155. Männer - von der Pubertät in die Midlife Crisis

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Kapitel 155


Hermine ging nicht schnell, denn eigentlich wollte sie gar nicht weg, doch er hatte ihr, wenn auch freundlicher als beim letzten Mal, zu verstehen gegeben, dass sie sich von ihm fern halten und das, was passiert war, vergessen sollte. Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder und es kam ihr wie ein Dröhnen vor, denn sie war alleine im Flur - es war schließlich erst knapp 7 Uhr morgens. Plötzlich hörte sie andere Schritte, wusste aber, dass es nicht seine waren, sie waren kürzer. Gerade, als sie sich umdrehen wollte, wurde sie gegen die Wand geschleudert und ging mit einem gepressten Keuchen zu Boden. Sie spürte kaltes Silber an ihrer Wange und sah in ebenso kalte Augen. Erneut keuchte sie auf, dieses Mal jedoch vor Schreck. Sie erinnerte sich an Lucius Malfoy, als sie ihn im Gang über den Weg gelaufen war - nur dieses Mal war es nicht Lucius, sondern Draco.

„Wie überaus passend, dich zu treffen, kleines Schlammblut. Was immer du hier unten treibst.", kam es von Draco und er packte sie am Kragen, zog sie hoch und kaum, dass sie stand, drückte er sie fest an die Wand. Hermine verfluchte sich, ihren Zauberstab nicht mitgenommen zu haben, aber bei Snape hätte sie ihn nicht gebraucht und sie hatte nicht damit gerechnet, dem kleinen Spinner über den Weg zu laufen.

„Du fragst dich sicher, wo ich herkomme? Strafarbeiten und du glaubst gar nicht, wie wütend mich die gemacht haben. Dazu glaubte Pansy, ich sei nicht gut genug für sie - aber sie hat ja keine Ahnung.", seine Stimme war für diesen Moment so kalt und berechnend wie die seines Vaters, was Hermine nicht wirklich beruhigte.

„Draco, verdammt! Lass mich los, ich habe keine Lust, auf deine Spielereien!", fauchte sie, doch er legte einen Silencio über sie. Hermine wehrte sich, doch sie stellte mit Erstaunen fest, dass er kräftiger war, als es den Anschein machte. Sie sah in seinen Augen, dass große Last auf ihm lag und doch war da etwas, was ihr Angst machte. In seinen Augen stand Lust - er wollte sie, wenn auch nur um sie kleiner zu machen und sich zu beweisen. Hermines Verdacht bestätigte sich, als er anfing, sie grob zu befummeln. Sie schrie ihn an, er solle es lassen, doch da ihr der Ton fehlte, half es nicht. Er war einen Moment unachtsam und nun schloss er Bekanntschaft mit ihren Fingernägeln. Es war nur ein Streifen, aber der war tief und Draco fluchte. Hermine lief los, doch Draco traf sie mit einem Zauber in den Rücken, als sie gerade an der Ecke war. Sie sah nur noch Schwarz und spürte, dass sie nicht den Boden traf.

„Draco! Verdammt! Bist du von allen guten Geistern verlassen!", donnerte er und packte den Jungen am Kragen um ihn dann in etwa 30cm Höhe gegen die Wand zu drücken. Draco sah den Zorn in den Augen seines Hauslehrers. Snape sah den tiefen Kratzer auf Dracos Wange.

„Du weißt, dass ich geschworen habe, dir zu helfen. Stell das nicht auf die Probe! Reicht es dir nicht, dass dein Vater in Askaban ist? Willst du unbedingt zu ihm?! Wie du es erledigst, ist mir und auch dem Dunklen Lord egal, aber mach es dir nicht noch schwerer! Ja, das ist ein dreckiges Schlammblut und rein theoretisch kannst du mit ihr machen, was du willst. Aber denk doch mal nach! Wenn du von der Schule fliegst, wie willst du es dann schaffen? Geh und heil die Wunde! Ich kümmere mich um ihr Gedächtnis.", wies Snape Draco zu Recht und ließ ihn dann abrupt zurück auf den Boden. Draco passte es so rein gar nicht, aber musste sich seinem Willen beugen und drehte sich schließlich wütend um und ging in Richtung Slytherin-Gemeinschaftsraum. Snape sah ihm noch einen Moment hinterher, lief dann zu Hermine und prüfte ihre Vitalfunktionen. Mit Erschrecken stellte er fest, welchen Zauber Draco auf sie geschleudert hatte.

„Sei froh, dass er es nicht konnte. Du sollst nie erfahren, was ein Cruciatus dir antut.", sanft strich er über ihren Handrücken. Er wollte einen Moment warten, ob sie wach werden würde und tatsächlich schlug sie die Augen auf, war einen Moment irritiert, seine zu sehen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt