186. JUNGKOOK Sa, 29. 12. 14:18

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Hundert und tausend Mal ja.


Ein helles Funkeln trat in Seokjins braunschwarze Augen und der Jüngere hatte den Eindruck, ein flüchtiges Lächeln zu erkennen, welches die Mundwinkel seines Hyungs streifte, doch im nächsten Moment hatte sich dieser zu ihm vorgebeugt und ihre Lippen aufeinander gepresst, wodurch sich jeder weitere Gedanke erübrigte.
Der Kuss war nicht intensiver oder gefühlvoller, als es die vorangegangenen gewesen waren, doch es war nicht mehr nur Seokjin, den er küsste, sondern sein Freund...

Die Hand des anderen umfasste seine Taille und kurz darauf zog ihn der Ältere so energisch an sich, dass nicht einmal mehr ein Blatt zwischen sie gepasst hätte. Jungkook gab einen genießerischen Laut von sich, welcher allerdings von den Lippen seines Hyungs abgefangen wurde. Seine Hand in den Haaren des Älteren vergrabend, spürte er, wie dieser seinerseits eine Hand unter seinen Wollpulli schob und sanft die nackte Haut darunter streichelte. Die Berührung jagte ihm einen Schauder durch den Körper und er stöhnte leise in den Kuss, während er geistesabwesend an Seokjins Haaren zog.

Auf einmal wurde ein Stockwerk über ihnen eine Wohnungstür geöffnet und wenig später schallte Jisungs Stimme durch das Treppenhaus:

"Jungkook! Wo bleibst du?"

Es mussten einige Sekunden verstreichen, bevor der Gerufene die Stimme einordnen konnte, und als er sich schließlich bedauernd von seinem Hyung löste, stand Jisung auf dem Treppenabsatz über ihnen und sah sie missbilligend an.

"So ist das also. Könnt ihr euch nicht wie vernünftige Menschen begrüßen? Zum Austausch eurer Mundflora wäre es vielleicht angebracht, sich ein Zimmer zu suchen..."

Da Jungkook zu perplex war, um etwas zu erwidern, übernahm sein neuer Freund diese Aufgabe; den Störer ihrer Zweisamkeit einnehmend anlächelnd, nickte er zustimmend und setzte im nächsten Augenblick zu einer Antwort an, die Jisung vermutlich ebenso wenig erwartet wie erhofft hatte:

"Du hast zweifelsohne recht - in Zukunft werden wir uns etwas mehr zusammenreißen und unseren Austausch an Mundflora auf Kookies Zimmer beschränken. Im Übrigen wollten wir sowieso gerade hochgehen und, weil ich noch etwas Zeit brauche, um micht einzurichten:"

Mit diesen Worten griff Seokjin nach der Hand des Jüngsten und begann, mit diesem im Schlepptau die Stufen hinauf, an Jisung vorbei und in die Wohnung zu gehen.

Jungkook wurde erst wieder freigegeben, als sie vor seinem Zimmer zum Stehen kamen. Bevor sie dieses betraten, wandte er sich aber noch einmal zu seinem Mitbewohner um, welcher gerade die Wohnungstür hinter sich schloss, und lächelte befriedigt, als er dessen säuerlichen Gesichtsausdruck sah. Jisung würde eine Weile brauchen, bis er die Neuigkeit verdaut hatte, und das Unbehagen, welches ihm dieser Gedanke bereiten musste, gönnte er ihm von ganzem Herzen. Seokjin war wahrscheinlich perfekt dazu geeignet, seine anderen Mitbewohner in Toleranz zu üben...

Nach wie vor lächelnd öffnete er die Tür zu seinem Zimmer und ließ dem Älteren den Vortritt, um anschließend ebenfalls einzutreten und die Tür hinter sich wieder zu schließen.
Unterdessen stellte sein Hyung den Rucksack auf seinem Bett ab und fing an, den Inhalt desselben aus der Enge zu befreien.

Staunend sah Jungkook dabei zu, wie der andere seinen gesamten Besitz um sich herum ausbreitete, wobei es sich fast ausschließlich um etwas abgetragene Kleidungsstücke handelte. Wie konnte ein Mensch so genügsam sein? Er selbst hatte sich bisher immer für einen nicht besonders besitzorientierten Menschen gehalten, aber der Gedanke, sein gesamtes Hab und Gut in einem Rucksack verstauen zu können, war ihm noch nie in den Sinn gekommen. Das ließ sich ja kaum mehr Besitz nennen...

"Weißt du, Kookie, das Wertvollste, was ein Mensch besitzen kann, lässt sich nicht anfassen. An Materiellem braucht man strenggenommen nichts."

Die Stimme des anderen ließ Jungkook aus seinen Überlegungen aufschrecken und er blickte mit großen Augen in das lächelnde Gesicht seines Hyungs, welcher mit dem Auspacken offenbar fertig war und langsam auf ihn zukam, wobei er fohrtfuhr, zu sprechen:

"Wobei ich zugeben muss, dass ich das Materielle an dir doch wertschätze..."







Darf ich fragen, wie ihr so zu Besitz steht?

Als ich das Geschrieben habe, hatten wir gerade in Deutsch dieses 'Sein- und Haben-Thema', was man möglicherweise merken kann XD

Ach, und noch etwas!!!

Ich werde in der kommenden Woche nichts veröffentlichen können - only that you know...

Wie auch immer - vielen Dank, an DICH, weil du das hier gerade liest ;)

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