Kapitel 90
Sie hatten eine Stunde in der Großen Halle und Snape hatte fast ganz Gryffindor und fast ganz Slytherin zu beaufsichtigen, was seine Laune unermesslich steigerte. Harry und Ron konnten es nicht lassen, zu quatschen und bekamen kurzerhand ein Heft gegen den Kopf. Ron wurde von seinen Brüdern daran erinnert, dass sie sich langsam eine Tanzpartnerin suchen sollten und auf Rons Frage, mit wem sie denn gehen würden, warf Fred eine Papierkugel zu Angelina Johnson und fragte sie durch Gestik, ob sie mit ihm zum Ball gehen würde und sie akzeptierte. Ron wand sich an Hermine sie versuchte ruhig zu bleiben.
„Sag mal, Hermine... du bist doch ein Mädchen?.... Ich meine, als Junge allein auf einem Ball aufzukreuzen, geht klar, aber als Mädchen...", sagte er leise und Snape verfolgte interessiert das Gespräch, ließ sich jedoch nichts anmerken.
„Ja... und?", sagte sie und schlug ihr Heft zu, stand auf und erwartete keine Antwort von Ron, sie kochte vor Wut. Snape nahm ihr Heft entgegen und musste sich zurückhalten, ihre Wut zu bekräftigen, am liebsten hätte er Ron einen Fluch aufgehalst. Hermine ging direkt auf Ron zu, der mit Harry tuschelte und fauchte ihn wütend an.
„MICH hat jemand gefragt... und ich hab JA gesagt!", damit verließ sie wütend die Halle und Snape musste sich ein hämisches Grinsen verkneifen. Ron tuschelte wieder mit Harry und somit stellte Snape sich hinter die beiden und drückte ihre Köpfe wieder in Richtung Hefte.
.... Was hat Weasley erwartet? Mit so einer Feststellung eine Verabredung zu bekommen? Ein Wunder, dass er sich keine Ohrfeige gefangen hat... eine junge Frau auf eine solch blamable Art und Weise um Begleitung zu beten... Typisch Weasley! – Severus? Seit wann titulierst du die kleine Gryffindor als junge Frau?... Verdammt!...
Die Zeit verging wie im Flug und Weihnachten stand nicht einmal mehr unmittelbar bevor, es waren nur noch wenige Stunden, bis der Ball beginnen würde. McGonagall und Flitwick waren mit ein paar Helfern beschäftigt, die Große Halle für den Ball zu schmücken und zu verzaubern. Das Ergebnis sah letztendlich atemberaubend aus. Hermine war aufgeregt, sie würde mit Viktor tanzen, vor den Augen aller Schüler und Lehrer. Die letzten Mädchen waren aus dem Gryffindor-Turm verschwunden und somit machte Hermine sich für den Abend fertig. Sie schlüpfte in ihr Kleid, steckte ihre Haare mit ein paar Handgriffen hoch, sodass noch ein paar ihrer Locken leicht über ihre Schulter fielen und legte die Ohrringe an, die ihre Mutter ihr zu dem Kleid gekauft hatte. Sie legte zartes Puder auf und verlieh ihren Augen mit etwas Lidschatten noch das gewisse Etwas. Summa summarum war sie so gut wie gar nicht geschminkt und sah dennoch – oder gerade deshalb, umwerfend aus. Das dunkelrote Band um ihre Taille betonte eben diese perfekt und setzte einen wunderschönen Akzent. Sie besah sich noch einmal im Spiegel, seufzte leicht und ging dann in Richtung Große Halle. An der letzten Treppe angelangt, drückte leichte Angst in ihrer Magengegend sie ein Stück zurück, vorsichtig schaute sie um die Ecke auf die ganzen Schüler, die in die Halle gingen oder auf ihre Begleitung warteten. Sie erblickte Viktor und trat nun ganz in die Mitte der Treppe, ging sie elegant hinunter – wobei gehen grob untertrieben war, sie schwebte die Treppen regelrecht hinunter. Harry sah ihr erstaunt entgegen und war noch viel erstaunter, als Viktor Krum an ihm vorbeiging und Hermine am Treppenabsatz erwartete. Sie lächelte verlegen, als er sich vor ihr verbeugte, nahm dann jedoch den ihr gebotenen Arm und ging mit ihm an Harry vorbei. Sie war verdammt aufgeregt, als sie mit Viktor in die Halle schritt, sie spürte regelrecht die Blicke der anderen auf sich und hörte so einiges Getuschel. Mutig schritt sie weiter, bis zur Tanzfläche, wo sie sich mit Viktor zusammen in unmittelbarer Nähe von Dumbledore, McGonagall, Snape und Karkaroff aufstellten, Tanzhaltung einnahmen und auf den Einsatz der Musik warteten. Dann begann die Musik und sie setzten sich in Bewegung, jede Bewegung stimmte und war perfekt, zweifelsohne elegant und einfach gekonnt. Hermine war zum ersten Mal überaus dankbar, dass ihre Mutter sie vor einem Jahr mit zum Tanzkurs genommen hatte, denn anfangs war Hermine so gar nicht begeistert. Als sie noch standen, spürte Hermine so manchen Blick auf sich, doch nur einer gab ihr zu denken. Sie glaubte zu spüren, dass Snape sie ansah und dass sein Blick nicht nur flüchtig war. Nur zu gern hätte sie sich zu ihm gedreht und hätte ihm in die Augen gesehen, aber sie hielt ihren Blick weiter auf Viktor gerichtet.
DU LIEST GERADE
7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...