87. TAEHYUNG Di, 30. 10. 19:58

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Und eine weitere Stunde ging vorbei...


"Tae! Was machst du hier?"

Taehyung hob langsam den Kopf und erblickte Rose, die ihn verwundert betrachtete. Wie lange saß er jetzt schon hier in der Kälte? Der Himmel war fast dunkel; es mussten also schon mehr als fünf Stunden vergangen sein.

"TaeTae, was ist los? Hast du geschlafen?"

Der Gefragte zuckte mit den Schultern.

"Wahrscheinlich schon... Wo warst du eigentlich so lange?"

Rose sah ihn stirnrunzelnd an und setzte sich dann neben ihn auf die Vortreppe.

"Wieso?"

Tae schwieg.

"Naja, ich habe mich nach der Schule mit Lay getroffen und wir sind zusammen in die Stadt gegangen. Als ich ihn später nach Hause begleitet habe, dachte ich eigentlich, du würdest auch da sein, aber Yoongi meinte dann, du wärst schon seit heute morgen weg..."

Ihr Blick wurde besorgt.

"Du bist aber nicht schon seit heute morgen hier, oder?"

Tae blieb weiterhin stumm.

"Sag mal, ist dir nicht kalt?"

Sie streifte leicht seinen Arm und schrie überrascht auf.

"TaeTae! Du bist ja halb erfroren! Komm sofort rein ins Haus, sonst stirbst du mir noch!"

Er schüttelte langsam den Kopf.

"Ich glaube, ich gehe jetzt am besten nach Hause."

"Bist du verrückt?!"

Tae sah seine beste Freundin abwesend an.

"Was ich tue und lasse ist nicht deine Angelegenheit - und nein, ich bin nicht verrückt."

"Aha. Du willst also im T-Shirt durch halb Daegu spazieren, nachdem du anscheinend einen ganzen Tag auf einer scheiß Vortreppe verbracht hast und mir gleichzeitig erzählen, dass du nicht verrückt bist..."

"Halt' dich da einfach raus, okay?... Man sieht sich."

Ohne Rose die Zeit für weitere Einwände zu geben, drehte Tae sich um und begann zu laufen. Er spürte ihre Blicke im Nacken, selbst noch, als er bereits um die nächste Straßenecke gebogen war.

Sie hatte Recht - Rose hatte immer Recht - und doch war er froh, nicht mehr in ihrer Nähe zu sein. Vielleicht war es besser, wenn er sie ihrem Glück überließ, anstatt ihr seine eigenen beschissenen Probleme aufzudrängen: Nach all dem Kummer über Namjoons Tod war Lay genau das, was sie brauchte und er würde sich hüten, sie mit irgendwelchen Belanglosigkeiten in die Realität zurück zu holen.

Es kam ihm vor, als wäre eine Ewigkeit vergangen, als er endlich zu Hause ankam. Zögernd drückte er auf den Klingelknopf und war erleichtert, dass es Lay war, der ihm öffnete.

"Wo warst du denn so lange?"

Er ignorierte die Frage des Älteren, zog sich die Schuhe aus - was mit seinen tauben Fingern mehr als schwierig war - und ging dann die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Der Raum war leer.

Obwohl er sich nach Yoongis Nähe sehnte, war er doch froh, ihn jetzt nicht sehen zu müssen. Alles, was er wollte, war schlafen. Schlafen und nie wieder aufwachen...

(Aber Herzen sind verräterisch und schlagen gerade dann weiter, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann...)







Wohl wahr XD

Hab euch lieb, einfach dafür, dass es euch gibt und natürlich auch, weil ihr mich ertragt und das hier noch nicht aufgegeben habt :)

Ihr seid einfach toll!!!

Und danke für über die 2000 Reads, über 400 Votes und 200 Kommentare!!!

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