"Du hast es getan!"
"Ja, ich habe ihn besiegt!"
Lachend umarmen mich Hermine und Ron. Ich erwidere die Umarmung und schaue mich dann um. Mein Blick wird traurig, alles ist zerstört, nichts sieht mehr so aus wie vorher. Ich laufe nach drin und dort liegen viele Tote. Ich schlucke und gehe durch die Reihen. Am Ende setze ich mich hin und starre auf den Boden. Ich habe ihn besiegt, aber es sind so viele unschuldige gestorben.
"Harry."
Ich blicke auf und sehe zu Ginny.
"Hey."
Ich stehe auf und nehme sie in den Arm.
"Es tut mir so leid wegen Fred."
"Es ist nicht deine Schuld. Voldemort ist schuld."
"Ich hätte früher reagieren müssen."
"Hey! Es ist nicht deine Schuld!"
Sie sieht mich ernst an und wischt mir die Träne, die mir die Wange runter läuft, weg.
"Ich gehe nach draußen."
Sie nickt und ich laufe an allen vorbei und nach draußen. Dort laufe ich durch die Trümmer und sehe mich um. Als ich über die Brücke laufe, bleibe ich stehen. Vorsichtig setze ich mich an den Rand und lasse meine Beine runter hängen. Warum bin ich noch am leben? So viele sind gestorben, nur ich nicht. Ja, Voldemort ist jetzt Tod, aber ich hätte auch sterben müssen. Als sich jemand neben mich setzt, sehe ich von der Tiefe des Abgrundes weg.
"Danke."
"Wofür?"
"Du hast so viele Menschen befreit. Viele wollten das ganze nicht."
Ich nicke nur und schaue zurück in die Ferne.
"Harry?"
"Mhm?"
"Warum bist du nicht glücklich? Es ist alles vorbei."
"Die schlimmste Zeit beginnt erst jetzt, Draco."
"Wieso?"
"Hast du gesehen wie viele Menschen gestorben sind? Das alles nur wegen mir."
"Aber weißt du auch, wie viele du damit gerettet hast? Was meinst du, wie viele noch gestorben wären, wenn du nicht gewonnen hättest?"
"Es geht nicht um das gewinnen. Was wäre, wenn ich mich ihm einfach angeschlossen hätte?"
"Dann würde ein Psychopath jetzt über die Zauberwelt herrschen und es wäre noch viele mehr gestorben."
"Denkst du?"
"Ja, ich bin mir zu 100% sicher."
Ich seufze und lehne mich an seine Schulter.
"Warum lebe ich noch?"
"Was meinst du?"
"Der Todesfluch. Er hätte mich töten müssen, aber stattdessen kam ich wieder zu mir."
"Aber das ist doch nichts schlimmes."
"Ich verstehe es einfach nicht. Selbst Dumbledore hat gesagt, ich muss sterben."
"Dumbledore hat auch nicht immer recht."
"Aber ich kann mit dem Gedanken nicht leben, das ich am Leben bin und die anderen nicht. Ich hätte sterben müssen verdammt!"
"Harry, ich wäre kaputt gegangen, wenn du wirklich Tot wärst. Ich bin schon fast zusammengebrochen, als Hagrid dich auf dem Arm hatte. Wahrscheinlich wäre ich nicht mal zu deiner Beerdigung gekommen. Ich wäre einfach zu Schwach dafür."
"Aber du hättest jemanden anderes gefunden. Draco ich kann so nicht leben! Und ich will es ehrlich gesagt auch nicht."
"Harry, sag sowas bitte nicht."
"Aber es ist die Wahrheit."
"Wir brauchen dich aber hier."
Daraufhin schweigen wir wieder. Ich bin zu kaputt, ich will einfach nicht mehr. Ich habe so viele Dinge erlebt. Mein ganzen Leben hat nur dazu gedient, dass ich Voldemort töte und dabei selber sterbe. Also warum lebe ich?
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"Nun stehen wir hier, er war ein sehr guter Freund, ein guter Zuhörer und ein perfekter Geliebter. Wir versammeln uns hier, um noch ein letztes Mal mit ihm zu reden und Abschied zu nehmen. Er war immer für seine Freunde da, er hat geliebt. Hermine, du bist die Erste."
Hermine geht nach vorne und stellt sich so hin, dass sie das Foto ansehen kann. Ihr laufen schon die ganze Zeit die Tränen über die Wange.
"Harry, du warst mein Bester Freund, mein Bruder, und ich habe in dir meinen Seelenverwandten gefunden. Du hast mich in den Arm genommen, als ich das erste Mal verliebt war und abgelehnt wurde. Dank dir war es nicht ganz so schlimm. Wir haben getanzt als du gesehen hast, dass es mir schlecht ging, damals, im Zelt. Wir haben so viel gelacht und uns gegenseitig geärgert. Ja, wir haben uns auch gestritten. Was würde ich dafür geben, einen letzten Tanz mit dir zu tanzen, ein letztes Mal mit dir lachen und ein letztes Mal von dir in den Arm genommen zu werden. Verdammt ich brauche dich doch!"
Als nächstes geht Ron nach vorne.
"Hey Kumpel, ich vermisse dich. Wir vermissen dich. Du warst mein erster richtiger Freund. Dank dir haben ich mich endlich besonders gefühlt, unter so viele Geschwistern. Ich liebe dich wie mein eigener Bruder. Du warst von Anfang an ein großer Teil meines Lebens. Wir haben zusammen gekämpft und das seit dem ersten Jahr. Verdammt wie soll ich ohne dich überleben?! Ohne dich ist es eben nur noch ein Überleben und kein Leben mehr! Wir wollten unsere Ausbildung zusammen machen! Wir wollten uns oft treffen und wegfahren! Ich kann doch nicht auf einmal ohne dich sein."
Auch Ron weint ungehalten und hat es mittlerweile aufgegeben, diese Tränen wegzuwischen. Als nächstes geht Ginny nach vorne.
"Hey großer. Ich vermisse dich. Du warst immer für mich da, hast mir mit Luna geholfen und hast mir zugehört. Du warst meine erste große Liebe. Wir waren sogar zusammen und haben viel gekuschelt. Ich habe mir immer sorgen um dich gemacht. Damals hattest du oft Alpträume und von mal zu mal stieg meine Angst, ich könnte dich verlieren. Diese Angst blieb selbst als wir getrennt waren. Du warst schließlich ein Teil der Familie und jetzt? Jetzt bist du nicht mehr da! Als ich dich auf dem Bett gefunden habe, du sahst aus als ob du schlafen würdest. Ich wollte dich wecken, aber ich habe gemerkt, dass es nicht ging. Ich habe Mum gerufen, bin zusammengebrochen und habe geweint. Ich wollte und konnte nicht einsehen, dass du einfach nie wieder deine Augen öffnen wirst."
Ginny geht von der Bühne und rennt zu Luna. Diese schließt sie sofort in ihre Arme. Schließlich geht Molly vor.
"Heute wäre dein 18. Geburtstag gewesen, Harry. Wir wollten ihn groß feiern. Selbst Draco hatten wir eingeladen aber jetzt fehlst du."
Sie holt aus ihrer Tasche einen Pullover. Einen Roten mit einem großen H drauf.
"Den wollte ich dir eigentlich schenken. Du hast dich ja immer so sehr über die anderen gefreut und ich dachte, dass er dir auch gefallen wird. Aber ich werde nie sehen, ob er die gefallen hätte."
Ihr laufen Tränen runter und sie legt den Pullover in Harrys Sarg. Dort liegt er. Sein Gesicht ist blass aber er sieht friedlich aus, so als ob er schlafen würde. Der Sarg wird geschlossen. Draco ist, wie er es schonmal erwähnt hat, nicht gekommen. Er ist zu schwach um sich alle reden anzuhören, geschweige denn, selber zu reden. Als Harry unter der Erde ist und auch die letzten gegangen sind, kommt Draco zu dem Grab. Er weint und bekommt kein Ton raus. Immer wenn er was sagen will, bricht seine Stimme. Hermine tritt neben ihm. Sie hat gewartet, denn sie wusste, dass er kommen würde. Gleichzeitig ist sie aber auch hier, um bei ihrer Freundin zu sein. Pansy Parkinson. Sie ist auch im Krieg gestorben. Hermine nimmt Draco fest in den Arm. Sie weiß genau wie er sich fühlt. Für ihn fühlt es sich an, als wenn ihm etwas aus seinem Leben gerissen wurde. Er kann kaum atmen und bricht zusammen. Hermine kniet sich neben ihn und hält ihn fest. Beide werden von schönen Momenten geflutet und Draco blickt auf das Garb.
"Du hast es getan."
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Drarry Oneshots
FanfictionWie der Titel schon sagt schreibe ich hier Oneshots über Drarry. Zweiter Teil: Drarry Oneshots 2