168. Ich sehe Rot, nein, Schwarz

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Kapitel 168

Hermine sah verständnislos auf die Stelle, an welcher er eben noch stand und nun verschwunden war. Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach und sie konnte nur selbigen schütteln.

… Das alles vergessen? … Wie soll ich das? Selbst wenn ich es wollte… Selbst wenn ich vergessen wollte, was war – wie sollte ich es? Wie sollte ich vergessen, wie warm sein Blick sein kann, wie sanft und samtweich sein Bariton klingen kann und wie dunkel seine Augen leuchten können… wie fürsorglich er mich trösten kann oder einfach nur mit mir schweigt… Zudem wird mich dieses Bissmal wohl auch nicht so schnell verlassen… wenn überhaupt…

Sie strich über ihren Hals und spürte es genau. Es klingelte erneut und damit wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Misstrauisch ging sie zur Tür und legte einen Zauber auf das Holz, sodass es durchsichtig wurde. Hermine sah überrascht hinaus, denn mit ihrer Hauslehrerin hätte sie am wenigsten gerechnet. Sie seufzte, eigentlich hätte sie am wenigsten mit Severus gerechnet und wo der doch bis eben schon bei ihr war, warum nicht auch gleich McGonagall. Sie löste den Zauber und öffnete die Tür.

„Professor McGonagall, was kann ich für Sie tun?“, fragte Hermine und Minerva lächelte leicht, wusste einen Moment nicht so ganz, was sie sagen sollte. Hermine deutete mit einer Geste ins Haus und öffnete die Tür ein Stück weiter. Minerva nickte und trat an Hermine vorbei ins Haus. Hermine schloss die Tür und deutete aufs Wohnzimmer. Minerva sah sich um und Hermine versteckte den Brief unauffällig. Sie setzte sich auf die Couch und sah abwartend zu Minerva.

„Ich bin hier, weil ich noch einmal in Ruhe mit Ihnen reden wollte. Es tut mir schrecklich Leid, dass mir in Hogwarts bei unserem letzten Gespräch die Hand ausgerutscht ist.“, erklärte Minerva und sah traurig zu Boden. Hermine lächelte leicht und bat ihre Professorin, sich zu setzen, was diese auch dankend tat.

„Ich weiß von Professor Dumbledore, dass Sie und Professor Snape sich näher stehen und ich habe darüber nachgedacht, was Sie mir gesagt haben, was diese Verbindung betrifft. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wenn Sie mir mehr sagen könnten.“, kam es von der älteren Hexe und Hermine nickte schwach, stand dann auf.

„Möchten Sie auch einen Tee?“, fragte Hermine höflich und Minerva nickte. Hermine verschwand in die Küche und nahm den Brief mit, versteckte ihn in der Küche. Sie setzte Wasser auf und nahm zwei Tassen aus dem Schrank und tat Tee in die Kanne. Mit den beiden Tassen kam sie zurück ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch, dann setzte sie sich wieder auf die Couch und überlegte, was sie antworten sollte, noch immer sah sie die dunklen Augen vor sich. Sie hatte seine Worte gehört und doch stand in seinen Augen, dass er sie bei sich haben wollte, es war einfach paradox.

„Ich habe Ihnen gesagt, wie diese Verbindung entstanden ist, jedoch nicht genau… Professor Dumbledore hat es uns erklärt. Er sagte, sie basiere auf Angst und Sorge um den jeweils anderen, auf Zuneigung zu ihm… letztlich auf Liebe.“, erklärte Hermine und brach ab, sah abwartend zu der schwarz tragenden Frau. Die Gryffindor hatte hart zu schlucken, denn sie hatte nicht erwartet, direkt eine solche Antwort zu bekommen. Minerva musste sich etwas sammeln, dann fand sie ihre Sprache wieder.

„Sie haben sich in ihn verliebt? … u-und… er in Sie?“, fragte sie dann und doch wollte ihre Stimme ihr nicht ganz gehorchen, denn sie hoffte immer noch, sich verhört zu haben. Bei Hermine war der Mund schneller als das Hirn.

„Ich habe mich nicht in ihn verliebt, es war nur eine dumme Schwärmerei… ich bin sicherlich nicht für meine Noten mit ihm ins Bett gegangen!“, antwortete Hermine und erhob sich dann, da das Wasser in der Küche heiß war – sehr passend, denn sie errötete doch ziemlich und ihre Antwort war auch nicht die beste gewesen. Sie goss das Wasser in die Kanne und nahm sie mit ins Wohnzimmer. Minerva hatte sich schon wieder von der Antwort erholt und sortierte nun ihre Gedanken und das, was sie noch wissen wollte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt