Kapitel 165.
Hermine hatte erst gar nicht gespürt, dass sie geklopft hatte, doch das dumpfe Klopfen erschreckte sie leicht. Irgendwie fühlte sie sich leer, obwohl so viele Gedanken durch ihren Geist strömten, irgendwie fühlte sie sich unvollständig, so als fehle ihr etwas. Die Antwort ihres Herzens wäre sofort eindeutig klar gewesen, doch diese wollte sie gar nicht hören. Minerva öffnete ihr die Tür und bat sie mit einer Geste hinein, deutete auf die Couch. Hermine setzte sich folgsam und Minerva nahm ihr gegenüber im Sessel Platz. Hermine spürte auch hier die gedrückte Stimmung, verständlich, aber hier schien es besonders schlimm zu sein. Sie hob kurz ihren Kopf und sah ihrer Professorin in die Augen, diese hatte geweint und Hermine durchkroch Trauer. Darüber hatte sie so noch nicht nachgedacht.
…. Was wird jetzt aus der Schule? … Was wird mit Harry? Wie sollen wir jetzt weitermachen? … Er hat im Orden eigentlich alles organisiert… und Professor McGonagall… Sie tut mir so Leid…„Nun, Miss Granger.“, begann Minerva dann und durchbrach das Schweigen, sah zu der jungen Hexe vor sich und versuchte dabei, sich ihre Trauer und ihre Wut nicht anmerken zu lassen. Hermine verstand und überlegte, wo und vor allem wie sie anfangen sollte.
„Was Sie mir gestern gesagt haben, entspricht also der Wahrheit? Sie haben für Professor Snape gelogen? Ich muss Ihnen nicht sagen, dass mich das enttäuscht? Gerade von Ihnen hätte ich so etwas nicht erwartet. Ich dachte, Sie könnten und würden mir vertrauen.“, fuhr Minerva fort und Hermine wurde in ihren Gedanken unterbrochen, sah leicht geknickt zu Boden.
… Nein, sie hätte es mir nicht sagen müssen… Danke!... Warum erwartet eigentlich immer irgendwer irgendetwas von mir!... Als würde ich ihr nicht vertrauen…. Aber ich hätte ihr das unmöglich sagen können!... Warum machst du es denn dann jetzt?!... Verdammt!... Aber er hat gelogen und mit mir gespielt… uns allen hat er etwas vorgemacht und ich habe ihn immer in Schutz genommen!...
„Ja, es entspricht der Wahrheit. Beides. Ich weiß, das. Allerdings konnte ich einfach nicht mit Ihnen sprechen. Es ist ja nicht so, als wäre etwas passiert, was Ihnen Sorgen bereiten müsste…“, versuchte Hermine es und hätte sich selbst mit der Hand vor den Kopf schlagen können.
… Nein… er hat mich verletzt, wenn auch unabsichtlich… ich habe mit ihm geschlafen… mehrmals… Ich war öfters bei ihm… mal kam er sogar als Todesser zurück und ich habe ihm geholfen… Er war mein Professor und ich seine Schülerin… Nein… er war mehr… er war sowas wie ein Freund… ein Vertrauter… wie soll ich ihr das erklären?...
„Miss Granger, allein die Tatsache, dass Sie für ihn gelogen haben, bereitet mir Sorgen. Sie haben gestern von einer… Verbindung gesprochen. Ich würde Sie bitten, mir das zu erklären.“, kam es dann von Minerva und sie hatte bemerkt, wie abwesend Hermine bis eben war und ihr erst jetzt wieder Aufmerksamkeit schenkte. Sie nahm es ihr nicht übel, denn ihre Gedanken waren auch fast einzig und allein bei Albus, noch immer spielte sie mit dem Gedanken, die Schüler morgen nach Hause zu schicken.
„Ja. Es ist schwer zu erklären, wahrscheinlich noch schwerer, es zu verstehen. Severus Snape und ich haben eine physisch-mentale Verbindung, wenn man es so ausdrücken kann… das heißt, hatten. Anfangs konnte er nur meine Gedanken hören, dann ich auch seine. Wir konnten dann über Gedanken mit einander kommunizieren ohne überhaupt am selben Ort zu sein. Danach konnte ich seine Gefühle spüren, wann er wütend war und wie sehr, wann es ihm nicht gut ging. Dann kam der physische Aspekt hinzu. Er hat gespürt, wenn ich zusammengebrochen bin. Sie erinnern sich doch sicherlich an die Strafe von Umbridge. Er hatte an der Großen Halle auf mich gewartet, denn er hatte meine Schmerzen gespürt, sogar selbst die zwei Sätze auf dem Handrücken gehabt.“, erklärte Hermine, als sie Minervas geweitete Augen sah. Hermine sah sie fragend an und Minervas Gesicht wurde sorgenvoll.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...