Kapitel 94
„Miss Granger?", kam es freundlich von Minerva, die nun zur Tür gekommen war und zu Hermine sah, Snape stand neben der Tür auf dem Flur und sah ebenfalls zu Hermine.
„Miss Granger? Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte Minerva besorgt und trat etwas näher an Hermine, die wie versteinert dastand und sich nicht rührte.
„Severus, was ist passiert?", sagte sie dann an Severus gerichtet und warf ihm einen fragenden Blick zu.
„Ich habe sie bei Hagrid gefunden, mehr weiß ich nicht.", sagte er knapp und trug die kühle Maske der Gleichgültigkeit. Seine Stimme riss sie aus ihrer Starre und sie sah zu ihm.
„Warum?", entwich es hauchzart ihren Lippen und doch schwang eine derartige Enttäuschung mit, die ihn traf, etwas, an dessen Stelle früher mal ein Herz geschlagen hatte. Minerva sah unschlüssig zwischen ihnen hin und her. Snape war nicht in der Lage, irgendetwas zu erwidern.
„Sie entschuldigen mich nun, Minerva?", sagte er, nickte ihr zu und ging den Gang hinunter, Hermine ging ihm ein paar Schritte nach, doch Minerva hielt sie zurück.
„Warum?!", rief Hermine ihm nun hinterher und er wünschte sich nichts mehr, als ihre Worte nicht gehört zu haben. Er konnte die anklagende Frage nicht beantworten, wusste er noch nicht einmal, was genau sie meinte. Er schob die Gedanken zur Seite und verschwand im Dunkeln eines Flures.
„Was ist denn los mit Ihnen?", fragte McGonagall wieder besorgt und drehte Hermine sachte zu sich um, sah in ihr Gesicht und sah die Tränenspuren, die noch immer glitzernden Augen.
„Kommen Sie...", sagte sie dann und nahm Hermine mit in ihre Räume, setzte sich mit ihr auf die Couch und suchte nach Worten, denn sie wollte es nicht wieder falsch angehen.
„Ich habe mir Sorgen gemacht. Mr. Potter und Mr. Weasley wollten kein Wort über Sie verlieren und haben mir nur gesagt, Sie wollten alleine sein. So sehr ich das respektiere... doch bitte nicht im Winter, draußen und so leicht bekleidet! Sie tragen nicht einmal einen Umhang. Möchten Sie einen Tee? Der wird Sie aufwärmen!", kam es dann von der älteren Hexe und Hermine nickte zustimmend. Sie war Harry und Ron dankbar, dass sie nichts gesagt hatten.
„Ich musste nachdenken... Wissen Sie, wie es ist, wenn man in jemandem etwas Gutes sieht – nur das man es alleine sieht , weil alle anderen es nicht sehen können oder wollen... und man setzt sich für diese Person ein und dann... findet man heraus, dass alles eine Lüge war... dass man gar nicht mehr sagen kann, was der Wahrheit entspricht und was nur so ist, weil man es so sehen wollte? ...", erklärte Hermine und Minerva musste schmunzeln.
... Da hat jemand wohl zu häufig mit Albus gesprochen... und ich hatte gehofft, Albus wäre der einzige, der in Rätseln spricht...
...Jetzt schmunzelt sie schon wie Professor Dumbledore... er ist ansteckend...
„Oh... das kenne ich, glauben Sie mir, das kenne ich sehr gut. Man stellt sich selbst die idiotischsten Fragen und man hegt Wut gegen sich selbst und gegen den anderen... Wobei Wut nur eines der ganzen Gefühle ist... Sie müssen mir nicht antworten, aber ich glaube, dass Sie von Professor Snape sprechen?", entgegnete McGonagall und reichte Hermine den Tee.
„Ja.", antwortete Hermine einsilbig und trank den heißen Tee, es wärmte sie von innen, denn ihr war immer noch ziemlich kalt. Minerva seufzte traurig.
„Das war meine Befürchtung... das wissen Sie.", sagte sie und wollte eigentlich weitersprechen, aber Hermine fiel ihr ins Wort.
„Sie wussten es, habe ich Recht? Deshalb hat er Sie auf dem Hof so angefahren... als Sie sagten, ich wüsste gar nicht, was ich so leichtfertig sagte... Deshalb Ihr Misstrauen ihm gegenüber, Ihre Angst, mich mit ihm alleine zu lassen...", sagte Hermine und suchte den Blickkontakt ihrer Professorin.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...