124. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie wollen was von mir."

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Kapitel 124

Ein Klopfen riss ihn aus seiner Arbeit. Nicht einmal in Ruhe konnte man hier Aufsätze korrigieren. Wie lange war er eigentlich schon dabei? Brummend legte er die Feder zur Seite und stand auf, ging zur Tür und hielt davor inne. Wenigstens klopfte sie ehe sie ihn störte. Gerade wollte er die Tür zu seinem Wohnzimmer öffnen und fragen, was sie wollte, als es erneut klopfte – an seiner Bürotür!

... Merlin!... Das wäre peinlich geworden... Wer wagt es, mich zu stören?! Bitte, nicht Minerva oder die rosa Hupfdohle! ... Nein – nicht der alte Mann! ... Wer hasst mich heute eigentlich dermaßen... ich hatte mir den Tag wirklich schöner vorgestellt!... Na ja, vielleicht ist es ja auch ein Erstklässler meines Hauses... Fiese Oberschlange, ihr Auftritt! ...

„Was ist?", zischte er gefährlich und riss die Tür auf, sodass jeder – wirklich jeder vor ihm zurückgewichen wäre. Schade nur für ihn, dass Albus nicht zu ‚jeder' zähle. Albus grinste und schob sich an Severus vorbei in dessen Büro.

„Hallo, mein Junge!", schallte es durch die Räume und Hermine wurde hellhörig. Wieso konnte sie hören, was in Snapes Büro vor sich ging? Er belegte doch seine Räume mit einem Schutzzauber? Neugierig stand sie von der Couch auf und schlich zur Tür. Severus schnaubte und knallte die Tür zu, sodass Hermine zusammenfuhr.

„Ich habe dich etwas gefragt!", erinnerte der sichtlich gereizte Tränkemeister seinen Paten, doch dieser begeisterte sich für Severus' Regale und deren Inhalt. Dann drehte sich der Angesprochene doch um und lächelte immer noch.

„Wie geht es Miss Granger?", fragte Albus dann erst einmal vorsichtig und Severus ahnte, dass das nicht der Grund für seinen Besuch war.

„Die Nebenwirkungen des Trankes sind abgeklungen und ich habe ihr vorhin die erste Phiole gegeben. Ich schätze, sie liest – demnach, gut.", antwortete Severus knapp und Albus merkte, dass er mit Hermine einen gefährlichen Punkt bei seinem Ziehsohn erwischt hatte. Doch genau das fand er interessant – immer dringender wollte er wissen, was am Morgen vorgefallen war.

„Warum hat sie dich geohrfeigt, Severus?", fragte er nun deshalb direkt nach und sah über seine Brille zu seinem Ziehsohn. Wie sehr Snape genau diesen Blick hasste, er wusste, dass er dann nicht lügen konnte, dann erst recht nicht. Er knurrte und ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder, beschwor einen Stuhl für Albus herauf, den dieser dankend annahm.

„Ich habe sie provoziert. Sie hatte jedes Recht dazu.", erklärte Severus knapp und bitter. Albus wollte nicht mehr nachfragen, ansonsten hätte es Hermine am Ende nur noch schwerer.

„Ich denke, du solltest lieber nicht in der Halle essen. So hast du die ganze Zeit ein Auge auf sie. Ich möchte nicht, dass gerade dann etwas passiert, wenn du beim Essen bist. Zumindest nicht am Wochenende. Es wird niemand nach dir fragen – außer vielleicht Dolores, aber ich werde ihr sagen, dass das durchaus normal für dich ist. Irgendwie scheint sie einen Narren an dir gefressen zu haben.", sagte Albus dann und Severus schüttelte sich.

„Vielen Dank auch. Du kannst sie gerne haben. Zudem glaube ich, würde Filch mir das sehr übel nehmen. Ich würde deinen Vorschlag sehr begrüßen, so habe ich wenigstens einmal etwas Ruhe! Das heißt, solange Gryffindors hauseigene Besserwisserin mich in Ruhe lässt. Haben Minerva oder Potter sich schon bei dir beschwert?", entgegnete der Dunkelhaarige dann und Albus grinste.

„Ich denke, Hermine wird dir nicht zur Last fallen. Erlaube ihr, deine Bücher zu lesen. Sie würde sich sicherlich darüber freuen... sie hat einen Hang für schwere Lektüre.", sagte der Ältere und zwinkerte. „Was Mini und Harry angeht... Nein, noch hat niemand darum gebeten, dich liquidieren zu dürfen."

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt