191. ( letzte) Ehre

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Kapitel 191

Hermine war direkt nach Hause disappariert, Gregorio empfing sie auch mit einem freudigen Schrei. Sie ging ums Haus herum in den Garten und besah sich die Arbeit der vergangenen Tage. Sie musste sich eingestehen, dass bereits jetzt nichts mehr zu tun war. Jetzt mussten die Pflanzen wachsen und sie konnte nur noch Unkraut ziehen und Rasen mähen. Sie seufzte und setzte sich an den kleinen Teich, strich über das Wasser.

„Harry hat vielleicht Recht… Auch wenn Severus‘ Leiche verschwunden ist… Tonks, Remus und all die anderen verdienen es, dass ihnen die letzte Ehre  erwiesen wird… Mum und Dad hätten nicht gewollt, dass ich mich aufgebe und Severus auch nicht…“, murmelte sie und ein paar Tränen tropften ins Wasser. Hermine ging ins Haus, duschte und aß ein wenig, verließ dann das Grundstück wieder und apparierte in die nächste Stadt.

*


„Es war viel Arbeit, Minerva…“, meinte Poppy und sah zu ihrer Freundin. Minerva ließ sich auf die Treppen sinken und nickte.

„Ja, aber jetzt sieht das Schloss nicht mehr aus wie eine Ruine und wenn die Schüler nach den Ferien zurückkehren, haben sie die Chance, dass Jahr zu beginnen ohne an den Krieg erinnert zu werden. Wirst du im Schloss bleiben, Poppy?“, entgegnete die Direktorin und die Medihexe schüttelte den Kopf.

„Nein, ich werde meine Kinder besuchen, aber ich bin vermutlich nach der Ehrung wieder hier.“, sagte sie. Minerva nickte, sie war erschöpft und auch an ihr hafteten so manche Bilder und Erinnerungen, die sie nachts kaum schlafen ließen. Eines dieser Bilder war sogar die Blutlache in der Heulenden Hütte. Mit ihrem jetzigen Wissen war es für sie grausam, zu wissen, dass Severus so hatte sterben müssen.

„Ich werde auch nicht hier sein, nur gelegentlich, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und dann um die Briefe zu schreiben und den Stundenplan zu erstellen. Ansonsten werde ich vermutlich zu Hause sein. Filch wird die ganzen Ferien über hier sein, Hagrid ebenso. Einige der Lehrkräfte werden auch mal hier, mal zu Hause sein.“, erklärte McGonagall und erhob sich wieder. Sie wollte noch einmal durchs Schloss gehen und dann selbiges verlassen.

„Ich drehe noch eine Runde und dann appariere ich nach Hause. Wir sehen uns dann bei der Beerdigung.“, verabschiedete sie sich von der Medihexe und nahm sie kurz in den Arm. Poppy nickte und ging dann zurück in den Krankenflügel um dort die Bestände zu kontrollieren – es war fast nichts mehr vorhanden und sie müsste einiges bestellen. Minerva ging gedankenverloren durchs Schloss, holte unterwegs auch ihre Sachen, die sie mitnehmen würde. Zuletzt ging sie über die Ländereien, zu Albus‘ Grabmal, legte ihre  Hand auf den kalten Stein.

„Es ist vorbei… Ich wünschte du könntest hier sein. Ich weiß doch, wie oft du dir die Schuld daran gegeben hast, es nicht früh genug bemerkt zu haben. Ich habe immer davon geträumt, mit dir alt zu werden, dich an meiner Seite zu haben…“, sagte sie leise und traurig. Ihr Blick blieb auf den zwei weißen Rosen haften: die eine von Hermine, die andere von Severus. Sie zog ihren Zauberstab und schuf eine ebensolche, nie welkende Rose, jedoch eine rote und legte sie neben die anderen zwei Rosen. Mit einem letzten, sehnsüchtigen Blick sah sie auf den Marmor, dann verließ sie die Ländereien.  Sie war glücklich, als sie ihr Haus betrat. Dort war nichts, was sie an Albus erinnerte, denn er war nie dort gewesen und sie hatte nichts mitgenommen, was sie an ihn erinnerte. Sie ging durch die Räume und riss die Vorhänge auf, ließ das Sonnenlicht hinein. Danach ging sie in die Küche und setzte einen Tee auf, fragte sich dabei, wo ihre Haus-Elfe war.

„Peony?! Wo bist du?“, rief sie und ging suchend durchs Haus. Doch sie konnte ihre Elfe nicht finden. Weiterhin suchend, ging sie in den Garten und entdeckte dort ihre Elfe, welche sich gerade um die Blumen kümmerte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt