Kapitel 20

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Mitten in der Nacht, schreckte ich plötzlich auf.

Zuerst griff ich nach Freddy, doch als ich ihn neben mir nicht entdecken konnte, tastete ich meinen Nachttisch, nach meinem Handy ab.Als sich mein Handy in meiner Hand befand, schaltete ich die Taschenlampe an, und tapste aus dem Schlafzimmer.

Durch das Geländer an der Treppe, konnte ich Licht im Wohnzimmer sehen. Leise ging ich die Treppe hinunter zum Wohnzimmer.

"Freddy?"Keine Antwort.

"Schaaatz." Wieder keine Antwort.

Scheiße.

Ich betrat das Wohnzimmer, konnte jedoch niemanden sehen.Ich machte noch ein paar Schritte, damit ich in unser Esszimmer blicken konnte.

Meine Angst war wie weg geblasen, und ich wäre fast in großem Gelächter ausgebrochen.Mitten auf dem Boden lag Freddy. Neben ihm eine Windel, und sämtliche Papiertücher.

Vorsichtig ging ich auf ihn zu.Ich legte meine Hand auf seine Stirn, und er zuckte kurz zusammen verständlich, meine Hände sind so kalt, wie die einer Leiche.

Langsam öffnete er die Augen. Als er direkt in meine blickte, funkelten sie kurz hell auf.

"Was, wo,... wo bin ich?"

"Auf den Esszimmer Boden."

"Und warum?"

"Ach Schatz, dass weiß ich leider nicht." Grinste ich ihn an.

Er schien kurz zu überlegen, denn seine rechte Augenbrauen zuckte fragend nach oben, und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten.

"Ach ja, Elyas ist aufgewacht, und ich wollte dir mal ein bisschen unter die Arme greifen, und dich schlafen lassen."

"Und warum liegst du dann hier?" Lachte ich.

Er zuckte mit den Schultern:"bin halt wieder eingeschlafen." Sagte er, als ob es das normalste überhaupt wäre, auf dem Esszimmer Boden zu liegen, und zu schlafen.

Ich legte mich einfach zu ihm.

"Uff, wie kannst du hier schlafen, ist doch voll unbequem?"

Er drehte sich auf den Rücken, und tippte sich auf die Brust.Ich verstand und legte meinen Kopf auf seine Brust.

Sofort musste ich grinsen, und schloss meine Augen.

"Wann stellst du mich eigentlich mal deinen Eltern vor, weil ich meine, wir haben schon ein Kind zusammen, und ich kenne deine Eltern nicht." Fragte er plötzlich.

Tränen bildeten sich in meinen Augen.Ich hatte schon die ganze Zeit Angst vor diesem Moment.Ich musste seufzen.

"Alles okey?"

"Ich... nein, es ist nicht okey."

Ich nahm mein Kopf von seiner Brust, stand auf und lief auf den Balkon.

Draußen war es Stock dunkel, und der Wind wehte.Sofort wurde mir in meinem dünnen Top kalt, und ich fing an zu zittern.

Vorsichtig spürte ich, wie ein weicher stoff um meine Schultern gelegt wurde.

Freddy stellte sich neben mich, und schaute genau wie ich in die ferne.

"Sie sind nicht mehr hier oder?" Seine Stimme klang so sanft, und verletzlich.

"Nein." Schüttelte ich den Kopf.

Ohne irgendetwas zu sagen, zog er mich in eine lange Umarmung.

"Es tut mir so leid."

"Du kannst doch nichts dafür."

"Aber ich hab dich nach deinen Eltern gefragt, und das hätte ich nicht tun sollen."

"Konntest du ja nicht wissen, ich hab's ja nie erwähnt."

"Möchtest du jetzt vielleicht drüber reden oder lieber nicht?"Ich nickte leicht, und drehte mich wieder mit Blickrichtung zur Dunkelheit.

Er tat es mir gleich.

"Ich wollte unbedingt das Bayern Spiel gegen Eintracht Frankfurt sehen, und deshalb sind wir nach Frankfurt in die Comerzbank Arena gefahren. Plötzlich ist ein LKW in uns rein gekracht. Meine Eltern sind sofort gestorben. Ich saß hinten drin, und hab überlebt. Ich mache mir heute noch Vorwürfe, weil beide einfach sterben mussten, und ich kam nur mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Ich wäre in diesem Moment so gerne auch gestorben."

"Spinnst du? Du kannst doch nichts dafür, dass nur du überlebt hast. Sag bitte nicht sowas, dass du lieber tot wärst."

"Aber wegen mir sind wir dort hingefahren. Wäre ich nicht so besessen gewesen, dieses Spiel live zu sehen, wären beide jetzt noch da."

"Aber du kannst doch nichts dafür, dass ein anderes Auto in euch gekracht ist."

"Ja, irgendwie hast du ja recht. Vorallem war es nur, weil irgendsoein Depp zu viel getrunken hatte, und die Kontrolle über sein Auto verloren hat. Ich hab heute noch probleme, hinten im Auto zu sitzen."

"Ouh man, das tut mir echt leid."

"Du kannst doch nichts dafür."

Ich gab ihm einen Kuss, und verschwand zurück ins Zimmer.Er blieb noch eine weile draußen stehen, und schaute einfach ins nichts.

Nach ca. 10 minuten kam er auch wieder rein, und küsste mich, ganz unerwartet.

"Willst du bald meine Eltern kennen lernen?"

"Ja, sehr gern sogar."

Er lächelte mich glücklich an, und zog mich zurück ins Schlafzimmer.Wir legten uns beide hin, und schliefen nach langer Zeit endlich ein.

 Ich hatte schon immer ein Auge auf sie  Frederik Seehauser FF🥀 COMPLETEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt