POV Harry
"Verdammt wir wohnen seit einem halben Jahr zusammen und du behandelst mich seit drei Monaten wir ein niemand!"
"Ach jetzt übertreib nicht!"
"Ich soll übertrieben?! Du trinkst viel zu viel Alkohol und versteckst meinen Zauberstab, damit ich mache was du willst!"
Draco verdreht nur die Augen.
"Du bist nicht mehr die Person, in die ich mich verliebt habe."
"Na wenn es dir nicht passt wie ich bin, dann verschwinde doch!"
"Wenn du es so willst!"
Somit drehe ich mich um gehe in unser gemeinsames Schlafzimmer. Hier habe ich allerdings die letzten drei Monate alleine geschlafen. Ich nehme mir meine Tasche und stopfe alles wichtige rein. Zum Schluss nehme ich meinen Zauberstab und packe ihn oben rauf. Als die Tasche zu ist, ziehe ich mir eine Jacke über und gehe zur Tür, wo meine Schuhe stehen. Diese ziehe ich mir an und schaue dann zu Draco. Er steht mit verschränkten Armen am Türrahmen und sieht mich kalt an.
"Weißt du noch? Damals hattest du Angst wie dein Vater zu werden. Jetzt bist du genau so wie er und noch schlimmer. Du bist eiskalt, betrinkst dich, hast mich geschlagen und machst mir verdammt nochmal Angst!"
Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu und drückt mich wütend an die Wand. Durch den Schwung knallt mein Kopf gegen die Wand. Seine Hand liegt an meinem Hals und drückt zu. Ich bekomme kaum noch Luft und die Angst vor ihm wird noch größer.
"Ich bin nicht so wie mein Vater! Sag sowas nie wieder oder du bereust es!"
Mit Angst in den Augen schaue ich in seine. Sie sind Eiskalt und das komplette Gegenteil von damals. Mit einem Mal lässt er mich los und ich sacke auf den Boden. Schwer Atmend richte ich mich auf.
"Ich habe dich geliebt Draco. Ich wollte dich heiraten! Aber das hat sich erledigt. Das mit uns hat sich alles erledigt! Du liebst mich anscheinend wirklich nicht mehr, aber keine Sorge, ich werde nichts mehr sagen."
Mit zittrigen Händen nehme ich mir den Verlobungsring ab und drücke ihm den gegen die Brust. Als ich meine Hand wegnehme fängt er den Ring mit seiner Hand auf und sieht dann zu mir.
"Bis dann Malfoy. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben. In ein paar Tagen hole ich meine restlichen Sachen."
Damit nehme ich meine Tasche und verlasse die Wohnung. Vor dem Haus fange ich an zu rennen. Einfach weg von da. Weg von ihm. Ich bleibe vor irgendeinem Hotel stehen und gehe rein. Kurze Zeit später stehe ich einem Zimmer. Ich lasse mich aufs Bett fallen und starre an die Wand. Ich bin zu Schwach um zu weinen. In den letzten Monaten habe ich so extrem viel geweint. Ich will nicht mehr. Es ist so schmerzhaft zu wissen, dass der Draco, in den ich mich verliebt habe, nicht mehr existiert. Bis gestern hatte ich die Hoffnung, dass er wieder er selbst wird, aber das war nie der Fall. Genau das ist mir gestern klar geworden, als er mir eine Backpfeife gegeben hat, weil ich nicht alles gemacht habe, was er verlangt hat. Seufzend stehe ich auf und hole mein Handy und meine Kopfhörer raus. Beides habe ich mir vor zwei Jahren angeschafft. So ist es leichter mit Hermine und Ron in Kontakt zu bleiben. Ich verlasse das Hotel und stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren, bevor ich die Musik starte. Die Musik stelle ich auf volle Lautstärke und laufe einfach in irgendeine Richtung. Ich gehe in einen Park und setze mich auf die Wiese. Da es mitten im Sommer ist, ist es noch nicht wirklich kalt und ich schaue in die Sterne. Jetzt laufen mir doch Stumm die Tränen runter. Es kommt alles hoch, was ich in den drei Monaten versucht habe zu verdrängen. Ich bin anscheinend doch nicht gut genug. Oft hat er gesagt, er würde mich für immer lieben. Aber das war anscheinend gelogen. Was er wohl noch alles gesagt hat, was gelogen war? Ich glaube ich will es nicht wissen. Aber genau sein Verhalten zeigt mir, dass jeder Mensch vergänglich ist und Gefühle nicht für immer halten. So ist der Lauf des Lebens. Plötzlich taucht ein Schatten hinter mir auf. Doch ich drehe mich nicht um. Am Geruch erkenne ich schon wer es ist. Er setzt sich neben mich und nimmt mir einen Kopfhörer raus, um ihn sich ins Ohr zu stecken. Auch er schaut in die Sterne und schweigt. Niemand sagt etwas und in dem Moment merke ich, dass ich genau weiß, was ihn verändert hat. Ich bin daran Schuld. Wir haben uns oft gestritten und ich habe angefangen, ihm Dinge an den Kopf zu werfen, die ihn verletzt haben. Wir beide haben uns verändert. Ich bin ruhiger geworden und er aggressiver. Wir haben uns provoziert und nicht damit aufgehört. Niemand hat nachgegeben. Es wurde schlimmer und schlimmer. Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, bei dem alles aus dem ruder gelaufen ist. Aber der Draco, der jetzt in dem Moment neben mir sitzt, ist der, den ich liebe, der den ich immer lieben werde.
