91. Erwachen und Reaktionen

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Kapitel 91

Ein paar Vögel zwitscherten und schleierhaftes Licht ermöglichte ein schwaches, trügerisches Sehen. Als er seine Augen vorsichtig öffnete, wünschte er sich so einiges – das Dröhnen in seinem Kopf, verursacht durch den Alkohol, war dabei sein geringstes Problem.

... Verdammt! Was mache ich? Warum habe ich... wie viele Gläser hatte ich?... Zu viele... Verdammt! Wenigstens habe ich noch meine Boxershorts an... Hoffentlich habe ich nur geschlafen... Eins ist klar, keinen Alkohol mehr, wenn die kleine Gryffindor in meiner Nähe ist... Wie komme ich jetzt von ihr los, ohne, dass sie aufwacht...

Warum habe ich Sie nicht in den Turm gebracht, warum habe ich nicht einfach die Augen zu gelassen, warum habe ich nicht gleich Vorsorgemaßnahmen getroffen... Verdammt, bei Merlin!

Ungerührt dessen, was durch seine Gedanken fegte, lag er unverändert im Bett. Allerdings kam es besonders auf das WIE und mit WEM an. Er lag auf der Seite, den linken Arm weit ausgestreckt. Hermine lag mit dem Rücken zu ihm, eng an ihn gedrückt, den Kopf auf seinem Arm gebettet, ihre rechte Hand auf seiner linken und sein rechter Arm lag um ihre Taille. Er bewegte sich keinen Millimeter, atmete nur ruhig weiter ein und aus um sie nicht durch eine andere Atmung zu wecken, er hatte keine Lust, diese Schlafposition – die beide bereitwillig eingenommen hatten – zu erklären, am wenigsten ihr. Zudem wäre das erste, was Hermine sehen würde, das langsam wieder dunkler werdende Mal auf seinem Arm und auf die Reaktion darauf, war er nun ganz bestimmt nicht gerade erpicht. In Gedanken sortierte er gerade brauchbare Ideen, sich von ihr zu lösen ohne sie zu wecken oder zumindest seinen linken Arm in irgendeiner Weise zu bedecken und relativ schnell fand sich eine Lösung. Er schloss die Augen und murmelte einen zauberstablosen Zauber, der ihm seinen Pyjama anziehen würde – würde es denn funktionieren. Er stellte resigniert fest, dass irgendwer ihn wirklich sehr hasste und dass es einfach nicht sein Tag war – wobei er dies gedanklich auf ‚ganzes Leben' ausweitete. Ein leises Murren neben ihm riss ihn jedoch wieder knallhart in die Realität. Hermine bewegte sich etwas und er hob vorsichtig seinen Arm von ihrer Taille, prompt drehte sie sich auf die andere Seite und drückte sich nun kuschelnder Weise frontal gegen ihn. Ihm wurde das langsam zu bunt, da er seinen zweifelsfrei männlichen Körper mit heftiger Selbstbeherrschung zum Stillschweigen prügeln musste.

... das grenzt langsam aber sicher an sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz... meine Güte... sie ist 15! Severus!! Wo bei Merlin sind nur deine Gedanken?! Sie wird wohl kaum derartige Absichten hegen...

„ER hat mir einfach das Gefühl gegeben, sicher zu sein! Ich hatte keine Angst vor seiner Nähe, nicht vor ihm."

Sie wird sich und mich verfluchen, wenn sie jemals die Wahrheit über mich erfährt... Sie wird sich verfluchen so etwas gesagt zu haben und es wahrscheinlich ernst gemeint zu haben... Dass sie keine Angst vor mir oder meiner Nähe, merke ich... Es hat doch seine guten Gründe und Vorteile, wenn Schüler Angst vor einem haben...

Ihre Worte waren ihm plötzlich so präsent in seinem Kopf und er wusste nicht ganz, was ihn mehr beschäftigte, die Gedanken oder ihre Nähe. Er war nicht in der Lage, es zu bestimmen und als sie ihre Hand an seine Brust legte, war es mit Denken ohnehin vorbei. Er musst sich bemühen, weiter zu atmen und mühsam gelang es ihm. Dann tastete ihre Hand plötzlich leicht über seine Haut und er wusste, was das hieß – sie wurde wach und ihre Atmung bestätigte es. Sie riss die Augen auf und sah auf den nackten Oberkörper ihres Professors. Erschrocken drückte sie sich von ihm weg und sah ungläubig an sich hinunter und wieder zu ihm.

...Bei Merlin! ... Er hat nur... Unterwäsche an... Oh Gott... Hermine – beruhig dich! Er ist dein Lehrer, er würde dir niemals zu nahe kommen... so ein Quatsch, was denkst du überhaupt! Er würde dir nie etwas tun... nie...

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt