84. Gryffindor'scher (Über-) Mut

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Kapitel 84

Wenn auch etwas widerwillig, verließ Hermine die Krankenstation und sie wollte auch erst in den Gryffindor-Turm, aber ihre Schritte schlugen eine andere Richtung ein.

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Sie wusste, dass sie hier niemandem begegnen würde und dennoch fragte sie sich langsam, ob sie um diese Zeit hier sein sollte. Langsam ging sie weiter, es war mittlerweile schon ziemlich dunkel und den einzigen Nutzen, den sie darin sah, war die Möglichkeit, sich verstecken zu können. Sie konnte nicht anders, sie musste diesen Weg gehen.

Beinahe zaghaft klopfte sie an die Tür, hoffte gar nicht, dass sie geöffnet wurde, dennoch blieb sie davor stehen und wartete, klopfte erneut. Sie hörte ein komisches Geräusch von drinnen, dann wurde die Tür leise geöffnet, dann wieder ein leises Geräusch. Hermine sah sich um und dann fast ängstlich in den Raum, ging dann leise hinein und schloss die Tür hinter sich.

„Professor?", fragte sie leise in den Raum, bekam jedoch keine Antwort. Vorsichtig ging sie weiter und sah eine Hand kraftlos von der Couch hängen, seine Hand. Etwas eiliger ging sie um ihn herum und kniete sich auf den Boden, musterte ihn. Dadurch sah sie, dass er am Hals verletzt war, vermutlich von den Klauen des Werwolfs. Sanft strich sie ihm die fahrigen Strähnen aus dem Gesicht, er schien sehr müde zu sein.

„Sie wollten uns nur helfen... Immer werden Sie dafür bestraft.", sagte sie leise und sah ihn mitleidig an. Er schreckte auf und saß mit einem Ruck senkrecht vor ihr, sah sich um und dann strafend zu ihr.

„Was machen Sie hier?! Wie sind Sie in meine Räume gekommen? Was fällt Ihnen ein?!", donnerte er und sie blieb einfach auf dem Boden neben seinen Beinen sitzen und sah ihn an – sie hatte keine Antworten auf seine Fragen.

„Reden Sie schon!", blaffte er sie an und er spürte wieder seinen Schmerz.

„Ich kann Ihre Fragen nicht beantworten, Sir. Ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin und ich habe keine Ahnung, warum sich Ihre Tür geöffnet hat.", antwortete sie ehrlich.

„Meine Tür hat sich Ihnen geöffnet?", fragte er leicht verwirrt und wurde wieder schmerzlich daran erinnert, dass er diesen Abend nicht schadenfrei überlebt hatte.

„Ja. Ich dachte, Sie hätten sie geöffnet, aber Sie lagen ja auf der Couch und sonst war niemand hier.", kam es dann wieder von Hermine und sie sah, dass er seine Schmerzen verbergen wollte, aber sie hatte ja bereits gesehen, dass er verletzt war.

„Soll ich Madame Pomfrey holen?", fragte sie dann vorsichtig.

„NEIN!", herrschte er sie an und sie wich ein Stück zurück, dann wurde sie böse.

„Warum lassen Sie sich nicht helfen? Glauben Sie, dass sei jetzt Ihre Strafe, die Sie nun ertragen müssten? Das ist albern und völliger Blödsinn!", fauchte sie nun und er sah sie offen erstaunt an – es gab nicht gerade viele, die es wagten ihn derartig vor den Kopf zu stoßen, denn das wagte selbst Albus nur selten. Sie bemerkte nun auch langsam ihren Übermut, aber es tat ihr nicht Leid.

„Ich will Madame Pomfrey hier nicht haben, zudem hat sie ohnehin zu tun.", meinte er nur trocken und überging ihre Meinung zu seinem Verhalten.

„Dann lassen Sie sich von mir helfen, ich bin ohnehin schon hier.", sagte sie dann einfach.

„Wie bitte?", kam es dann erstaunt und fast schon schockiert von ihm.

„Sie haben mir so oft geholfen und sich um mich gekümmert. Lassen Sie ein Mal zu, dass Ihnen jemand hilft.", fuhr sie fort. Damit stand sie dann auch auf und ging in Richtung Schlafzimmer, Snape sah ihr erstaunt hinterher. Sie sprach mit ihm, als würde sie ihn schon lange kennen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt