34. TAEHYUNG Fr, 28. 9. 20:43

203 18 0
                                    

Entschlossen stand er auf und ging an sein Handy, um Rose anzurufen.


Etwas verloren stand Tae inmitten feiernder Partygäste und wippte leicht im Takt der Musik.
Wo waren eigentlich alle, die er kannte?

Suchend blickte er sich um, doch das Wohnzimmer war so überfüllt und das bunte Licht, welches von zahlreichen Discokugeln reflektiert wurde, so verwirrend, dass er kein ihm bekanntes Gesicht entdecken konnte.

Ratlos drehte er sich um und bemerkte, wie sich die Haustür öffnete. Zu seiner Erleichterung trat Rose über die Schwelle. Sie entdeckte Tae, lächelte erfreut und umarmte ihn. Dann sah sie sich interessiert im Wohnzimmer um und nickte beeindruckt.

"Lay kann offensichtlich Partys organisieren."

Tae zuckte mit den Schultern.

"Er macht ja auch praktisch nichts Anderes..."

Rose sah ihn erstaunt an.

"Was schaust du denn so gelangweilt?! Das ist eine Party! Da muss man gut drauf sein!"

Entschlossen nahm sie seine Hand und zog ihn mitten unter die Tanzenden. Tae ließ es mit sich geschehen und versuchte, sich einfach über Rose' gute Laune zu freuen: Wenn sie Namjoons Verschwinden hier für einen Abend vergessen konnte, war es das wert.

Eine Weile folgte er einfach ihren Bewegungen, wobei er es allerdings nicht schaffte, all seine Hemmungen abzulegen, doch nach einiger Zeit spürte er, wie sie seine Hände losließ, woraufhin er verwundert aufsah:

Rose stand wie erstarrt da und sah zur Sofaecke. Tae folgte ihrem Blick und entdeckte Jennie und Lay, die eng umschlungen auf dem Sofa saßen und sich innig küssten.

Er wusste, dass Rose nicht besonders gut auf Jennie, Namjoons Exfreundin, zu sprechen war. Dennoch war er sich ziemlich sicher, dass dies nicht der einzige Grund für ihren plötzlichen Stimmungswandel war:

Sie und Lay hatten sich bisher zwar nur einmal richtig unterhalten, doch Tae hatte den Eindruck gehabt, dass sie sich mehr als nur gut verstanden hatten.

Amüsiert beobachtete er, wie Rose auf Jennie und Lay zuging und direkt vor ihnen zum Stehen kam.

"Hi Jennie, lang nicht mehr gesehen."

Jennie löste sich von Lay und blickte irritiert zu Rose. Als sie sie erkannte, begann sie zu grinsen.

"Hallo Kleine, wie geht es Namjoon?"

Wie geht es Namjoon... Musste Jennie das jetzt wirklich fragen? Tae seufzte leise und hoffte, dass Rose nicht allzu viel auf die Erwähnung ihres Bruders gab. Zu seiner Erleichterung musterte diese Jennie aber nur kühl und erwiderte:

"Besser, seit er mit dir Schluss gemacht hat."

Jennies Augen verengten sich und sie verließ Lays Schoß, um sich wütend vor Rose aufzubauen.

"Du solltest dich besser etwas zurück nehmen, Kleine."

Rose lachte trocken auf und musterte die Ältere verachtend.

"Ich bin immer noch größer als du."

Damit drehte sie sich um und verschwand zwischen den anderen Partygästen.

Tae blickte ihr überrascht nach und sah dann wieder zu Jennie und Lay, die ebenfalls in die Richtung schauten, wo Rose gerade verschwunden war. Bei dem Anblick von Lays verständnislosem und Jennies wütendem Gesichtsausdruck begann er zu grinsen. Rose konnte eben die meisten Menschen aus der Fassung bringen, wenn sie wollte.

Immer noch grinsend wandte er sich ab und holte sich ein Bier von der Küchenzeile, die zur Partytheke umfunktioniert worden war. Mit der Bierflasche in der Hand setzte er sich auf die Treppenstufen und beobachtete nachdenklich das Geschehen:

Etwas weiter entfernt entdeckte er Yoongi und neben ihm - er umklammerte die Bierflasche ein wenig fester - Hoseok. Yoongi hatte ihn also wirklich eingeladen.

Entschlossen zwang er sich, den Blick von den beiden abzuwenden. Hier, unter all den Leuten, war es unnötig, sich Sorgen zu machen.

Er nahm einen Schluck von seinem Bier, wobei ihm auffiel, dass er sich nicht mehr richtig betrunken hatte, seit er bei Lay und Yoongi wohnte. Auch mit dem Rauchen und dem Kiffen hatte er weitestgehend aufgehört, seitdem er den Tod seiner Mutter überwunden hatte. Seltsamer Weise verspürte er auch jetzt nicht das Verlangen, wieder damit anzufangen. Ging es ihm hier so viel besser, als es ihm bei seiner Mutter gegangen war?

Er dachte an Yoongi und ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Probleme waren zwar nicht unbedingt weniger geworden, doch es gab jetzt auch mehr Dinge, die ihm das Gefühl gaben, nicht sinnlos zu sein...






Danke fürs Lesen!!!

Luv u 😊❤

Daegu TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt