Assassin

1.1K 22 1
                                    

(In einem Paralleluniversum)

POV Harry

Geschockt starre ich auf dem Brief vor mir. Sie haben ihn entführt! Angst breitet sich in mir aus, Angst, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Bis Sonnenaufgang habe ich Zeit, um zu ihnen zu kommen. Ich habe keine Ahnung was die von mir wollen, aber egal was es ist, dies ist der falsche Weg, um an mich ranzukommen. Wut verdrängt die Angst. Den Brief schmeiße ich ins Feuer nachdem ich mir die Adresse gemerkt habe. Ich bin ein Assassin, seit meinem neunten Lebensjahr werde ich ausgebildet. Zur Zeit lebe ich im Schloss, weil mein Freund und Verlobter, der Kronprinz, mich hier her geholt hat. Genau dieser wurde entführt und in eine Lagerhalle gebracht. Ein herzloses grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus als ich durch den Raum gehe und mir sämtliche Messer und zwei Schwerter einstecke. Die Schwerter habe ich so auf meinem Rücken befestigt, dass ich sie mit meinen Händen greifen kann. Mein Name ist Weltweit bekannt, mein Markenzeichen sind meine grünen Augen, die selbst in der Dunkelheit leuchten, und meine schwarzen Haare. Diese sind so schwarz, dass man sie in der Dunkelheit nicht erkennt. Ich ziehe mir eine schwarze Hose, ein schwarzes Shirt und einen Schwarzen Mantel an. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, verlasse ich das Schloss. Mit lautlosen Schritten laufe ich die Straßen entlang. In mir die tiefgehende Wut, die sich nicht steuern lässt. Bei dem Gelände der Lagerhalle angekommen, klettere ich innerhalb von ein paar Sekunden auf das Dach. Sie haben nicht gesagt wie ich die Halle betreten soll, nur das ich kommen soll. Schnell verschaffe ich mir einen Überblick. Ganz oben stehen drei Männer mit Bögen, ihre Blicke sind alle nach unten gerichtet. In der Etage darunter stehen vier weitere Männer, mit einem Schwert und einem Bogen und ganz unten sehe ich die blonden Haare meines Verlobten. Dieser hängt in Ketten gefesselt an der Wand, er ist verletzt. Die Wut in mir wird stärker, ist kaum noch zu bremsen. Ich springe durch ein Dachfenster und noch bevor die Wachen mich gesehen haben, sind sie Tod. Ich werde eins mit dem Schatten und schon sieht mich keiner mehr. Die Wachen in der Etage darunter schauen skeptisch nach oben und als sie die Männer mit einem Messer mitten im Herz entdecken, spannen sie den Bogen. Innerhalb weniger Sekunden sind auch sie leblos auf dem Boden. Ich schwinge mich mit Leichtigkeit nach unten und lande ganz unten in der Halle auf dem Boden. Schnell schaue ich nach oben, darauf bedacht, dass meine Kapuze weiterhin mein Gesicht bedeckt. Die Blicke von fünf Wachen sind auf mich gerichtet.

"Ihr habt einen riesen Fehler begangen."

Meine Stimme ist kalt, tief, und rau.

Ich fange einen Pfeil mit der Hand, als auf mich geschossen wird und werfe ihn mit Kraft in die Kehle des Schützen. Dieser schaut geschockt und fällt zu Boden. Mehrere Männer kommen auf mich zu und ich ziehe meine Schwerter. Einer nach dem anderen geht zu Boden, mich interessiert es nicht. Meine Wut ist riesig, bedingungslos und brutal. Nicht umsonst war ich der beste auf dem Kontinent. Ich weiche den Schwertern geschickt aus und als nur noch einer übrig ist, betritt ein großer, breitgebauter Mann die Halle. Durch die Leichen um mich herum, ist viel Blut auf dem Boden, auch an meinen Händen und in meinem Gesicht klebt Blut.

"Harry Potter."

Die Stimme kommt mir bekannt vor. Zu bekannt. Die Wut in mir wird zu Hass. Ungebändigter, starker Hass. Ohne hinzusehen werfe ich Messer auf die Ketten mit denen Draco gefangen gehalten wird und sie springen auf. Er sackt erst erschöpft zusammen, kommt dann aber auf mich zu.

"Geht es dir gut?"

Meine Stimme ist ein wenig weicher als ich ihn kurz ansehe.

"Ja, soweit schon."

Ich nicke und drehe mich wieder komplett zu dem Mann vor uns. Er sieht mich grinsend an und ich nehme die Kapuze von meinem Kopf. Meine Augen leuchten in dem wenigen Licht der Lagerhalle.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell durchkommst."

Der selbstgefällige Ton lässt in mir etwas aufglühen.

"Ich war schon immer für Überraschungen gut."

"Du hast dir einen reichen Typen geangelt, auch noch einen Prinzen, Respekt."

Ich antworte nicht darauf. Warum sollte ich auch?

"Wie auch immer, ihr werdet hier nicht lebend rauskommen ohne das ich bekomme was ich will."

"Das werden wir noch sehen."

Ohne auf das einzugehen was ich gesagt habe redet er weiter.

"Ich will das du mir das gibst, was mir zusteht."

"Und was bitte soll das sein?!"

"Deine Dienste."

Ich lache kalt auf.

"Warum sollten ich das tun?"

"Ich habe dafür gesorgt, dass du so bist, wie du es heute bist."

"Das glaube ich nicht."

"Ich habe dich ausgebildet!"

Wütend sieht mich der alte Mann an.

"Falsch! Du wolltest mich ausnutzen! Mich zur Waffe machen, weil du wusstest was in mir steckt! Ich wurde von einer anderen Person ausgebildet! Nicht von dir, Albus."

Mein Ton ist noch kälter und man hört den puren Hass daraus. Aus dem Augenwinkel sehe ich immer mehr Leute auftauchen.

"Ich bin nicht mehr so wie damals! Ich bin stärker."

Grinsend sehe ihn an, ein kaltes grinsen, eins das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Kurz kann man Angst in seinen Augen aufblitzen sehen.

"Aber ihr könnt gerne euer Glück versuchen, schließlich bin ich fast alleine."

Er nickt ein paar Männern zu die nach kurzem Zögern auf uns zukommen. Innerhalb von wenigen Sekunden habe ich allen ein Schwert durch ihr Herz gestochen. Das geht mit den anderen so weiter, ich töte ohne mit der Wimper zu zucken. So wie schon damals. Als nur noch Albus übrig ist lache ich angsteinflößend.

"War das alles?"

Er schaut sich geschockt um. Langsam gehe ich auf ihn zu und als er ein Schwert zieht, grinse ich nur. Innerhalb von Sekunden habe ich ihn entwaffnet. Ich stoße ihn zu Boden und hocke mich über ihn. Ein Dolch in meiner Hand.

"Du warst mal so ein lieber Junge."

Kalt lächelnd sehe ich ihn an. Der Hass in meinen Augen scheint ihm Angst zu machen.

"Das war ich nie, du dachtest es nur immer."

Damit stoße ich ihm den Dolch mitten ins Herz und während ich ihn nochmal drehe, beuge ich mich zu seinem Ohr.

"Aber Ronald war es."

Der Schreck in seinen Augen ist das letzte, was er je ausgedrückt hat. Ich entferne den Dolche und stehe auf. Ohne Emotionen schaue ich auf ihn hinab. Er hat es nicht anders Verdient.

"Harry?"

Ich drehe mich zu meinem Verlobten um. Dieser steht direkt vor mir und sieht mich an. Er hat keine Angst, er ist besorgt. Vorsichtig drückt er seine Lippen auf meine. Seine Lippen schmecken nach Blut weil diese aufgeplatzt sind.

"Lass uns das hier abfackeln und verschwinden."

Ich nicke und als wir eine Stunde später wieder im Schloss sind, gehe ich ins Bad und ziehe mich um. Wieder im Zimmer wartet Draco schon auf mich, er lächelt mich an und kommt zu mir.

"Ich liebe dich."

"Selbst nach heute Abend noch?"

"Ich werde dich immer lieben, egal wie skrupellos du sein kannst. Bei mir bist du anders. Das habe ich in dem Moment gemerkt, als du mich gefragt hast, ob alles gut ist."

Ich lächle leicht und drückt vorsichtig meine Lippen auf seine.

"Ich liebe dich auch."

Drarry Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt