Er schaute mich leicht überfordert an:" Erstens sollte man sich NIE, wirklich NIE für seine Gefühle entschuldigen. Du hast recht, dass man es sich nicht aussuchen kann, und ich hab volles Verständnis dafür. Und nein, natürlich lache ich dich nicht aus, das wäre einfach Respektlos und ich respektiere dich gerade sehr dafür, dass du dich getraut hast deinem Dozenten, beziehungsweise ehemaligem Dozenten, deine Gefühle zu gestehen. Wäre ich der Schüler, und du die Dozentin, hätte ich mich das nie getraut... und ich hab leider keine Gefühle für dich. Ich will dich aber jetzt nicht allein mit deinen Problem lassen. Ich will dir helfen. Dir helfen, von den Gefühlen zu mir loszukommen."
"Danke." War meine einzige Antwort, als er mich schlussendlich kurz in den Arm nahm.
"Ich werde dann mal gehen" verabschiedete ich mich, und wollte gerade gehen.
Er legte seine Hand auf meine Schulter und fragte:" Die "Party" hat doch gerade erst richtig angefangen. Bleib doch noch ein bisschen."
"Mir ist gerade nicht nach Party zumute."
"Hmm okey, schade. Dann bis bald."
Er gab mir ein letztes mal die Hand, und ich lief nach drinnen, um meine Schwester zuholen.
'Bis bald.', dass waren seine letzten Worte. Seid diesem Moment, habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Nicht mal annähernd etwas.
Ich habe jeden Tag an ihn gedacht.
Einfach jeden Tag. 24/7.
3,5 Jahre lang.
Seit diesen 3,5 Jahren vermisse ich ihn.
Jede einzelne Sekunde, ist er in meinem Kopf.
'Bis bald.' Ständig gehen mir seine letzten Worte durch den Kopf.
Ja, bis bald.Bald werde ich mit ihm zusammen arbeiten.
Bald werde ich wieder seine wunderschönen Haare, die immer perfekt sitzen, bestauen können.
Bald werde ich mich wieder, in seinen endlosen wunderschönen zarten braunen Augen verlieren können.
Bald werde ich seinen himmlischen Geruch wieder riechen können.
Bald werde ich wieder Stundenlang, seiner göttlichen Stimme zuhören können.
Und bald werde ich neben ihm stehen, und werde mir denken:"die 3,5 Jahre warten haben sich gelohnt."
Jetzt sind wir wieder am Anfang angekommen. Mein erster Arbeitstag.
Ich erledigte meine morgendliche routine und packte meinen Rucksack.
Ich schnappte mir, schon wie früher immer, einen Apfel und stopfte ihn in den Rucksack.
Zog mir meine Schuhe an, schnappte mir meinen Schlüssel, und lief zu meiner schwarzen Corvette die in meiner Garage stand.
Gestern war die erste Teambesprechung, bei der ich jedoch nicht dabei sein konnte, da ich noch in London war und nicht früher nach hause konnte.
Aufgeregt fuhr ich durch die vorletzte Straße.
Nur noch eine, und dann bin ich da.
Ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt.
Ich freue mich mega, ihn wieder sehen zu können.
Warum ich mir so sicher bin, dass er an der Klinik am Südring arbeitet?
Ich hab guten Kontakt mit Herrn Dr.Urs Heinemann. Er ist ein alter Arbeitskollege meiner Tante.
Unsicher stieg ich aus meinem Auto, schulterte meinen Rucksack und lief in Richtung Empfang.
"Ich bin neu hier, und konnte gestern nicht da sein." Erklärte ich freundlich der Empfangsdame.
"Sie sind also Leonie Grey?" fragte sie genau so freundlich.
Ich nickte, und sie gab mir ein paar Unterlagen .
Ich nahm alles dankend an, und lief ins Schwesternzimmer, wo ich mir anschließend einen Platz suchte.
Im Schwesternzimmer angekommen, stellte ich erst einmal alles ab, und sortierte es dann.
Im Augenwinkel sah ich, wie sich jemand auf den Platz rechts neben mir setzte.
Es war Frederik.
Genau so schön wie vor 3,5 Jahren.Ich wollte nicht, dass er mich jetzt hier sieht. Also stand ich auf, und wollte kurz auf die Toilette gehen.
Als ich gerade an ihm vorbei lief, tippte mir jemand auf die Schulter.
"Hallo, ich bin Dr. Frederik Seehauser."
Langsam drehte ich mich um, und verlor mich, wie schon damals in seinen wunderschönen Augen.
"Leonie?" fragte er geschockt
"Dr.Seehauser."
"Was machst du denn hier? Und nenn mich bitte Frederik oder Freddy" sagte er und lächelte mich liebevoll an.
"Ich arbeite jetzt hier."
"Ach, bist du jetzt Ärztin?"
Ich nickte nur.
"Wie kam es dazu?"
Ich setzte mich auf meinen Platz und fing an zu erzählen:" Als ich noch Schülerin war, hatte ich in der Uni so einen Dozenten."
Er fing an zu grinsen, und ich erzähle weiter:" auf jedenfall habe ich mich in ihn verliebt, und hab ihm nach meinem ersten Jahr meine Gefühle gestanden. Eigentlich hat er gemeint, dass er mir helfen will, doch seine letzten Worte, vor 3,5 Jahren, waren einfach nur 'bis bald'. Ich hatte nicht eine freie Sekunde, in der er nicht in meinem Kopf war und dann war ich mir sicher, dass ich Ärztin werden wollte. Ich denke mal, dass dies auch die einzige möglichkeit gewesen ist, um mit ihm wieder Kontakt aufzubauen."
Die angesammelten Tränen liefen langsam meine Wange herunter.
"Ich glaub ich kenne diesen Dozenten. Er hat ca. Zwei Wochen, nach dem du ihm seine Gefühle gestanden hast, mit seiner Freundin Schluss gemacht, weil er erkannt hat, dass er für jemand anderen etwas empfindet. Er wusste am Anfang auch schon gleich, dass du was besonders bist. Er hat sich jedoch nie getraut irgendwie Kontakt mit dir aufzunehmen. Er hat ebenfalls 24/7 an dich gedacht, hatte aber angst vor deiner Reaktion. Er dachte du bist sauer, weil er dir nicht geholfen hat und hat dich deshalb inruhe gelassen."
Er machte eine kurze Pause, und sah mir so tief wie noch nie in die Augen.
"Leonie, diese Person liebt dich immer noch."
Langsam näherte er sich meinem Gesicht, und stoppte direkt vor meinen Lippen.
Leise flüsterte ich:" ich liebe diese Person auch noch immer." gegen seinen Mund.
"LEEEOOONIIIEEE!!" Rief mich Herrn Dr.Urs Heinemann aufeinmal glücklich.
Wir beide schreckten schnell auseinander, und schauten uns verlegen an.
Dann stand ich auf, und wurde von Dr.Urs Heinemann sofort in die Arme genommen.
Ich schaute ihn etwas deprimiert an.
"Was ist los? Ist alles okay?" fragte er aufgedreht.
"Nichts, alles gut." sagte ich in Gedanken bei dem was fast passiert wäre, wenn er nicht reingekommen wäre.
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Ich hatte schon immer ein Auge auf sie Frederik Seehauser FF🥀 COMPLETE
FanfictionAls Leonie ihren ersten Tag an der Uni hat, tritt eine ganz besondere Person in ihr Leben. Ihr neuer Dozent. Von Tag zu Tag verliebte sie sich immer mehr in ihn, sagen konnte sie es ihm jedoch nicht. Sie studierte Medizin und arbeitete danach in de...