Verzweiflung

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(Ohne Zauberei.)

"Ich hasse dich!"

Mit Tränen in den Augen sieht Harry zu dem braunhaarigen Jungen, der ihn nur angrinst.

"Du hast mir versprochen, dass du für mich da bist!"

"Du glaubst echt, dass war alles ernstgemeint?!"

"Du bist ein verdammter Lügner und ich habe dir geglaubt."

Damit dreht sich der schwarzhaarige weg. Tim war sein bester Freund und der erste, den er an sich rangelassen hat, nachdem Draco und Hermine weg waren. Die beiden haben ihn einfach verlassen und das, ohne was zu sagen. Mit Tränen in den Augen rennt er in den Wald. Mitten im Wald ist eine Lichtung mit einem tiefen See.

"Ich will nicht mehr, ich kann auch nicht mehr. Niemand ist mehr bei mir."

Langsam geht er in den See. Ein leichtes lächeln bildet sich auf seinen Lippen, vielleicht sieht er gleich seine Eltern wieder. Das wäre schön. Irgendwann kann er nicht mehr stehen, aber das hält ihn nicht auf. Ein letztes Mal holt er tief Luft und taucht dann unter. Die Augen fest geschlossen und ein lächeln auf den Lippen. Er lässt die Luft aus seinen Lungen und die kleinen Bläschen schwimmen nach oben an die Wasseroberfläche. Mit einem Ruck wird er wieder nach oben gezogen. Harry schnappt nach Luft.

"Wir werde dich nicht sterben lassen. Niemals."

Als er wieder am Rand des Sees liegt, öffnet er die Augen. Draco und Hermine sitzen neben ihm und schauen ihn mit Tränen in den Augen an.

"Warum?"

Langsam setzt er sich auf.

"Ich kann nicht mehr, jeder verlässt oder verarscht mich! Ich habe einfach keine Lust mehr zum leben."

"Aber wir brauchen dich doch."

"Brauchen?! Ihr habt mich verlassen! Ohne auch nur ein Wort zu sagen! Ich hatte gehofft ihr kommt wieder, aber nach drei Jahren habe ich die Hoffnung aufgegeben und mit ihr meinen Wille zu kämpfen. Mein ganzen Leben lang habe ich gekämpft, gehofft und nicht aufgegeben aber ich kann jetzt einfach nicht mehr."

Traurig sehen die beiden den Jungen an.

"Du darfst niemals aufgeben, Harry."

"Du bist was besonderes und der Grund warum wir nicht vorher zurückgekommen sind, war, weil wir dachten, dass du ohne uns besser dran bist."

"Besser?! Wie kommt ihr denn auf so eine scheiße?! Verdammt ich habe dich geliebt, Draco!"

Geschockt sieht der Blondhaarige ihn an. Harrys Blick geht zu Hermine.

"Du warst wie eine Schwester für mich."

Damit steht er auf.

"Ihr hättet mich nicht retten müssen, denn um gerettet zu werden, ist es zu spät."

Ein letzter Blick auf beide und er geht tiefer in den Wald.

"Harry, warte!"

Draco folgt ihm mit schnellen Schritten und hält Harry dann am Handgelenk fest.

"Was?!"

Wütend sieht er den Blonden an.

"Es tut mir leid okey? Wir hätten dich nicht alleine lassen sollen."

"Wie ich schon sagte, es ist zu spät."

"Du meintest, du hast mich geliebt."

"Ja, ich habe dich geliebt. Von ganzem Herzen und du hast mich jedes Mal aufs neue gebrochen, wenn du mir von deinen neuen Bettgeschichten erzählt hast."

"Warum hast du nichts gesagt?"

"Was hätte ich den sagen sollen? Hey Dray, ich bin Bisexuell und stehe voll auf dich, könntest du bitte aufhören mir deine Bettgeschichten zu erzählen?"

"Ja, zu Beispiel."

"Was hättest du dann getan?! Wahrscheinlich nichts!"

"Verdammt ich hätte dich geküsst, mit dir gekuschelt und dir meine Gefühle offenbart!"

"Deine Gefühle?"

"Ja, meine Gefühle. Das war der Grund, warum wir eigentlich weg waren. Mutter und Vater haben das erfahren. Hermine und ich waren zusammen irgendwo an in Europa und wir sollten zusammenkommen."

"Was soll mir das jetzt helfen?!"

"Ich will dich immer noch verdammt! Das hat sich über die Jahre nicht geändert. Ich bin Schwul und habe mich so sehr in dich verliebt, dass ich nicht mehr von dir loskomme! Mit jedem Tag, an dem ich nicht bei dir war, bin ich mehr zerbrochen. Ich hatte Angst!"

"Wovor?"

"Das du jemanden findest und diese Person so liebst, wie ich dich liebe. Dann hätte ich keine Chance mehr gehabt."

Mit gemischten Gefühlen sieht Draco ihn an. Er weiß nicht ob es gut war, dass alles zu erzählen. Doch bevor er weiter darüber nachdenken kann, liegen die Lippen von Harry schon auf seinen. Für beide ist es ein ganz neues Gefühl. Draco hat bis jetzt nur Leute geküsst, die ihm nicht wirklich was bedeutet haben. Aber bei diesem Kuss merkt er, dass er richtig gehandelt hat. Seine Händen legen sich um Harrys Taille und ziehen ihn näher an sich. Nach ein paar Sekunden lösen sie sich wieder.

"Lass mich bitte nicht mehr alleine, Draco."

"Nie mehr."

Beide lächeln sich an.

"Endlich!"

Hermine ist hinter Draco aufgetaucht und lächelt breit.

"Es war ja nicht mehr auszuhalten."

Draco stellt sich neben Harry und zieht ihn an sich.

"Da ihr ja jetzt endlich zueinander gefunden habt, müssen wir verschwinden."

"Wieso?"

"Weil uns Dracos Eltern nicht finden dürfen. Wenn doch, sind wir gegen unseren Willen wieder weg."

Harry nickt leicht und lehnt sich an den etwas größeren.

"Ich habe kein Geld."

"Wir haben genug. Mach dir darüber keine Sorgen."

Draco drückt ihm einen Kuss auf die Schläfe und lächelt leicht.
Zwei Jahre später sitzen sie alle zusammen am Strand in LA. Sie haben zusammen einen Nachtclub und verdienen sehr gut damit. Hermine hat auch eine Partnerin gefunden. Harry liegt in Dracos Armen, mit seinem Rücken an Dracos Bauch, und lächelt vor sich hin, während Draco ihm immer wieder durch die Haare fährt.

"So kann es bleiben."

"Ja und hier werden sie uns niemals finden."

Draco drückt seinem Freund einen Kuss auf die Haare und genießt die gemeinsame Zeit mit ihm.

"Harry?"

"Mhm?"

Der Blondhaarige holt eine kleine Schatulle raus und hält sie ihm hin.

"Willst du mich heiraten?"

Geschockt dreht sich Harry zu seinem Freund. Dieser sieht ihn nervös an, eigentlich wollte er es bei einem Abendessen machen aber dieser Moment war doch irgendwie besser.

"JA! Ja verdammt ich will dich Heiraten!"

Grinsend nimmt Draco den Ring aus der Schatulle und steckt ihn an Harrys Finger. Dieser umarmt seinen, nun Verlobten, fest.

"Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

Darauf folgt ein wunderschöner Kuss voller Gefühlen und keiner der beiden bereut auch nur eine Sekunde, in der sie zusammen sind.

Drarry Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt