156. Gefühltes Wissen

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Kapitel 156

Die ersten Wochen waren schnell vergangen und Hermine hatte das Nachsitzen bei ihrem Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste bereits völlig vergessen. Sie hatte allgemein wenig an ihn gedacht, denn ihr Verstand arbeitete wieder in seiner normalen Bahn und die sah vor, die Schule mit Bestnoten zu absolvieren und so lernte sie für ihre Prüfungen und dachte gelegentlich über Harry und Ron nach. Ron war mit Lavender zusammen, was sie immer noch ein wenig kränkte und Harry stand eindeutig auf Ginny und es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis die Beiden wirklich ein Paar werden würden.

... Was findet Ron nur an ihr?... Sie ist absolut dämlich, flippt aus, wenn sie irgendwo auch nur das kleinste Tier sieht und hat von Quidditch ungefähr so viel Ahnung davon wie Severus von Karies auf Grund von übermäßigem Zuckerkonsum... Auf so einen Vergleich kann auch nur die Tochter zweier Zahnärzte kommen! ... Aber was kann sie Ron bieten, was ihn reizt? Ich dachte immer, Ron hätte ein wenig Geschmack... In aller Öffentlichkeit verschlingt er sie halb... oder sie ihn... Moment mal... Severus? Seit wann denke ich mit Vornamen von ihm, Professor Snape! Nach wie vor... Hoffentlich kommt da nichts mehr von Professor McGonagall... Professor McGonagall! Der Knopf! Das Gespräch! ... Ich habe noch Nachsitzen bei ihm! ... Irgendwann?...

„Hermine? Hallo?", kam es fragend von Harry und er wedelte mit seiner Hand vor Hermines Gesicht. Sie schüttelte leicht den Kopf und blinzelte, sah ihn dann fragend an. Er schmunzelte und setzte sich neben sie auf die Couch.

„Dir ist schon aufgefallen, dass es mitten in der Nacht ist? Um genau zu sein, ist es gleich halb 2. Du sitzt hier nicht etwa immer noch seit vorhin? Das wären fast 5 Stunden. Alles in Ordnung mir dir?", kam es von Harry und Hermine nickte.

„Doch. Mit mir ist alles ok. Ich habe nur ein bisschen nachgedacht. Ich habe gar nicht bemerkt, dass die Zeit so schnell verflogen ist. Warum bist du noch wach?", kam es von Hermine und sie sah nun leicht lächelnd zu dem Dunkelhaarigen, dann stand sie auf und ging zum Fenster, sah hinaus.

„Ich war doch bei Professor Dumbledore, das weißt du doch. Mensch, dich muss ja... Hermine?", kam es dann von Harry und er folgte Hermine mit seinem Blick, unterbrach jedoch seine Feststellung, dass sie sehr tief in Gedanken gewesen sein musste, als er sie am Fenster sah, sie musste irgendetwas gesehen haben, was sie erschreckt hatte. Er kam zu ihr und sah in die Dunkelheit, er konnte beim besten Willen nichts erkennen. Hermine sah gebannt hinaus und Sorge wuchs in ihr. Sie hatte ihn gesehen, Voldemort hatte ihn wieder gerufen. Das schlimmste jedoch war, dass er nicht alleine war. Sie konnte nicht erkennen, wer ihn begleitete, nicht einmal sagen, ob dieser jemand größer oder kleiner als er war. Harry legte seine Hand auf ihre Schulter, was sie wie ein scheues Reh zusammenschrecken ließ.

„Was ist los?", fragte er vorsichtig und sah in ihre aufgeschreckten Augen, wobei er einen Moment die Angst darin sah. Hermine wand ihren Blick ab. Sie suchte nach einer Erklärung.

„Ich weiß es nicht, aber ich glaubte, da draußen wäre etwas... vielleicht war es nur ein Tier aus dem Wald.", brachte sie dann hervor und versuchte ihre wirkliche Sorge nicht mitklingen zu lassen. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Harry sah sie einfach an, dann wurde seine Miene ernster.

„Du hast mir noch gar nicht gesagt, was Snape da von die wollte, als er mit dir die Halle verlassen hat und das ist jetzt schon mehrere Wochen her.", kam es dann von Harry und Hermine wusste absolut nicht, wie er jetzt darauf kam. Sie setzte sich auf den Sims und Harry setzte sich ihr gegenüber ebenfalls darauf.

„Ich bin ihm am Morgen davor schon einmal begegnet und habe ihn fast über den Haufen gerannt. Ich habe mich nicht einmal entschuldigt oder ihn gegrüßt. Ich bin einfach nur weiter gelaufen... du weißt schon... Frauenprobleme. Ihm passte das natürlich nicht. Warum er allerdings bis genau zu dem Zeitpunkt gewartet hat, keine Ahnung. Ich muss jetzt noch bei ihm nachsitzen.", erklärte Hermine dann und Harry sah sie erstaunt an – zumal er einen Moment überlegen musste, was sie mit Frauenproblemen meinte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt