147. Trügerischer Schein

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Kapitel 147

Hermine ging durch die Flure, denn Madame Pomfrey hatte sie für den restlichen Tag vom Unterricht befreit. Sie grübelte, was sie tun konnte, damit sie endlich die Gedanken an ihren Professor los wurde. Ihr kam der Trank in den Sinn, den sie einmal falsch gebraut hatte, aber sie war sich ziemlich sicher, dass Snape das Buch entweder versteckt oder gar geschützt hatte, sodass sie es, sofern sie es finden würde, nicht lesen konnte. Dann hörte sie ein Gespräch zwischen Romilda Vane und Parvati Patil.

„Der Liebestrank von Fred und George ist perfekt! Er wirkt einwandfrei. Du kannst ihn bei den beiden bestellen. Sie liefern ihn dann in unauffälligen Verpackungen.", tuschelte Parvati mit Romilda und Hermine ging einfach weiter, als hätte sie es nicht gehört.

... Ein Liebestrank! Natürlich!... Da habe ich doch bei Snape was gelesen, wie man einen solchen Trank abwandeln kann... Perfekt! Ich werde in der Bücherei sicher etwas finden! ...

Damit schlug sie ihren Weg in Richtung Bücherei ein und kaum war sie dort, durchsuchte sie alles, was die Schulbibliothek an Zaubertrank-Büchern hergab, nach einem wandlungsfähigen Liebestrank. Sie suchte auch in der Verbotenen Abteilung, wo sie schließlich fündig wurde. Sie fand das Rezept für den Amortentia und sogar eine Ausgabe des Buches, welches sie bei Snape gelesen hätte: Zaubertrank-Abwandlungen. Sie suchte auch darin und fand schließlich mögliche Abwandlungen für den Amortentia. Sie beschwor sich ein Pergament und eine Feder herauf und notierte, was sie wissen musste. Sie würde den Trank so verändern, dass sie sich zu einer Person hingezogen fühlen würde, die sie frei bestimmen konnte – sie brauchte nur dessen Haare. Hermine wusste, dass es verboten war, einen Liebestrank in Hogwarts zu brauen, aber sie würde es machen und da Professor Slughorn eigentlich nur Augen für Harry hatte, würde sie ihm problemlos ein paar Zutaten stehlen können. Es passte ihr hervorragend, dass sie bereits morgen wieder Zaubertränke haben würden. Sie steckte ihre Notizen ein und brachte die Bücher an die entsprechenden Stellen zurück. Ihre Laune war nun weitaus besser – bald würde Snape für sie nur noch ihr Lehrer für Verteidigung sein und nichts weiter.

*

Harry und Ron machten ihr keine Probleme mehr und selbst Harry hackte nicht weiter auf Snape rum – jedenfalls nicht mehr als sonst und auch nicht Hermine betreffend. Sie kamen gerade aus den Kerkern und Hermine hatte es geschafft, in dieser einen Stunde sämtliche Zutaten zu ergattern – sogar ein paar Haare von Ron, den sie erwählt hatte. Ihre Theorie war einfach: Schwärmerei für Ron, Abstand zu Snape. Ron schien ihr das perfekte „Opfer", denn von ihm hätte sie keine Probleme zu erwarten – er konnte sie nicht einmal umarmen. Sie hatte dann Freistunden und nutzte diese in der Mädchentoilette. Es kam ihr zu Gute, dass man den Trank innerhalb von zwei Stunden brauen konnte. Sie befolgte alle nötigen Schritte akribisch genau und als der Trank fertig war, füllte sie ihn vollständig in mehrere Phiolen ab, ließ die restlichen Dinge verschwinden und steckte die Phiolen ein, eine nahm sie sofort und kurz darauf sank sie in sich zusammen und war bewusstlos.

„Wachen Sie auf! Bei Salazar, man kann Sie aber auch keine Minute aus den Augen lassen!", grollte es über ihr und sie spürte ein leichtes Klopfen an ihren Wangen. Langsam öffnete sie ihre Augen und traf die ihres jetzigen Professors für Verteidigung, doch der Anblick seiner Augen ließ sie kalt. Sie rappelte sich nur auf und strich ihre Roben glatt. Er sah sie misstrauisch an.

„Was haben Sie hier gemacht?", fragte er scharf und Hermine sah ihn knapp an, schüttelte den Kopf – sie würde es ihm mit Sicherheit nicht sagen.

„Mal überlegen, Ich bin ein Mädchen und das hier ist ganz zufälligerweise die Mädchentoilette?", antwortete sie ihm und ging einfach an ihm vorbei. Er sah ihr irritiert hinterher, doch er verbot sich jeden Gedanken an sie und verließ ebenfalls den Raum. Er hatte dank der Verbindung gespürt, dass etwas passiert war und sie unauffällig gesucht. Hermine ging in die Große Halle, denn mittlerweile war es Zeit fürs Abendessen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt