Kapitel 104
Langsam ging sie aus dem dunklen Zimmer und hatte es nicht weit, nur ein kleines Stück dunkler Flur. Gelegentlich hörte sie ein knarrendes Geräusch und sah sich leicht um. Sie stand vor einer Tür, doch sie war verschlossen und magisch geschützt. Hermine vollzog ein paar Handbewegungen, sprach leise ein paar Zauber und die Tür ließ sich öffnen. Langsam schritt sie in das dunkle Zimmer, nur ein schwacher Lichtstrahl fiel durch die Gardinen und schenkte dem Raum einen schwachen silbrigen Schimmer. Hermine schloss leise die Tür, ging weiter und brauchte sich nicht großartig umzusehen, denn sie kannte ihr Ziel und hatte es bereits gefunden: das Bett, welches inmitten des Raumes stand. Langsam ließ sie sich auf dem Bett nieder und schob sich unter die Decke. Ein Paar dunkle Augen blitzte sie nun an und doch wusste sie, dass sie keine Angst zu haben brauchte. Sie kuschelte sich an den warmen Körper und spielte mit seinen schwarzen Haaren. Zart strich er über und durch ihr Haar, ließ sie dabei keinen Moment aus den Augen. Fast verspielt wickelte er hin und wieder eine ihrer Locken um seine Finge und nahm immer wieder ihren Duft auf. Sie konnte ganz genau jeden Atemzug hören und fühlen, denn sie hatte sich mittlerweile gegen seine Brust gelehnt und lauschte seinem ruhigen Herzschlag. An seiner Seite schlief sie ein, seine Arme lagen schützend um sie geschlungen, würden sie um keinen Preis wieder freigeben.
Ein leichtes Seufzen ließ ihn aufhorchen. Er sah sich im Raum um, doch konnte er niemanden entdecken. Vorsichtig schloss er die Tür und schritt durch den Raum. Ein tiefer Atemzug ließ ihn herumwirbeln und seinen Zauberstab auf die Couch zeigen, genau auf Hermine. Sie lag, eng an ein großes Kissen gekuschelt, auf der Couch und hielt ihr Taschentuch fest in ihrer Hand. Mit hochgezogener Augenbraue und leicht Kopf schüttelnd, ließ er sich in einen der Sessel sinken und sah zu ihr.
... Erst schrecke ich aufgrund ihres Traumes aus dem Schlaf und jetzt finde ich sie hier unten... Warum liegt sie hier und nicht in ihrem Bett? Konnte sie auch nicht schlafen? – Blödsinn... mit diesem Tuch schläft sie ja scheinbar bestens... Sie wird wohl geschlafwandelt sein... Merlin sei Dank, hat sie das nie getan, als sie bei mir war... Aber hier ist es auch nicht gerade ungefährlich... Kreacher wird sicher einen Narren an ihr gefressen haben... wenn Black nicht aufpasst, könnte dieser kleine rassistische Hauself ihr großen Ärger bereiten... SEVERUS! Du sorgst dich gerade wieder um Dinge, die dich nichts angehen! Geh wieder in dein Zimmer und schlaf! Erst lässt du dich durch einen so dämlichen Traum aufschrecken, dann machst du dir Gedanken darum, was ihr passieren könnte?! Was kommt als nächstes? Willst du sie in ihr Zimmer zurückbringen – tragen?... RUHE!
Er wusste selbst nicht, warum er wieder die Bilder aus ihren Traum sah, wieder als Beobachter ihren Traum verfolgen konnte, musste. Er hatte diese Erinnerungen in Phiolen gesperrt und was sich nicht einsperren ließ, wurde mit Okklumentik in die hinterste Ecke gedrängt. Jetzt machten ihm diese Bilder wieder zu schaffen und zu allem Übel, nervte ihn nun wieder diese penetrante Stimme in seinem Kopf. Er schnaubte unbedacht und sah im drauf folgenden Moment leicht erschrocken zu Hermine, er befürchtete, sie geweckt zu haben, doch sie drehte sich nur etwas – etwas, was er unterschätze, denn die Couch war nicht sehr breit und Hermine drohte, jeden Augenblick von eben dieser zu fallen. Reflexartig war er aufgestanden und drückte Hermine sanft auf die Couch zurück. Sie griff nach seinem Umhang und hielt ihn fest.
... Denken, dann Handeln! Da war was... Das hätte ich doch vorhersehen können... Ich kann ihr unmöglich meinen Umhang hierlassen... Wenn irgendwer sie nachher hier so findet, dazu mit meinem Umhang... Ich hätte doch nach Hogwarts zurückkehren sollen... warum habe ich mich überhaupt entschlossen, hier zu bleiben?... Wo war mein Verstand?...
Die Frage konnte er sich schnell selbst beantworten, nämlich genau da, wo er vorhin auch war, als er mit Hermine im Badezimmer war. Sein Verstand war irgendwo mit seiner Selbstbeherrschung Kaffee trinken oder dergleichen, irgendwo, nur nicht bei ihm. Vorsichtig näherte er sich Hermines Händen und wollte seinen Umhang daraus befreien, doch sein Verstand hielt ihn rechtzeitig zurück.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...