89. Jemand erschrecken oder verwirren... macht doch irgendwie Spaß

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Kapitel 89

Er war doch noch eingeschlafen und schreckte nun aus seinem Schlaf auf, da er Hermines Traum vor Augen hatte. Er hatte ihre gequälten Schreie gehört, ihre Angst und Panik regelrecht gefühlt und gesehen, wie das Licht in ihren Augen verschwamm, nachdem Greyback sie angegriffen, getötet hatte. Er wusste nicht, ob er selbst geschrien hatte oder nicht, aber sein Atem war schnappend und sein Puls raste. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte. Da Hermine nicht in sein Schlafzimmer gestürzt war, hatte er wohl nicht geschrien und somit dachte er über den Traum nach.

... Warum träumt Sie von Greyback? Sie kennt ihn nicht einmal... und warum sieht sie, wie er mich angreift und letztendlich tötet? Die Szene kommt der Realität gefährlich nahe... fast so sah es aus, als er mich damals angriff – wir waren nur nicht an der peitschenden Weide...

Er erinnerte sich daran, dass sie etwas gewispert hatte, als er sie wecken wollte und auch, als er den Traum gesehen hatte, hatte er eine leise Stimme gehört, sie aber nicht für wichtig gehalten und ihr nicht zugehört. Dann hallten leise Worte durch seinen Geist – ihre Worte.

...Das ist alles meine Schuld!... Du darfst nicht sterben... verlass mich nicht, verlass mich nicht... Severus... nein... verlass mich nicht... Warum bist du nur zurückgekommen... Severus!...

Die Worte passten nicht zum Bild und er grübelte, warum sie das sagte und warum sie ihn duzte – als sie schrie, siezte sie ihn. Er verstand den Traum nicht und zwang sich, nicht weiter darüber nachzudenken. Die Realität war schon schwer genug, da musste er sich nicht auch noch mit verwirrenden Alpträumen einer Schülerin auseinandersetzen. Er warf die Bettdecke zur Seite und stand auf. Er zögerte einen Moment, überlegte, ob er erst ins Bad oder erst ins Wohnzimmer gehen sollte. Er legte die Hand an den Griff und drückte ihn langsam hinunter, zog die Tür einen Spalt auf und lugte in sein schwach beleuchtetes Wohnzimmer, riss die Tür dann jedoch auf und trat hinein. Er sah sich eilig um, Hermine war verschwunden. Ordentlich zusammengelegt lag seine Bettdecke auf der Couch, das Kissen daneben. Sie war aus seinen Räumen verschwunden ohne ein Wort zu sagen und was ihn noch viel mehr beunruhigte – ohne, dass er etwas davon mitbekommen hatte.

Wie konnte sie meine Räume verlassen? Meine Türen sind solange magisch verschlossen, bis ich sie öffne... Sie hätte zwar mit höherer Magie die Barrieren umgehen können... aber das hätte ich bemerkt und sie sollte auch noch gar nicht in der Lage sein, solche Zauber auszuführen... Hätte sie eine Tür gesprengt, hätten das vermutlich ein paar Leute mitbekommen... der Kamin... Sie wird doch wohl nicht wieder durch den Kamin gereist sein...

Eilig ging er zum Kamin und rief seine Tinktur zu sich, träufelte etwas davon in die Flammen und wartete eine Reaktion ab, aber nichts geschah, die Flammen brannten mit normaler Farbe weiter und kein Wölkchen trat hervor. Er schob misstrauisch die Augenbrauen zusammen.

Gut, sie ist nicht durch den Kamin verschwunden... Wie ist sie dann... Sie muss noch in meinen Räumen sein! ...

Er stellte die Tinktur auf dem Kaminsims ab und sah sich um, überlegte, wo sie sein konnte. Er lief eilig in sein Büro und suchte sie dort und in seinem Labor – nichts. Er stand wieder im Wohnzimmer und ging dann leicht gereizt in sein Schlafzimmer.

Das Bad!

Damit ging er zu seinem Bad und wollte gerade die Tür aufreißen, als er sich erinnerte, dass sie wirklich darin sein könnte und er keine peinliche Situation hervorrufen wollte, klopfte er. Er fühlte sich völlig auf den Arm genommen, jetzt klopfte er schon an SEINE Badezimmertür, hinter der eventuell niemand war. Er rechnete jedoch mit einer Antwort, die allerdings nicht kam. Genervt ging er in sein Bad und schmetterte die Tür hinter sich ins Schloss. Als er fertig war, kam er ziemlich schlecht gelaunt in sein Schlafzimmer, zog sich an und machte sein Bett, rief dazu das Bettzeug aus seinem Wohnzimmer zu sich. Er nahm es entgegen und drehte seinen Kopf ruckartig zur Tür. Jetzt hatte seine Laune für diesen Tag unterste Minusbereiche erlangt.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt