143. Wie du es machst, ist es verkehrt!

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Kapitel 143

Es war kurz vor Eins und Hermine saß relativ nervös im Wohnzimmer und vor ihr lag der Brief von Professor Dumbledore und daneben der Portschlüssel. Während sie mit ihrer Mutter in der Stadt war, hatte sie sich gut ablenken können, sie hatte viel Spaß gehabt und ihre Mutter hatte ihr zwei neue Bücher und ein neues Kleid gekauft, welches Hermine nun trug. Sie stellte nebenbei gerade fest, dass sie sich zu gut hatte ablenken lassen. Mit einem Portschlüssel reisen und ein Kleid tragen, waren nicht gerade Dinge, die gut zu einander passten. Jetzt war es jedoch zu spät, denn die Uhr schlug zur vollen Stunde und das Taschentuch leuchtete kurz auf. Hermine nahm es in die Hand und sah kurz zu ihrer Mutter, die sie ermutigend anlächelte und im Türrahmen lehnte.

„Bis später! 1... 2...3...", kam es dann von Hermine und kaum hatte sie die 3 ausgesprochen, riss der Portschlüssel sie auch schon mit und sie wurde durch Raum und Zeit geschleudert. Kaum ein paar Sekunden später drohte sie, auf den Boden aufzuschlagen, doch sie hörte einen Zauber von Dumbledore, der ihren Sturz abfing, sodass sie auf den Beinen landete.

„Danke, Sir.", sagte sie und nickte ihm leicht zu. Sie waren mitten auf einer Wiese, nicht weit von Hagrids Hütte, doch der Weg zum Schloss lag noch vor ihnen.

„Selbstverständlich. Wie mir scheint, sind Portschlüssel nicht gerade deine liebste Reise-Möglichkeit.", sagte er daraufhin und lächelte, Hermine seufzte, lächelte dann ebenfalls.

„Nein, nicht wirklich.", antwortete sie wahrheitsgemäß und ging neben dem Direktor zurück zum Schloss. Es lag ruhig wie immer vor ihnen, doch man merkte, dass es so gut wie leer war. Hermine bekam immer mehr Angst vor dem ihr bevorstehenden Gespräch.

„Da es ohnehin Zeit fürs Mittag ist, würde ich vorschlagen, wir gehen zuerst in die Große Halle. Ich hoffe, du hast noch nichts gegessen?", schlug der Weißbärtige dann vor und Hermine hoffte, sich verhört zu haben.

„Nein, Sir. Ich war bis eben mit meiner Mutter in der Stadt gewesen.", antwortete sie und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös sie wurde, doch bei einem Albus Dumbledore war das reichlich überflüssig. Er sah seinen Verdacht nur bestätigt, sie hatte Angst, Severus zu begegnen und er musste für sich zugeben, dass er genau das geplant hatte. Sie betraten die Große Halle und nicht wenige der Lehrer, die noch anwesend waren, sahen Hermine mit großen Augen an. Doch Severus übertraf sie alle, wobei ‚alle' Hagrid, Madame Pomfrey, Minerva, Flitwick und Trelawney meinte. Minervas Blick war jedoch auch mehr als fragend. Albus grinste unschuldig und Hermine wäre am liebsten wieder umgedreht und weggelaufen. Snapes Blick spürte sie deutlich auf sich und es schmerzte sie fast. Dumbledore ging unterdessen mit ihr weiter und deutete schließlich auf den freien Platz zwischen seinem und Snapes. Hermine verstand Snapes gelegentliche Wut auf den Schulleiter gerade zu gut und ließ sich schließlich sichtlich widerwillig nieder. Severus entschied sich, sie kurzerhand zu ignorieren und zwar völlig.

„Miss Granger ist nur hier, weil ich versäumt habe, mit ihr eine Kleinigkeit zu besprechen.", erklärte Albus dann und die Professoren nickten, das reichte als Information. Minerva und Hagrid nahmen es jedoch nicht so einfach hin, sagten jedoch nicht direkt etwas. Das Schweigen hob sich auf und die verbliebenen Professoren unterhielten sich, alle bis auf Snape und Hermine. Die beiden saßen stur nebeneinander und versuchten, so gut es möglich war, den anderen zu ignorieren. Albus hätte einen Rekord im Dauerschmunzeln aufstellen können, hätte er es sich nicht weise verkniffen. Severus hatte schwer mit sich zu kämpfen, er spürte ihre Ablehnung, was jedoch viel schlimmer war, er spürte auch, dass es ihr schwer fiel, sich ihm gegenüber so ablehnend zu verhalten. Eine Seite in ihm wollte klären, was zwischen ihnen falsch gelaufen war, die andere wollte sie einfach ausblenden, als Nervt tötende, besserwisserische Gryffindor. Das Kleid, welches Hermine trug und ihr auch sehr gut stand, machte es letzterer Seite schwer.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt