194. YOONGI So, 30. 12. 20:54

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"...wir zusammen sind."


"Ihr seid... was?!"

Als Reaktion auf Yoongis ungläubigen Ausruf, der aufgrund der allgemeinen Lautstärke bei den anderen Partygästen allerdings keine Beachtung fand, zog Hoseok fragend eine Augenbraue hoch und sah sein Gegenüber leicht skeptisch an.

"Ist das so schwer vorstellbar...?"

Der Jüngere zögerte mit der Antwort und versuchte unterdessen, sich Bilder von Hoseok und Jimin in den Kopf zu rufen, wie sie händchenhaltend durch die Stadt liefen, sich küssten...
Unwillkürlich schüttelte er den Kopf und sah seinen besten Freund zweifelnd an.

"Naja... Du bist ein freiheitsliebender Mensch, der seine eigenen Regeln mehr als die der Gesellschaft achtet, und Jimin... Für mich war er immer so ein Abbild der gesellschaftlichen Perfektion - nie unpünktlich, nie unhöflich, immer darauf bedacht, sich tadellos zu benehmen und... homophob..."

Er brach ab und wartete unsicher ab, wie der andere reagieren würde, doch zu seiner Überraschung schien dieser keineswegs ungehalten über seine Ausführungen zu sein; er lächelte.

"Wenn Jimin einmal homophob war... jetzt ist er es jedenfalls nicht mehr. Und was den Rest angeht; wenn es so ist, wie du sagst, sollten wir uns ja perfekt ergänzen."

Der Jüngere nickte langsam, wenngleich er noch immer nicht ganz überzeugt war. In seinen Augen war Hoseok nie der Typ gewesen, der sich durch eine Beziehung fest an jemanden binden würde, und sich jetzt dem Gegenbeweis gegenüberzusehen, überforderte seine grauen Zellen mehr, als er angenommen hätte. Wenn ihn nicht alles täuschte, war Jimin auch der Grund, weshalb es seinem besten Freund im Moment so überdurchschnittlich gut ging...
Wie auch immer. So lange die beiden sich gegenseitig glücklich machten; er würde sich früher oder später an den Gedanken gewöhnen...

Auf einmal wurde er grob von der Seite angerempelt und als er sich umwandte, erkannte er, dass es sich bei der Person um eine recht betrunken wirkende Rose handelte, die den Zusammenstoß offenbar gar nicht richtig realisiert hatte und, ohne sich weiter mit ihm aufzuhalten, weitertaumelte. Etwas perplex folgte Yoongi ihr mit den Blicken und auch Hoseok drehte sich zu ihr um, als er ein weiteres Mal angerempelt wurde - diesmal von Lay.

Empört funkelte er seinen älteren Mitbewohner an, welcher entschuldigend die Hände hob und irgendetwas in die Richtung murmelte, dass er sich um seine Freundin kümmern müsse. Dies erledigte sich im nächsten Moment jedoch ein Stück weit selbst, denn Rose schien es sich auf einmal anders überlegt zu haben; sie hielt in der Bewegung inne und kam wieder zu ihnen zurück.

"Lay! Ich habe dich sooo lieb. Fast noch lieber als Namjoon..."

Bei der Erwähnung ihres Bruders sog Yoongi scharf die Luft ein und sah flüchtig zu Hoseok herüber, dem die plötzliche Anspannung ebenfalls ins Gesicht geschrieben stand. Zu ihrem Glück waren Lay und Rose aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie ihren Stimmungswandel bemerkt hätten.

Schon nach wenigen Augenblicken hatten sie sich jedoch auch beide wieder gefangen und ihre Gedanken hinter einem desinteressierten Gesichtsausdruck versteckt. Dem Schein zum Trotz lauschte Yoongi aber weiterhin dem Wortwechsel seines Mitbewohners und dessen Freundin, die zu seinem Entsetzen auf einmal zu weinen begann:

"Lay... Mein Bruder ist allen egal... Die Polizei kümmert sich überhaupt nicht mehr und es versteht mich einfach niemand..."

"Schhhh... Ich bin ja da..."

Obwohl Yoongi angesichts der Schmerzen, die Rose offensichtlich immer noch ertragen musste, ein schlechtes Gewissen bekam, konnte er nicht umhin, sich darüber zu freuen, dass die Polizei laut ihr den Fall inzwischen aufgegeben hatte. Wenn das stimmte, hatten er und Hoseok vorläufig nichts mehr zu befürchten...

Ein weiterer Seitenblick auf seinen besten Freund zeigte ihm, dass dieser gerade dasselbe dachte und das ließ seine Erleichterung weiter wachsen. Er hatte mit Namjoon abgeschlossen, sein Exfreund würde ihn nie wieder seiner Freiheit berauben, ihn nie wieder zu irgendetwas zwingen und diese Endgültigkeit würde keine weiteren, unangenehmen Konsequenzen nach sich ziehen... Sie würde nicht... Sie würde...

Mit einem kaum merklichen Nicken bedeutete er Hoseok, dass er ihn für eine Weile alleinlassen würde. Dann wandte er sich ab und stolperte langsam in Richtung Eingangstür.







And here I am again :)

Thanks to you! (wer auch immer du bist, der du das hier liest)

Ich habe euch lieb!!!


Es sind nur noch sechs Kapitel bis zum Ende dieses Geschichtchens und irgendwie erscheint mir das ziemlich unwirklich XD

Aber naja, es endet ja alles irgendwann...

Bis zum nächsten Kapitel :)

Daegu TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt