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(TW: Häusliche Gewalt)

POV Harry

Manche Zauberer haben zwei Gesichter. Es ist faszinierend wie die meisten versuchen es zu verstecken. Sie jagen anderen Menschen Angst ein. Die Angst, sie ist so eine wunderbare Emotion. Sie steuert dich, ob du es willst oder nicht. Diese Angst vor allem, was nicht normal ist aber in dem Fall, ist diese Angst berechtigt. Man hat keinen Namen für diese Zauberer, aber man weiß, dass sie besser riechen können, besser sehen können, bessere Reflexe haben, schneller rennen können, stärker sind, schneller heilen können, größer sind, eine bestimmte Kraft haben und vor allem ihr aussehen verändern. Einige wissen bis zu einem bestimmten Augenblick nicht mal, dass sie zu diesen Wesen gehören. Ich habe es auf die harte Tour herausgefunden.

"Bengel!"

Meine Tür geht auf und ich lege mein Buch beiseite.

"Du solltest doch das Haus putzen!"

Mein Onkel sieht mich wütend an. Angst breitet sich in mir aus aber ich unterdrücke sie.

"Habe ich doch."

"Widerspreche mir nicht! Du kommst jetzt sofort mit!"

Er reißt mich am Arm aus dem Bett und zieht mich in dem Keller. Mit Gewalt schubst er mich zu Boden und verschließt die Tür hinter uns. Er zieht seinen Gürtel aus der Hose und kommt auf mich zu.

"Zieh dein Shirt aus! Sofort!"

Auf meinem Rücken haben sich zum Glück noch keine Narben gebildet aber ich denke, nach heute wird es so kommen. Ich tue was er sagt und er tritt mir in den Bauch. Sofort sacke ich zusammen und liege auf meinem Bauch. Er holt aus und der Gürtel landet mit voller Kraft auf meinem Rücken. Mein Schrei hallt an den Wände wieder aber er holt wieder aus. Wut kommt hoch. Unkontrollierbare Wut. Ein Schmerz der nicht von dem Gürtel kommt durchzieht meinen Körper. Ich atme unkontrolliert, drehe mich auf meinen Rücken und wieder auf meinem Bauch. Meine Augen sind fest geschlossen und als der Schmerz endlich vorbei ist, öffne ich meine Augen. Mein Onkel starrt mich erschrocken an. Ich stehe auf und merke, dass ich größer bin. Mein Rücken schmerzt nicht mehr und ich sehe besser. Ich kann jedes kleine Detail erkennen, jede dunkle Ecke einsehen und das ohne Brille.

"Du Nichtsnutz! Mit deinen Tricks kannst du mich nicht reinlegen!"

Er kommt wütend auf mich zu und hebt den Gürtel. Bevor ich darüber nachdenke, habe ich ihn auch schon aufgehalten. Ich bin um einiges größer als er. Schnell ziehe ich ihm den Gürtel aus der Hand und schmeiße ihn weg. Er hinterlässt an der Wand einen Abdruck. Ohne ein Wort verlasse ich den Keller und gehe nach oben. Um in mein Zimmer zu kommen, muss ich meinen Kopf leicht einziehen. Als ich in einen Spiegel sehe, bleibe ich erschrocken stehen. Meine sonst schwarzen haare haben silberne Strähnen und meine grünen Augen überzieht ein milchiger Schleier. Ich bin größer, habe breitere Schultern und allgemein mehr Muskeln. Meine Klamotten haben sich auch verändert. Anstatt den viel zu großen Sachen von meinem Cousin, habe ich eine schwarze Hose, schwarze Schuhe, ein schwarzes Hemd welches aber eng anliegt und einen schwarzen Umhang an, der bis zu meinen Füßen geht. Der Umhang sieht aus, als wäre er schon älter und man sieht ein Wappen darauf.
Dieser Vorfall war vor ein paar Wochen und gerade sitze ich in dem Zug nach Hogwarts. Ich habe wieder meine richtige Gestallt angenommen aber die verschärften Sinne sind geblieben. Es hat eine Weile gebraucht bis ich meine Ursprüngliche Gestallt angenommen habe, aber danach habe ich mich informiert und ein paar interessante Dinge rausgefunden. Hermine und Ron sind noch bei den Vertrauensschülern und deswegen bin ich alleine in dem Abteil.

"Potter!"

Da alles lauter ist zucke ich kurz zusammen bevor ich zur Tür schauen.

"Was willst du, Malfoy?"

Drarry Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt