Kapitel 96
Hermine ging zurück in die Krankenstation, steckte das Taschentuch in ihre Hosentasche und ging zurück zu Harrys Bett. Ron unterhielt sich noch mit ihm und beide drehten ihre Köpfe zur Tür als Hermine den Raum betrat. Hermine lächelte leicht und dankte somit Harry und Ron dafür, dass keiner von beiden etwas sagte – besonders Ron nicht. Hermine ging am Bett vorbei und sah aus dem Fenster. Harry gähnte und Ron tat es ihm wie angesteckt gleich.
„Ich glaub, ich geh zurück in den Turm... Schlaf gut, Harry. Kommst du mit, Hermine?", kam es dann von Ron und er sah von Harry zu Hermine, erhob sich nebenbei. Hermine griff nach der Zeitung, die auf Harrys Tisch lag und klatschte sie gegen die Fensterscheibe. Harry war relativ schnell eingeschlafen und Ron sah fragend zu Hermine, die etwas einsteckte und die Zeitung zurücklegte.
„Schlaf gut, Harry. Ja, Ron. Ich komme mit... Uns wird Schlaf gut tun, denke ich.", antwortete Hermine dann und ging am Bett vorbei zu Ron und dann mit selbigem in den Gryffindor-Turm zurück. Beide brachten den ganzen Weg über kein Wort heraus und Hermine genoss die Stille, denn das war genau das, was sie brauchte. Ihre Gedanken kreisten immer noch wirr durch ihren Kopf und besonders an einer Person blieben sie immer wieder kleben, ähnlich einer Fliege, die an Klebeband haften blieb. Sie konnte ihre Gedanken jedoch nicht bewerten, denn dafür waren sie einfach zu wirr.
... Verdammt... hol deine Gedanken mal wieder von Snape... überleg dir doch mal, was er dir angetan hat! Was er tun wird! ... Er ist ein Todesser – immer noch! ... Er wird ihm wieder dienen... seine Befehle ausführen...
Abrupt blieb Hermine stehen und starrte geradeaus, so als würden Voldemort und Lucius Malfoy persönlich vor ihr stehen. Ron bemerkte es erst gar nicht, drehte sich dann aber doch um und sah sie verständnislos an – er hatte ja keine Ahnung, was ihr durch den Kopf ging.
... er ist ein Verräter... Was, wenn von ihm verlangt wird, Harry etwas anzutun, ihn zu entführen... ihn zu ermorden... ER hätte genug Gelegenheiten...
„Hermine? Alles in Ordnung mit dir?", fragte Ron, doch seine Worte kamen kaum bei ihr an, denn sie schienen sich durch dicke Wattebäusche hindurch kämpfen zu müssen.
„Hermine?", fragte Ron wieder und schüttelte sie leicht an der Schulter, was sie dann doch aus ihren Gedanken riss. Leicht verstört sah sie Ron an.
„Alles gut... ich war nur in Gedanken...", gab Hermine unvollendet von sich und ging an Ron vorbei zum Portrait, nannte das Passwort und schlüpfte durch den Eingang, Ron folgte ihr Kopf schüttelnd.
Hermine fand einfach keinen Schlaf und darum stand sie auf und setzte sich an ihr Fenster, sah hinaus auf den Hof und die Ländereien. Beides lag im bedrohlichen Dunkel verhüllt, begleitet von nächtlichen Geräuschen, da und wirkte melancholisch und dennoch beruhigend auf sie. Sie dachte daran, was alles passiert war – eigentlich viel zu viel für einen Tag, für ein Jahr – aber es gab wohl keine ruhigen Jahre in Hogwarts. Jedenfalls nicht für sie und ihre zwei Jungs. Sie seufzte leise und legte den Kopf an die Scheibe, als ein Schatten ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sofort war sie hellwach und verfolgte die Bewegungen des Schattens, pantherähnlich, schnell und dennoch elegant waren sie. Hermine wusste sofort, dass es nur Snape sein konnte, gleichsam fragte sie sich, was ihn wach hielt und derartig schleichend nach draußen zog – in Richtung Appariergrenze. Sie folgte ihm mit ihren Blicken und kurz hinter der Grenze drehte er sich ein Stück, sodass sein Gesicht im Mondlicht leicht blitzte, fast silbern, dann verschwand er und Hermine ließ entspannt die Schultern sinken. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich angespannt hatte. Nachdenkend oder eher schwer grübelnd ließ sie sich auf ihr Bett sinken und krabbelte unter die wärmende Decke. Sie verstand nicht genau, warum Snape sich des Nächtens aus dem Schloss schlich und dann irgendwohin apparierte. Wieder waren ihre Gedanken bei ihm, als sie einschlief.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...