197. Mein(e) Freund(e)

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Kapitel 197

In ihrem Zimmer angekommen, ging sie direkt zu dem kleinen Tisch, welcher darin stand, und nahm die Haarnadel aus der Schatulle, drehte ihre Haare damit ein. So wäre etwas von Severus den ganzen Tag über bei ihr – abgesehen davon, dass sie ihn so deutlich wie sich selbst spürte und auch der Biss sie an ihn erinnerte. Lächelnd legte sie ihre Hand an ihren Hals.

…wie gut, dass das niemand sehen kann, außer ich will es…

Sie verließ ihr Zimmer und ging in die Große Halle. Sie setzte sich wahllos irgendwohin und begann ihr Frühstück. Sie hatte großen Hunger und doch aß sie nicht so viel, denn sie wollte sich nicht überessen. Neben ihr saßen ein paar Schüler aus unteren Klassenstufen, doch sie achtete nicht wirklich auf sie, dafür warf sie einen kurzen Blick zum Lehrertisch und ihr begegnete Albus‘ fragender Blick. Sie nickte nur sachte und Albus lächelte, prostete ihr dann leicht zu. Hermine beendete ihr Frühstück und verließ dann die Halle in Richtung Unterrichtsräume. Sie konnte nicht mehr traurig sein – ihr fehlten ihre Eltern natürlich noch sehr und daran würde sich so schnell nichts ändern, aber dass Severus wieder da war, nahm große Trauer von ihr und er gab ihr Kraft. Hermine konnte kaum glauben, wie schnell der Tag verging – unzählige Leute hatten ihr gratuliert – und doch war sie heilfroh, als sie ihre Zimmertür hinter sich schloss. Sie legte ihre Tasche zur Seite und nahm ihren Umhang ab, hing ihn über den Stuhl und ging in ihr kleines Bad. Sie wollte sich kurz etwas frisch machen, ehe sie zurück zu Severus gehen würde. Gerade, als sie zum Kamin gehen wollte, klopfte es an der Tür. Sie seufzte und öffnete.

„Hi Hermine… darf ich reinkommen?“, kam es vorsichtig von Ginny und Hermine hatte eine grobe Ahnung, wohin das bevorstehende Gespräch gehen sollte. Hermine öffnete die Tür ein Stück weiter und deutete auf die kleine Couch. Ginny nahm Platz und sah auf die offene Schatulle, die auf dem Tisch stand. Hermine ließ sich neben ihrer Freundin nieder und klappte den Deckel hinunter.

„Ich hatte die Haarnadel darin, weißt du? Die, die du mir geschenkt hast.“, erklärte Hermine und Ginny lächelte, bemerkte erst jetzt die Haarnadel in Hermines Haaren. Ginny wusste nicht so recht, wie sie anfangen wollte, denn sie wollte nicht, dass Hermine gleich dicht machen würde.

„Ich weiß, warum du hier bist, Ginny…. Die Jungs haben dich überredet, mit mir zu sprechen. Ich weiß zu schätzen, dass ihr euch so um mich sorgt, aber … ich denke, es geht… es wird besser werden, da bin ich mir sicher. Ich muss einfach etwas Zeit haben.“, sprach Hermine weiter und Ginny sah mit gemischten Gefühlen zu ihrer Freundin. Dann nickte sie. Sie konnte verstehen, dass Hermine Zeit brauchte und doch war irgendetwas seltsam, das spürte Ginny und dann sah sie es.

„Sag mal… Das… das da… ist nicht rein zufällig ein Knutschfleck?“, fragte Ginny grinsend und deutete auf Hermines Hals, jedoch auf die andere Seite, nicht dorthin, wo der Biss war. Hermine errötete und sprang aus Reflex auf, sah in den Spiegel.

…Verdammt,… Severus, du Idiot!.... Na bravo…. Moment…

… „Severus? Wir haben da ein kleines Problem… Nein, ICH habe deinetwegen ein Problem! Du hast mir einen Knutschfleck verpasst und der blüht munter an meinem Hals – Ginny hat ihn gerade gesehen... Was jetzt?“…

Ein paar Stockwerke tiefer war ein gut gelaunter Tränkemeister gerade dabei, seinen persönlichen Tränkevorrat aufzustocken. Es war ungewohnt, Hermines Stimme wieder zu hören, bzw. ihre Gedanken. Er war etwas erschrocken, als sie so plötzlich zu reden begann, doch er musste grinsen als sie hörte, was sie sagte.

… „Ganz ruhig, meine Liebe. Es ist alles in Ordnung. Es tut mir leid, ich wollte dir keine Probleme bereiten. Gesteh‘ ihr, dass es da jemanden gibt und du nur noch nicht weißt, was aus euch wird. Ich bin mir sicher, dass dir etwas einfällt, kleine Know-it-all.“…

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt