Vielleicht... vielleicht würde Yoongi ja doch Recht behalten...
Sobald er Lays und Yoongis Haus hinter sich gelassen hatte, verflog Jimins Wut wieder und wich der schmerzenden Leere, die ihn seit dem Abend vor zwei Tagen verfolgte. Im Grunde wusste er, dass ihm seine Freunde nur helfen wollten, doch die Vorstellung, dass ihn überhaupt jemand mochte, erschien ihm dermaßen abwegig, dass er ihr kaum Glauben schenken konnte. Und wenn Hoseok ihn nicht mochte - spielte es dann eine Rolle, wenn es jemand anders tat?
In dem unbestimmten Wunsch, seine eigene Wohnung zu erreichen und sich in seinem Bett zu verkriechen, lief er immer weiter, während er verbissen versuchte, seine Kopfschmerzen zu ignorieren. Dies stellte sich jedoch als sehr schwierig heraus, zumal nach einiger Zeit auch noch sein Magen zu rebellieren und seine Beine zu zittern begannen. Wie sollte er es in diesem Zustand jemals nach Hause schaffen?!
Das Laufen fiel ihm immer schwerer und schließlich sah er sich dazu gezwungen, stehen zu bleiben. Die Welt um ihn herum schien sich zu drehen und er stützte sich mit der Hand an der nächsten Hauswand ab, um nicht umzufallen. Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht, als er beschlossen hatte, nach Hause zu gehen?...
Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel und rollte langsam die Wange hinab. Alles in ihm schmerzte und er fühlte sich elend, dreckig und verlassen. Warum konnte er nicht einfach ohnmächtig werden oder sterben? Dann würde das alles vielleicht ein Ende haben...
"Park Jimin? Was machst du denn hier?"
Jimin hob den Kopf und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes, der ihm vage bekannt vorkam. Allerdings konnte er nicht richtig einordnen, wo er ihn schon einmal gesehen haben sollte.
Der Fremde ging einen weiteren Schritt auf ihn zu und musterte ihn besorgt.
"Du bist ziemlich blass. Vielleicht solltest du dich mal hinsetzen..."
War diesem Typen nicht bewusst, dass sie sich auf einem öffentlichen Bürgersteig befanden? Wie sollte er sich hier bitte hinsetzen?! Jimin schüttelte heftig den Kopf, was jedoch dazu führte, dass seine Kopfschmerzen wieder stärker wurden und er würgen musste. Hilfesuchend tastete er nach der Schulter des Älteren, welcher beruhigend einen Arm um ihn legte und ihn festhielt, als er sich neben der Bordsteinkante auf die Straße erbrach. Anschließend hob ihn der Fremde hoch, als wäre er ein kleines Kind, und begann, mit ihm auf den Armen zu laufen, bis er das Haus erreichte, in dem er wohnte.
Jimin war zu fertig, um sich darüber wundern zu können, dass ein Mensch, dessen Namen er noch nicht einmal kannte, wusste, wo er wohnte. Alles, was er noch wahrnahm, waren die leichten Erschütterungen, als der Fremde mit ihm die Treppenstufen zu seiner Wohnung hinaufstieg, das Geräusch zweier sich öffnender Türen und die Erleichterung, als er auf seinem Bett abgelegt wurde. Bevor er aber einschlafen konnte, kramte der Ältere aus einer seiner Jackentaschen sein Handy hervor und hielt es ihm vor das Gesicht.
"Könntest du das hier für mich entsperren? Danach lasse ich dich in Ruhe."
Es wird bestimmt noch fröhlicher ;)
Irgendwann...
In der Hoffnung, dass ihr alle gut ins neue Jahr gestartet seid; euer Benutzername9393 :)
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Daegu Town
FanfictionEs würde notwendig gewesen sein, die Hölle durchlebt zu haben - doch in diesem Moment fühlte er nur den Schmerz und dachte nur daran, wie er ihn zum Schweigen bringen konnte. Taehyung (16 Jahre, drogenabhängig, Vergewaltigungsopfer) zieht übergangs...