6. TAEHYUNG Di, 13. 8. 16:45

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Noch zweimal wurde er schmerzhaft in die Seite getreten, dann setzte das Motorengeräusch wieder ein und entfernte sich rasch, bis es schließlich ganz erstarb.


Irgendwo tickte eine Uhr. Tae drehte sich auf die andere Seite und stellte erstaunt fest, dass er warm und weich lag. Schlaftrunken öffnete er die Augen und sah sich um:

Er befand sich in einem  recht geräumigen Zimmern mit weiß gestrichenen Wänden und zwei großen  Fenstern, deren Vorhänge allerdings zugezogen waren

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Er befand sich in einem recht geräumigen Zimmern mit weiß gestrichenen Wänden und zwei großen Fenstern, deren Vorhänge allerdings zugezogen waren. Das Bett, in dem er lag, war recht breit, so dass zwei Personen bequem darin Platz gefunden hätten. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es bereits spät am Nachmittag war. Wie lange lag er schon hier?

Er hörte, wie jemand die Treppe herauf kam. Dann wurde die Tür zu seinem Zimmer aufgestoßen.

"Du bist wach, Kleiner?"

Yoongi stand in der Tür und betrachtete Tae erleichtert.

"Hast ja lange genug geschlafen. Wenn du dir was anziehen möchtest; ich habe dir ein paar von meinen Sachen hingelegt. Sind dir vielleicht ein bisschen zu groß, aber naja... Ich bin unten im Wohnzimmer, also falls du sonst noch irgendetwas brauchst..."

Er drehte sich wieder um und ging hinaus.

Tae rappelte sich mühsam auf. Was machte er bei Yoongi? Kurz entschlossen stand er auf und ging zu dem Sessel in der Ecke, auf dem Yoongis Kleider lagen. Dabei fiel ihm auf, dass die Schmerzen inwischen deutlich abgeschwächt waren.

Schnell zog er sich seine eigenen Kleider aus und warf sie achtlos auf den Boden. Dann streifte er sich Yoongis Kleider über. Sie waren ihm tatsächlich etwas zu groß, was aber nicht weiter störte.

Unsicher öffnete Tae die Tür und sah hinaus: Vor ihm lag ein kurzer Gang, der zu weiteren Zimmern führte. Linker Hand führte eine Treppe in die untere Etage. Nach längerem Zögern begann er, die Stufen hinab zu steigen. Auf halber Höhe blieb er stehen, um sich unbeobachtet umsehen zu können:

Das Wohnzimmer war ein recht großer Raum mit hoher Decke und eingebauter Küchenzeile. An der einen Wand stand ein breites Sofa und an der gegenüber liegenden Wand lief ein Fernseher.

Yoongi saß auf dem Sofa und sah sich die Nachrichten an:

"...Zugverkehr für mehrere Stunden eingestellt... Gestern um 20:42 Uhr warf sich die Mitte 40-jährige Kim Leanne vor einen einfahrenden ICE... Bremsen unmöglich... die Frau war sofort tot..."

...Sofort tot... Sofort tot... Die Worte klangen in Taes Kopf nach, doch sie ergaben keinen Sinn. Auf wackligen Beinen drehte er sich um und lief die Treppe wieder hinauf.

Im Schlafzimmer ließ er sich auf die Bettkante sinken und vergrub den Kopf in den Händen. Er hatte seine Mutter nie gemocht, hatte sich zu Hause nie wirklich wohl gefühlt. Warum tat es dann so weh, beides nacheinander zu verlieren?

Er hatte ihr nicht Aufwiedersehen sagen können, ihr nicht sagen können, dass er sie trotz allem, was sie ihm angetan hatte, liebte.Seine letzte Erinnerung an sie war, wie sie ihn geschlagen hatte...

Er spürte die Tränen nicht, die ihm über die Wangen liefen, hörte seine eigenen Schluchzer nicht und bemerkte nicht, dass seine Hände zu zittern begonnen hatten. Alles, was er wusste, war, dass es weh tat...

Die Welt hatte aufgehört, sich zu drehen. Er hatte kein zu Hause mehr, er hatte keine Eltern mehr, er war allein... allein... allein...






Okay, das war echt vielleicht ein bisschen zu viel Drama, aber dann kann es ja nur besser werden... (um dann wieder schlimmer zu werden...) ;)

Daegu TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt