9. Lösung: Rache

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Meine Güte! Dass ich nicht gleich daran gedacht habe... aber es war so abwegig... wobei...

„Malfoy .... Malfoy..... Malfoy“, murmelte er leise, wurde aber vor Wut immer lauter bis er letztendlich schrie.

Dieser verdammte Slytherin... aber wie konnte er ins Labor gelangen? Er kann das Labor nicht betreten, wenn darin keinen Unterricht stattfindet  oder ich mich allein darin befinde.....

Draco! Er muss Draco die Phiole gegeben haben..... dieser hinterlistige Slytherin und seine Brut!

Der Stundenplan in seiner Hand war mittlerweile nicht mehr als solcher zu erkennen, er war gänzlich zerknüllt. Snape war sauer, äußerst sauer und dazu geladen – ein Kontakt mit einer Hochspannungsleitung hätte im Vergleich dazu nur ein leichtes Kribbeln hervorgerufen.

Langsam ließ er den Zettel los und lehnte sich in dem Sessel zurück. Wie sollte er jetzt weiter vorgehen? Immerhin gab es keine Beweise für seine Vermutung.

Lucius hat die Phiole wahrscheinlich mit einem Zauber belegt, damit sie verschwindet, nachdem ichsie berührt hatte... aber wie sollte ich das beweisen?

Er kam jedoch nicht lange dazu, sich darüber Gedanken zu machen. Er musste los, Unterricht mit den Fünftklässlern... er verdrehte allein beim Gedanken daran die Augen, machte sich aber auf den Weg.

Jeder Schüler der ihm den Rest des Tages den Anreiz gab, ihn zusammenzuschreien, unermessliche Punktbeträge abzuziehen und Strafarbeiten bei Filch zu erteilen, konnte einem Leid tun. Hätte man am Abend ein Resümee gezogen, was Dumbledore in Gedanken tat, stellte man fest, dass Snape innerhalb von fünf Stunden 375 Hauspunkte abgezogen hatte - einige davon sogar von seinem Haus, Strafarbeiten in einer Länge von 12 Rollen Pergament und mehrere Stunden Strafarbeiten bei Filch – dieser würde für die verbleibenden zwei Wochen zweifelsfrei nichts mehr zu tun haben - verteilt hatte, wäre man zu einem verblüffenden Ergebnis gekommen: irgendwie schien Snape leicht gereizt zu sein. 

Alle saßen beim Abendessen in der großen Halle. Harry, Hermine und Ron waren bis eben noch bei Hagrid gewesen und hatten viel Spaß gehabt, Dumbledore und McGonagall kamen gerade zusammen hinein und waren in ein Gespräch vertieft und Snape saß mit einem verhältnismäßig ausdruckslosen Gesicht am Lehrertisch. Dumbledore und McGonagall setzten sich zu ihm.

„Severus?“, fragte McGonagall verschmitzt lächelnd. 

„Versuchst du, einen neuen Rekord in Sachen bösartig-sein aufzustellen? Du hast allein meinem Haus heute bzw. in den letzten fünf Stunden 280 Hauspunkte abgezogen! Ich hoffe für dich, dass es nicht schon wieder Miss Granger getroffen hat!“, damit warf sie kurz einen Blick zu Hermine und stellte zufrieden fest, dass diese lächelte und mit Ron und Harry zu scherzen schien.

„Ich wünsche Ihnen auch einen guten Abend.“, knurrte Snape.

„Nein, zu meinem Bedauern liegt der Rekord bei 500 Hauspunkten innerhalb von fünf Stunden. Aber wenn sich Ihre Schüler als Versuchskaninchen hierfür bereitstellen, versuche ich mein Bestes. Die Gegenwart Ihrer kleinen Miss-ich-weiß-alles-besser-und-sowieso ist mir nach der Unterhaltung im Büro des Direktors erspart geblieben.“ Er warf ihr ein kurzes süffisantes Grinsen zu, er liebte diese Stichelei.

„Bitte, streitet euch doch nicht schon wieder!“, warf Dumbledore ein. So gern er auch zusieht und vor allem zuhört, wenn sich die beiden verbal duellieren, wollte er dies nicht vor der gesamten Schülerschaft!

McGonagall sah zu Dumbledore und nickte verständnisvoll, sie wusste, dass ein Streit vor Hermine schon nicht gut war, aber vor ganz Hogwarts weitaus schlimmer. Snape beschäftigte sich weiter mit seinem Essen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt