Kapitel 78
Sie saßen nur so da und Snape hielt seine Hand immer noch an ihrem Kinn und beide bewegten ihre Gesichter Millimeter für Millimeter auf einander zu, bis sie letztlich nur noch wenige Zentimeter trennten.
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Sie sahen einander in die Augen und bewegten ihre Gesichter weiter auf einander zu, sodass sie die Wärme des anderen schon spüren konnten. Es war nicht nur das Feuer im Kamin, welches knisterte und dennoch war es das einzige, was zu hören war. Hermine glaubte, ihr Herz schlage so laut, dass er es hören könne und er hörte wirklich einen laut klopfenden Herzschlag – seinen. Keiner von beiden schaffte es, einen klaren Gedanken zu fassen, wollte es auch gar nicht. Beide wurden von der Situation übermannt. Hermine dachte an den Kuss aus ihrem Traum, von welchem sie mittlerweile glaubte, wusste, sicher war, dass es so passiert sein musste. Snape dachte an nichts, er fühlte nur ihre weiche warme Haut in seiner Hand und spürte ihren Atem auf seinem Handgelenk.
Plötzlich überkam Hermine ihr Gryffindor' scher Löwenmut und sie überbrückte das letzte Stück, welches ihre von seinen Lippen trennte. Snape zuckte zusammen und die Hand, die er eben noch an ihrem Kinn hatte, hielt er neben ihrem Kopf in der Luft – er fühlte sich wieder völlig von ihr überrumpelt und verfluchte sie dafür, dass sie das mit ihm machen konnte. Hermine hatte ihre Arme um ihn gelegt und drückte ihre Lippen sanft und dennoch fest auf seine Lippen. Der Moment schien unendlich, so als wolle er auch nie aufhören. Snape legte seine Arme langsam um sie und drückte sie an sich, sein Verstand war vernebelt oder im Stand-by – er wusste es nicht, konnte es nicht sagen. Es war das Gefühl, verstanden zu werden, nicht allein zu sein und wieder die Wärme, das Verständnis und die Geborgenheit, die beide spürten. Hermine wunderte sich, dass eine solche Wärme von ihm ausging und löste langsam ihre Lippen von seinen, hielt ihre Augen aber noch einen Augenblick geschlossen, denn sie empfand das ganze als so unwirklich. Snape sog langsam, aber dennoch laut und tief die Luft ein, den Duft ihrer Haare. Hermine blinzelte langsam und sah ihm ins Gesicht, seine Augen waren geschlossen, die Falte auf seiner Stirn war fast verschwunden und er sah völlig entspannt aus. Hermines Augen flogen hastig über seine Gesichtszüge, dann löste sie ihre Umarmung und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Blitzschnell fasste er ihr Handgelenk und hielt sie sanft fest, seine Augen waren immer noch geschlossen. Hermine erschreckte sich leicht und sah auf seine geschlossenen Augen. Schlagartig würde ihr bewusst, was sie eben getan hatte.
... ich habe meinen Professor geküsst... Professor Snape... Ich habe ihn geküsst... Bei Merlin! Ich bin seine Schülerin... minderjährige Schülerin... aber es war nicht falsch... HALLO?! Natürlich war das falsch... Sowas ist verboten... er kann dafür seinen Job verlieren... nur meinetwegen...
„Bitte, Sir. Es tut mir Leid! ... Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist... es tut mir so Leid... ich... wollte das nicht... Ich mache Ihnen so viele Probl...", weiter kam Hermine nicht, denn Snape küsste sie erneut. Hermine riss vor Schreck ihre Augen auf, schloss sie dann aber wieder. Er ließ langsam ihre Hand los und zog die Haarnadel aus ihren Locken, warf sie auf den Tisch. Dann zog er sich von Hermine zurück und sah sie an. Langsam öffnete sie ihre Augen und traf seinen Blick, welcher unergründlich war. Sie wollte den Mund öffnen und etwas sagen, doch Snape legte ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen.
„Sagen Sie nichts.", sagte er knapp, er hatte selbst mit rasenden Gedanken zu kämpfen.
... ich habe meine Schülerin geküsst... erst lasse ich es zu, dass sie mich küsst... und dann küsse ich sie... Was ist nur los mit mir?! ... Was ist los mit ihr? ... Ja, sie hatte mehr Nähe zu mir, als sonst wer... aber DAS? ... verflucht, das darf doch wohl nicht wahr sein... ich muss träumen... Auch wieder etwas, was unter die Kategorie Alptraum fällt...
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...