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(Eher weniger Drarry. Kommt erst am Ende)

POV Harry

Zuhause ist ein Ort, an den ich gehen kann, wenn es mir nicht gut geht, ein Ort an dem ich über meine Probleme reden kann und ein Ort, an dem geliebte Personen sind. Das wurde mir zu mindestens immer erzählt, aber wenn es danach geht, habe ich kein Zuhause. Diese Erkenntnis macht mich traurig. Meine Eltern sind Tod, meine Verwandten wollen mich nicht und Freunde habe ich auch kaum welche. Ich bin zehn Jahre alt und stehe mitten im nirgendwo. Ich habe eine kleine Tasche bei mir, in der ein paar Sachen sind. Mein Onkel hat mich einfach hier abgestellt und ist wieder losgefahren. Ich weiß nicht ob er wiederkommt, meine Füße tun weh und mir ist warm. Im Schatten sind es 30°C und ich habe nichts zu trinken. Erschöpft und traurig lasse ich mich an einem Baum nieder, dieser spendet wenigstens ein bisschen Schatten. Meine Sachen sind Schweißnass und mein Mund ist trocken. Immer wieder fallen mir die Augen zu, mir ist schwindelig und ich habe keine Hoffnung mehr, dass mich jemand findet.

"Hey."

Ich öffne meine Augen wieder und schaue, wer da gesprochen hat. Eine blonde Frau hockt vor mir und lächelt mich an.

"Was machst du hier?"

Ich setze mich ein wenig auf.

"Mein Onkel hat mich hinten an der Straße aus dem Auto geschmissen und ist dann weggefahren."

"Kommt er wieder?"

"Ich weiß es nicht."

Mit Mühe und Not halte ich meine Augen auf.

"Komm mit mir, ich habe einen Sohn, der in deinem Alter sein sollte."

Ich nickt und streiche mir die Haare aus dem Gesicht, da sie an meiner Stirn kleben. Ihr Blick bleibt bei meiner Narbe hängen.

"Du bist Harry Potter."

Verwirrt nicke ich.

"Woher wissen Sie das?"

"Erkläre ich dir, wenn wir bei mir sind, erstmal musst du was trinken."

Sie hilft mir hoch.

"Halte dich gut fest, jetzt wird es sehr unangenehm."

Ich nicke und schon werde ich in einen Schlauch gepresst. Ich bekomme keine Luft und alles ist schwarz aber genauso schnell wie es angefangen hat, hört es auch wieder auf. Wir stehen vor einem großen Haus. Mit mir geht sie zur Tür und öffnet sie.

"Ich bin wieder da!"

Ein Mann mit langen blonden Haaren kommt auf uns zu. Als er mich sieht, schaut er verwirrt.

"Wer ist das, Schatz?"

"Harry Potter, ich habe ihn in der Nähe von Severus gefunden. Sein Onkel hat ihn da rausgeschmissen."

Er nickt nur und zusammen gehen wir in die große Küche.

"Dobby, mach unserem Gast bitte was zu trinken."

Ein kleines Wesen schaut die Frau an.

"Mach ich, Meisterin Narcissa."

Dann verschwindet er und kommt kurze Zeit mit einem Tablett voller Getränken wieder.

"Nimm dir, was du möchtest."

Ich nicke wieder nur und nehme mir ein Glas Wasser. Dieses trinke ich schnell und schon fühlt sich mein Mund nicht mehr so trocken an.

"Komm wir zeigen dir das Bad, dort kannst du duschen. Wir werden dir Kleidung von unserem Sohn borgen."

Nach einer halben Stunde sitzen wir draußen im Garten. Die Sonne geht langsam unter.

"Wir bekommen gleich noch Besuch, Harry."

"Okey, soll ich mich irgendwo verstecken?"

"Nein, warum fragst du das?"

"Bei meinem Onkel und meiner Tante musste ich das immer."

"Hier nicht."

Lucius, so heißt der Mann, der vorhin zu uns kam, lächelt mich an.

"Unser Sohn kommt mit. Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen."

Ich nicke nur und lächle leicht.

"Harry?"

Ich sehe zu einer Frau die in der Tür steht. Sie hat lange rote Haare und grüne Augen, genauso wie ich sie habe. Neben ihr steht ein Mann, er hat genauso schwarze Haare wie ich und trägt eine Brille. Die Frau hat Tränen in den Augen und kommt langsam zu mir.

"Wir dachten, wir sehen dich nie wieder."

Ich stehe auf und umarme sie einfach. Genau das fühlt sich jetzt richtig an. Die Frau zu umarmen ist schön. Sie kniet sich zu mir runter und erwidert die Umarmung fest. Der Mann kommt auch zu uns, neben ihm ist ein Blonder Junge, der zu Lucius geht und ihn begrüßt. Danach begrüßt er Narcissa. Aber ich konzentriere mich auf die beiden Erwachsenen, die mich jetzt lächelnd ansehen.

"Wir sind Lily und James Potter und wir sind deine Eltern."

"Aber mir wurde gesagt, dass ihr Tod seid."

"Du wurdest entführt, es sah so aus, als ob wir gestorben sind, aber wir sind es nicht."

Danach haben meine Eltern mir, über zwei Stunden lang, alles erzählt.

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Heute sind genau fünf Jahre vergangen. Ich bin jetzt fünfzehn Jahre alt und könnte nicht glücklicher sein. Lächelnd drehe ich mich auf die Seite und schaue Draco an. Seit dem wir uns vor fünf Jahren kennengelernt haben, sind wir unzertrennlich. Bis wir dreizehn waren, waren wir nur Freunde und danach haben wir gemerkt, dass da mehr ist. Wir gehen beide nach Hogwarts aber zur Zeit sind Ferien. Lächelnd fange ich an den Hals meines Freundes zu küssen. Als ich bei seinem Nacken Oberkörper ankomme, öffnet er die Augen und stöhnt genüsslich auf.

"Guten Morgen, Darling."

Auf seinem Körper breitet sich eine Gänsehaut aus.

"Guten Morgen."

Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen und er erwidert ihn sofort. Vorsichtig dreht er uns und setzt sich auf meinen Schoß. Meine Hände finden automatisch den Weg auf seinen Rücken und ich streiche zart über ihn. Die Hände von Draco krallen sich in meine Haare und ziehen leicht dran. Ein seufzen entkommt mir. Meine Hände wandern runter zu seinem Arsch. Als wir uns lösen sehen wir uns schweratmend an.

"Weckst du mich in Zukunft öfter so?"

"Mal sehen."

Lächelnd küsst er mich wieder, diesmal aber nur kurz. Wir stehen auf und machen uns schnell fertig.

"Happy Birthday."

Er grinst mich an und ich lächle zurück.

"Danke."

Ich lege einen Arm um ihn und zusammen laufen wir runter. Ich bin damals noch am selben Tag zu meinen Eltern gezogen und in diesem Haus befinden wir uns gerade. Unten begrüßen uns alle und wünschen mir alles Gute. Heute sind auch Dracos Eltern, Sirius, Remus, Blaise, Hermine, Ron und Pansy da.
Zuhause. Ein Ort, an den ich gehen kann, wenn es mir nicht gut geht, ein Ort an dem ich über meine Probleme reden kann und ein Ort an dem geliebte Personen sind. Ich habe mein Zuhause gefunden. Aber was ich jetzt weiß ist, dass Zuhause ist kein Ort, Zuhause sind die Personen, bei denen es sich nach Zuhause anfühlt. Mit allen die heute hier sind, könnte ich sonst wo sein und ich wäre trotzdem Zuhause.

Drarry Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt