82. Wie die Zeit vergeht...

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Kapitel 82

Hermine wurde weder von Harry oder Ron, noch von Minerva oder sonst wem auf ihre andauernde Abwesenheit angesprochen und so verging das Wochenende ziemlich entspannt. Die Wochen verliefen auch nicht so anstrengend, wie Hermine befürchtet hatte. Snape verhielt sich ihr gegenüber relativ freundlich, verkniff sich den ein oder anderen zynischen Kommentar – sprach aber eben so viele aus und sie begegnete ihm freundlich und mit Respekt, nahm seine gelegentlich schlechte Laune hin und sie arbeiteten entweder still nebeneinander oder saßen in seinem Wohnzimmer und lasen ein Buch.

Sie sprachen nicht viel miteinander und Hermine war auch nie lange bei ihm. Es gab keine Situationen mehr, in denen sie einander näher als einen Meter kamen und beide begrüßten das. Hermine trug die Haarnadel nur, wenn sie ihn nicht im Unterricht oder zum Nachsitzen treffen würde und das war ebenso etwas, was beide begrüßten. Sie sprachen nicht mehr über das, was allein in diesem Schuljahr bereits passiert war. Hermine bemerkte, dass er in den letzten Stunden des Nachsitzens besonders abweisend war und sie in sein Wohnzimmer schickte, während er sich in seinem Labor verschanzte und den Wolfsbann für Lupin braute. Es gelang ihm dieses Mal wesentlich besser, da er seine Gedanken nur auf den Trank richten konnte. Hermine wusste ja nicht, was er machte, aber sie nahm es hin – er war ihr keine Rechenschaft schuldig und das sagte sie ihm jedes Mal, wenn er sich erklären wollte, denn sie merkte, dass er es widerwillig tat.

Sein Verhalten war nicht zuletzt wegen Albus' Notiz so verändert und zum Teil sehr abweisend – er wusste nichts damit anzufangen, es war wieder mal ein Rätsel, welches ihm schwer fiel und doch zwang sein Ehrgeiz ihn, das Rätsel zu lösen.

Die Zeit verflog regelrecht und Halloween stand vor der Tür, damit Vollmond und das nächste Hogsmeade-Wochenende. Hermine und Ron hatten sich den anderen Schülern angeschlossen und Harry blieb im Schloss, verbrachte etwas Zeit bei Professor Lupin und unterhielt sich mit ihm.

„Sag mir, Harry... Was ist das eigentlich mit Professor McGonagall und Professor Snape?", fragte Remus schließlich, denn es machte ihn langsam verrückt, dass seine Wahrnehmungen so gar nicht zu einander passten.

„Wie kommen Sie darauf? Snape hat einen Heidenspaß daran, Professor McGonagall zur Weißglut zu treiben, glaube ich... Ich glaube, würde man die beiden in einen Raum sperren, würde man eines der heftigsten Duelle heraufbeschwören.", sagte Harry und Remus nickte. Langsam passte sein Wahrnehmungs-Puzzle zusammen, warf aber nun doch Fragen auf, die er jedoch später zu erklären gedachte. Es pochte lautstark an die Tür und die selbige flog auf. Snape trat ein und hatte einen Becher bei sich, denn er vor Remus auf den Tisch stellte. Harry starrte auf den Becher und dann zu Professor Lupin.

„Ich danke Ihnen, Severus.", sagte Remus und nahm den Becher, prostete Harry zu, der ihm einen ‚Trinken-Sie-das-und-Sie-sterben-Blick' zuwarf und trank den Becher mit einem Zug leer.

Snape nahm den Becher und verschwand so eilig, wie er in den Raum getreten war. Harry folgte ihm mit seinem Blick und sah dann auf Remus, der ihm freundlich entgegen lächelte.

„Auch, wenn es mich nichts angeht, wie können Sie freiwillig etwas trinken, was er Ihnen vorsetzt?", fragte Harry ungläubig und Remus spürte den Hass, den Harry gegen Snape hegte.

„Ich bin ganz froh, dass er mir den Trank gebracht hat... Nur ein Stärkungstrank, den er für mich etwas abgewandelt hat, da ich eine Zutat nicht vertrage.", erklärte Remus dann, er hätte Harry schlecht sagen können, dass es ein Wolfsbann war.

„Nun, Harry. Ich muss dich jetzt leider rauswerfen, ich habe noch etwas zu erledigen. Es war ganz schön, sich mit dir zu unterhalten.", erklärte Remus dann und Harry stand auf und nickte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt