119. (Nach-) Helfende Hände

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Kapitel 119

„Sie werden genau das tun, was ich Ihnen gesagt habe, aber Sie müssen beide Tränke herstellen. Wenn die Tränke soweit sind, frieren Sie sie ein und warten Sie hier auf mich.", sagte er und stürmte aus dem Labor. Hermine hörte nur noch das Klappen der Türen, dann war sie allein.

„V-Voldemort... hat ihn gerufen....", entwich es ihr und sie stand einen Moment regungslos da, starrte auf das zerbrochene Glas, welches am Boden lag.

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Hermine schaffte es, die beiden Tränke soweit zu brauen, dass sie nun nur noch leicht köcheln, bzw. ziehen mussten. Wenn sie nicht rührte, tigerte sie nervös neben dem Tisch hin und her. Wenn sie nicht braute, waren ihre Gedanken bei ihm, denn sie machte sich Sorgen.

... Warum er ihn wohl gerufen hat? Ob er Neuigkeiten für den Orden erfährt oder ob er irgendetwas tun muss... ich hoffe, ihm passiert nichts... Er war doch vor Kurzem erst bei ihm... das kann nichts Gutes verheißen ... Merlin, der Trank! ...

Damit wurde Hermine aus ihren Gedanken gerissen. Ihr Teil des Trankes war so weit und sie fror ihn ein, Snapes Teil brauchte noch eine Minute, dann würde sie auch ihn einfrieren. Abwartend besah sie sich den Trank und seufzte. Sie hatte keine Ahnung, ob der Trank so richtig war – sie wusste nicht, welche Farbe er haben sollte, nicht welche Konsistenz. Prüfend sah sie zwischen den Kesseln hin und her.

... Was wohl noch gemacht werden muss? Ich denke, der Trank wird keineswegs einfach... hoffentlich habe ich bisher alles richtig gemacht...

Dann fror sie auch den zweiten Teil ein und begann damit, das Labor aufzuräumen, sammelte das Glas ein, welches auf dem Boden zerbrochen war und fügte es mit dem Reparo wieder zusammen. Die Flüssigkeit, die sich in dem Glas befand, war unwiederbringlich weg und sie roch vorsichtig am Glas, aber sie konnte den Geruch nicht zuordnen.

... Das Professor Snape einfach riechen kann, was in einem Trank ist oder in einer Phiole... so ausgeprägt ist gerade der Geruchssinn eines Werwolfes – wenn überhaupt... Ich habe da doch mal was gelesen... Vampire haben auch einen guten Geruchssinn... aber er ist kein Vampir – auch wenn viele das vermuten... Wobei, Professor Dumbledore beschäftigt Werwölfe und jetzt einen Zentaur... da würde ein Vampir auch nicht mehr aus der Reihe tanzen...

Hermine hörte ein Klappern und war sich sicher, dass es von einer Tür stammte. Ohne darüber nachzudenken, rannte sie aus dem Labor ins Büro und direkt weiter ins Wohnzimmer, da niemand im Büro war. Ihr Professor lehnte an einer Wand und hielt seine Maske in einer Hand. Er trug noch immer die Roben, was Hermine doch wunderte. Er hatte kurz zu ihr gesehen, dann wieder die Augen geschlossen. Sie sah ihm an, dass er um seine Beherrschung bemüht war. Langsam trat sie an ihn heran und nahm die kalte Maske aus seiner Hand, sah erst jetzt das Blut auf seiner Robe. Ihre Gedanken flogen wild durch ihren Kopf, doch die Fragen, die sie hatte, versiegten.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie stattdessen warm und legte eine Hand an seine Schulter, wodurch er zusammenzuckte. Er sah so verletzlich aus und das passte so gar nicht zu dem Bild. Er antwortete ihr nicht, also entschied sie sich, selbstständig zu handeln, ob das nun klug wäre oder nicht. Sie legte die Maske auf dem Tisch ab und kam zurück zu ihm. Das Blut ignorierend, zog sie ihm die Robe aus und ließ sie zu Boden sinken. Snape tat nichts, schien in Gedanken noch gar nicht wieder ganz da zu sein und das war keine Seltenheit – häufig brauchte er etwas, ehe er wieder bei sich war. Beim Treffen wurden andere Zauberer und Hexen gefoltert und gemordet. Snape selbst musste ebenfalls eine Hexe quälen. Bellatrix konnte es sich am Ende nicht verkneifen und richtete die Frau mit dem Sectumsempra bis zur Unkenntlichkeit zu, dabei spritze ihr Blut zu Snape. Hermine geleitete ihn zu seinem Sessel und setzte sich vor ihm auf den Boden, sah besorgt zu ihm. Nur langsam kam er in die Realität zurück und bemerkte, was nach seiner Ankunft passiert war.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt