183. YOONGI Fr, 28. 12. 15:46

43 6 0
                                    

Der Ort spiegelte seine Gefühle nur zu gut wider und wenn man ihn nicht gewaltsam von hier vertrieb, würde er für die kommenden Stunden hier sitzenbleiben...


"Viel Spaß bei Kai!"

Yoongi wandte den Blick vom Fernseher ab und beobachtete, wie Rose seinem Mitbewohner einen letzten Kuss auf die Lippen drückte, bevor dieser das Haus verließ und sie die Tür hinter ihm schloss. Allerdings schaffte er es nicht, sich rechtzeitig wieder wegzudrehen, da Taehyungs beste Freundin auf einmal zu ihm hinübersah, seinen Blick einfing und daraufhin zielstrebig auf das Sofa zusteuerte, um sich neben ihn zu setzen.

Einen resignierten Seufzer unterdrückend machte er ihr Platz und setzte ein Lächeln auf, von dem er meinte, dass es weder zu unfreundlich, noch zu einladend wirkte. Rose schien in dem Verständnis dezenter Körpersprache jedoch nicht bewandert zu sein, denn entgegen seiner Hoffnungen begann sie bereits nach wenigen Sekunden zu sprechen:

"Weshalb sitzt du hier so unproduktiv herum? Und wo ist eigentlich Tae? Ich dachte, ihr wärt eben noch beide hiergewesen..."

Yoongi zuckte abwesend mit den Schultern.

"Dieses eben ist jetzt schon mehr als drei Stunden her. Er ist spazierengegangen..."

"Spazieren? So lange und das bei dieser Kälte? Der hat sie wohl nicht mehr alle..."

Er ließ Rose Worte unkommentiert, doch diese nahm die Stille nur als Anlass, ihre Gedanken weiter auszuführen:

"Bist du dir sicher, dass TaeTae nur des Spazierens wegen rausgegangen ist? Normalerweise haben seine Dummheiten Gründe... Und was genau ist das jetzt eigentlich zwischen euch? Lay hat mir ein bisschen von euch erzählt und das machte nicht den Eindruck, als wärt ihr einfach nur Mitbewohner..."

Diemal konnte Yoongi sein Seufzen nicht zurückhalten. Genervt vergrub er den Kopf in den Händen, doch Rose neugierige Blicke schienen ihn, auch ohne, dass er es sah, zu durchbohren, udn schließlich entschloss er sich zu einer Erwiderung:

"Ich will nicht wissen, was genau Lay dir berichtet hat, aber... Naja, um ehrlich zu sein, weiß ich selbst nicht, was das alles sein soll. Immer, wenn ich denke, dass zwischen uns mehr als reine Sympathie ist, macht Tae diesen Gedanken durch irgendeine Reaktion wieder zunichte."

"Wie soll ich das jetzt verstehen? Heißt das, du..."

Sie ließ den Satz unbeendet, doch Yoongi konnte sich denken, was sie wissen wollte. Frustriert fuhr er sich durch die Haare und griff nach der Fernbedienung, um den Fernseher kurzerhand auszuschalten.

"Ja, ich mag ihn. Aber seit unserem Gespräch heute morgen bin ich zu der Einsicht gekommen, dass ich mich damit abfinden sollte, dass das einseitig bleiben wird."

Zu seiner Verwunderung ließ Rose auf seine Aussage hin ein leises Lachen hören.

"Was Gefühle angeht, bleiben Jungs wohl immer Anfänger... Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn du mir etwas genauer von eurem Gespräch berichten würdest, aber ich kann dir mit ziemlicher Sicherheit jetzt schon sagen, dass dein Mögen nicht einseitig ist."

Meinte sie das ernst? Und woher wollte sie das wissen...? Klar, sie war Taes beste Freundin, aber  soweit er das mitbekommen hatte, war deren Verhältnis in den vergangenen Monaten nicht gerade besser geworden und nur weil sie weiblichen Geschlechts war, hieß das doch nicht, dass sie eine Expertin für männliche Herzen war... Auf der anderen Seite - was konnte es schaden, ihr von dem Gespräch zu erzählen?

Er lehnte sich auf dem Sofa zurück und atmete einmal tief aus, bevor er zu einer Erklärung ansetzte:

"Im Grunde meinte er, dass man auf Menschen wie dich und Lay eifersüchtig sein könnte, weil man selbst nie so viel Glück mit der Liebe haben würde, und ich meinte dann, dass er bestimmt noch den Richtigen finden würde. Frag mich nicht, was ich mir dabei gedacht habe; wahrscheinlich habe ich einfach gehofft, dass ich dieser Richtige sein kann, aber da habe ich mich wohl getäuscht... Er ist gar nicht wirklich darauf eingegangen, sondern einfach aufgestanden und hat dann kurz danach das Haus verlassen."

Als er neben sich ein frustriertes Stöhnen hörte, schämte er sich augenblicklich noch mehr für seine kindischen Hoffnungen und traute sich kaum, Rose wieder den Blick zuzuwenden.
Sobald er es dennoch tat, wurden seine Befürchtungen, vollkommen naiv gehandelt und gedacht zu haben, durch ihren Gesichtsausdruck bestätigt und er senkte den Kopf wieder, doch auf einmal sagte sie etwas, mit dem er als letztes gerechnet hätte:

"Yoongi, du bist so ein Idiot. Jetzt denkt TaeTae, dass du nichts von ihm willst."







Falls in diesem Kapitel mehr Rechtschreibfehler etc. zu finden sein sollten, als sonst, tut es mir leid: Ich höre nebenbei Film Out und das lenkt mich ein bisschen ab XD

Im Übrigen danke fürs Lesen ;)

Daegu TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt