Kapitel 55
Wieder loderten hohe grüne Flammen auf und zischten laut. Snape landete gekonnt auf den Füßen - für ihn war das Reisen mit Flohpulver ein alter Hut. Allerdings blieb er nicht lange stehen... Hermine ging wieder zu Boden, denn für sie war es nicht die normale Art, zu reisen. Da sie sich immer noch fest in seinen Umhang gekrallt hatte und er seinen Umhang reißfest verzaubert hatte, ging er mit zu Boden - und das trug nicht gerade positiv zu seiner Laune bei. Hermine landete unsanft auf der Seite, auf der sie sich auch ihre Rippe gebrochen hatte und Snape landete neben, halb auf ihr. Könnte man zwischen den beiden etwas vermuten, wäre es eine 'eindeutige' Situation gewesen. Hermine blieb für einen kurzen Moment der Atem weg und sie starrte in seine schwarzen Augen, die direkt über ihren waren. Sie konnte seinen Blick nicht deuten, aber es lag keine Wut darin. Er senkte seinen Kopf ein Stück, aber nur so weit, ihr nicht zu nahe zu kommen, und schloss die Augen, dann stand er auf... bzw. kniete sich hin - weiter kam er nicht, weil Hermine sich immer noch fest in seinen Umhang gekrallt hatte.
„Lassen Sie augenblicklich meinen Umhang los!", zischte er und seine Stimme war wieder eiskalt.
Hermine zitterte leicht und bemerkte erst jetzt, dass sie ihn immer noch festhielt. Sofort ließ sie seinen Umhang los und er stand auf, Hermine setzte sich ebenfalls langsam auf und wagte es nicht, ihren Blick zu heben - es war ihr sehr peinlich. Langsam stand sie auf, sah aber immer noch betreten zu Boden.
„Warum sind Sie einfach verschwunden? Ihr Verhalten war unverantwortlich! Was glauben Sie, wäre passiert, wären Sie irgendwo anders gelandet?!", bellte Snape, aber es kam nicht ganz so laut bei Hermine an, denn er hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt - er brauchte Abstand.
Hermine stand am Kamin und konnte nichts sagen. Sie starrte weiter zu Boden und schwieg. Snape passte das natürlich weniger.
„Miss Granger! Ich erwarte Antworten - sofort!", bellte er wieder und schlug dabei mit der Hand auf den Tisch.
Hermine zuckte zusammen. Da war wieder der ‚alte' Snape, eiskalt, wütend und angsteinflößend. Seine Stimme allein reichte aus, jemanden umzubringen... Hermine fühlte sich zumindest so und wäre am liebsten wieder geflohen. Dann hörte sie sein wütendes Knurren - direkt neben ihr. Ihr Herz wäre fast stehen geblieben und wieder zuckte sie zusammen.
... Bei Merlin!... Wie konnte er so schnell herkommen? ... Was sage ich ihm jetzt? ... Ich kann ihm unmöglich sagen, was ich Dumbledore erzählt habe... oder gar mehr... Warum eigentlich ausgerechnet ich? Harry ist doch sonst immer der, der in Schwierigkeiten gerät - nicht ich...
„Also?... Ich höre...", knurrte es wieder neben ihr und jagte ihr einen Schauer über den Rücken und reflexartig drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an.
Er hatte nicht mit ihrer Reaktion gerechnet und somit waren sie einander wieder näher, als es zumindest ihm lieb war. Sie sahen sich tief in die Augen und Hermine erschreckte. In seinen Augen war mehr als blanke Wut... Sorge, Unverständnis und ... Angst? Jetzt war es an Hermine, ihn fragend anzusehen. Er richtete sich bedrohlich vor ihr auf und sah sie strafend an.
„Es tut mir Leid, Sir. Ich glaube, ich hatte Angst... das war alles zu viel für mich... Ich meine - Wie soll das Jahr weitergehen, wenn es schon so beginnt? ... Ich wollte und will Ihnen keine weiteren Probleme bereiten...", sagte Hermine dann.
„Das ist Ihnen gründlich misslungen!", blaffte er nur.
Er merkte, dass es keinen Sinn hatte, sie jetzt dazu zu drängen, ihm zu antworten, sie war viel zu aufgekratzt. Er entschied sich dafür, sie zu beruhigen und sich selbst ebenfalls.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...