"Ich liebe dich Harry. Das werde ich immer."
Er dreht sich zu mir und wischt mir vorsichtig die Tränen weg.
"Bitte gib nicht dir die Schuld für mein Verhalten. Das habe ich selber zu Verantworten. Ich kann mit Stress nicht mehr umgehen und in den letzten drei Monaten wurde alles zu viel. Zusätzlich haben wir so oft gestritten. Wir hatten kaum noch Nähe und damit konnte ich noch weniger umgehen. Wir haben sonst jede Nacht gekuschelt und dann war die Nähe auch noch weg."
Ich schließe meine Augen und lehne mich gegen ihn.
"Ich liebe dich so sehr. Aber richtig bewusst geworden, was ich getan habe, ist es mir erst, als du mir unseren Verlobungsring gegeben hast und gesagt hast, dass es sich mit uns erledigt hat. Als du die Wohnung verlassen hast, bin ich zusammen gebrochen. Diese Worte haben einen Schmerz in mir ausgelöst, den ich noch nie gespürt habe und zu wissen, dass du nicht mehr mein bist, zerfrisst mich innerlich."
Vorsichtig geht er mir durch meine Haare.
"Ich brauche dich an meiner Seite, sonst gehe ich unter. Ich habe misst gebaut. Das weiß ich und du hattest Recht. Ich war schlimmer als mein Dad. Er hat nie einer Person, die er liebte, körperliche Schmerzen zugefügt. Ich bitte dich darum mir zu verzeihen. Das musst du nicht jetzt, aber bitte überlege es dir."
Sanft gibt er mir einen Kuss auf meine Haare und zieht mich so nah wie möglich an sich.
"Mit dir konnte ich das erste Mal so richtig Glücklich sein. Ich habe es geschafft, das erste Mal zu lachen, ohne mich danach schlecht zu fühlen. Jede deiner Berührungen hat sich so verdammt gut angefühlt. Alles war besser mit dir. Jede Sekunde in der ich nicht weiß, wo du bist, fühlt sich an wie Stunden. Ich werde nie so für jemand anderes fühlen und um ehrlich zu sein, will ich es auch gar nicht."
Ein leichtes lächeln legt sich auf meine Lippen. Meine Tränen sind getrocknet. Wieder schweigen wir beide. Sein Herzschlag ist schnell und ich merke, dass er Angst hat.
"Komm heute Nacht mit zu mir ins Hotel. Ich glaube wir müssen beide mal raus und vielleicht auch ganz neu anfangen."
Erleichtert atmet Draco aus.
"Nichts lieber als das. Für dich würde ich alles machen."
Wir beide stehen auf. Meine Kopfhörer packe ich in meine Hosentasche. Als wir wieder im Hotel sind, schließe ich meine Zimmer auf und zusammen gehen wir rein.
"Harry?"
Er dreht sich zu mir und ich schaue ihn fragend an.
"Kannst du mir einen gefallen tun?"
"Was für einen?"
"Trage den Ring bei dir. Wenn du ihn nicht an deinen Finger stecken willst, ist es in Ordnung, aber bitte trage ihn bei dir."
Leicht lächelnd gehe ich zu ihm und halt ihm meine Hand hin, an der der Ring bis vor ein paar Stunden noch war. Mit einem lächeln schiebt er den Ring auf meinen Finger und umarmt mich dann fest.
"Ich liebe dich."
Ich löse mich aus der Umarmung und küsse ihn einfach. Mir hat seine Nähe so sehr gefehlt. Als wir uns lösen, sieht er mir in die Augen. Jetzt sind sie nicht mehr so kalt.
"Ich habe deine Nähe so vermisst, Draco."
"Und ich deine erst."
"Lass uns nie wieder so extrem Streiten."
"Versprochen."
Glücklich umarme ich ihn wieder und drücke meinen Verlobten fest an mich. Ich hoffe, ab jetzt hält es auch für immer.
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Drarry Oneshots
Hayran KurguWie der Titel schon sagt schreibe ich hier Oneshots über Drarry. Zweiter Teil: Drarry Oneshots 2