Kapitel 59
Beide lagen ruhig nebeneinander und sahen einander an, denn an Schlaf war nicht zu denken. Es war wirklich keine alltägliche Situation, dass er das Bett mit ihr teilte, dennoch schien es den beiden so. Er strich mit seiner Hand leicht über ihre Wange und strich dabei auch die Haare aus ihrem Gesicht, die ihr in eben dieses gerutscht waren. Für einen Moment glaubten beide, die Zeit stünde still, jeder Gedanke war verloren, der Verstand war schon lange inaktiv und sie sahen einander einfach in die Augen. Keiner von beiden wollte etwas sagen, sie hatten Angst, den Moment zu zerstören und so schwiegen sie. Es wäre auch gar nicht nötig gewesen, dass auch nur ein Wort genannt werden müsste. Sie verstanden einander auch so, ohne jedes Wort, allein durch ihre Augen. Sie glaubte, dass seine Augen leuchteten und sie lächelte warm. Er tat es ihr gleich und sie freute sich.
„Ich lächle, weil du mein Leben bist und ich lache, weil du nichts dagegen tun kannst.", sagte er leise und küsste sie.
Sie rutschten noch näher an einander und sie kuschelte sich eng an ihn, er schloss sie in seine Arme und wollte sie nie wieder loslassen. Sie fühlte sich einfach sicher und geborgen, wenn er sie in den Armen hielt und wollte ebenso wenig, dass der Moment vorbeiging, wusste aber auch, dass er es würde.
„Glaube mir, ich werde niemals etwas dagegen tun wollen, denn auch du bist mein Leben.", sagte sie dann leise gegen seine Brust.
Ihre Gefühle gewannen und sie ließ es zu, dass sie noch lange so an einander dalagen und kuschelten. Jede Berührung war zärtlich und langsam fielen ihnen dann doch die Augen zu. Kein Blatt Pergament hätte noch zwischen sie gepasst, ihre Konturen verschmolzen und sie schliefen nun tief und fest... und irgendwie glücklich und zufrieden.
Die Sonne warf noch nicht ihr Licht durchs Fenster, als er erwachte. Sie lag so dicht an ihm, dass sie nur noch der Stoff trennte und er deutlich ihre Wärme spürte, ebenso jeden ihrer ruhigen Atemzüge. Er hatte einen Arm um sie gelegt und seine Hand lag auf ihrem Rücken. Eine ihrer Hände lag locker neben seinem Becken, die andere Hand lag auf seiner Brust, direkt über seinem Herz, seine andere Hand lag auf ihrer. Erst langsam nahm er die Situation wirklich wahr.
... nicht schon wieder! ... Ich weiß, warum sie nicht wieder hier schlafen sollte... ich Idiot – ich hätte auch zur Abwechslung mal an die magisch Wand denken können! ... Es war doch irgendwie zu erwarten, dass sie dem Duft wieder folgen würde... ich sollte weniger duftende Shampoos benutzen, wenn ich sie in meiner Nähe erwarte... sonst hängt sie mir den ganzen Tag am Hals... Warum zum Henker habe ich überhaupt einen Arm um sie gelegt? ... Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen... Bravo, Severus! ... Vielleicht macht sie das auch mit Absicht... als Rache für gestern... Wie konnte ich auch nur? Ich hätte sie das nicht fragen dürfen... niemals... Nicht mal nur so, um sie zu erschrecken... Wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen? ... Bei Merlin, was, wenn sie Ja gesagt hätte... sie hätte mich eiskalt erwischt... Das hier ist wohl die Quittung... Beim Duschen wäre sie mir auch so nahe gekommen...
Er war dann doch erstaunt über die Entwicklung seiner Gedanken und verfluchte sich im gleichen Moment dafür. Er konnte es nicht fassen, er konnte nicht verstehen, warum er sich so seltsam benahm.
... es kann ja wohl nicht wahr sein... nur weil die kleine Gryffindor drei Tage bei mir war, verstehe ich mich selbst nicht mehr... so oft wie ich in diesen Tagen gegrinst oder gelächelt habe, lächle ich sonst maximal in einem Jahr! ... ständig diese Schuldgefühle... Sie muss definitiv verschwinden... ich brauche wieder mehr Distanz zu ihr... sie ist mir viel zu nah gekommen... entschieden zu weit... Das hätte ich niemals soweit kommen lassen dürfen... Verdammt, sie ist doch nur eine nervige junge Schülerin... mehr nicht! ... Gott sei Dank, nicht mehr – Leider aber auch nicht weniger... Sie treibt mich noch zur Weißglut, dabei sagt sie gerade mal keinen Ton... ich sollte mich an der Ruhe erfreuen... aber nein... sie muss sich ja wieder an mich kuscheln... Verdammt, ich bin kein Kuscheltier!
DU LIEST GERADE
7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
Fiksi PenggemarHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...