Kapitel 171
Ihre Worte hallten wieder und wieder durch seinen Kopf. Es hatte ihn so viel Mühe gekostet, ihr nicht zu antworten, nicht zu ihr zu fliegen und sie zu trösten. Er hätte sich sogar bei George entschuldigt, hätte er es denn gekonnt, nur wäre so seine Tarnung aufgeflogen und das hätte nur noch fatalere Konsequenzen gehabt – er hätte sie in Gefahr gebracht und er hätte wohl auch seinen Schützling in Gefahr gebracht. Nie war er glücklicher gewesen, alleine in seinem Haus sein zu können. Er konnte seiner Wut, seiner Verzweiflung, einfach allem, was in ihm steckte, Luft machen. Er tigerte im Wohnzimmer auf und ab, war manches Mal neben dem kleinen Tisch stehen geblieben und sah auf das Glas, welches darauf stand. Hätte er jeden Vorsatz in die Tat umgesetzt, wäre es bestimmt schon unzählige Male an Wand oder Boden zersprungen. Er wurde langsam verrückt, denn Hermines Stimme ließ ihn nicht los, sie ließ ihn nicht los.
… Warum hast du das getan?... Sie wusste genau, dass ich sie hören konnte, ihre Gefühle spüren konnte… Verdammt, das muss aufhören… sonst passiert am Ende doch nur etwas Schlimmes… sie soll nicht leiden… Kleine Löwin…ich habe dich schon so oft leiden lassen, dir Schmerz zugefügt und dich in Probleme gebracht… Das muss ein Ende haben… Du kannst nicht die sein, die mir prophezeit sein soll… es war wohl Lily – und sie ist tot… meinetwegen… Das darf nicht noch einmal passieren…Du bist bei dem Wiesel wohl besser aufgehoben… Ich will nichts mehr für dich empfinden… Alle, dich ich je liebte und sei es noch so schwach, fanden den Tod – mitunter unmittelbar durch meine Hand… Das darf nicht passieren…Was hast du nur mit mir gemacht, kleine Hexe… ich wollte euch lehren, wie man die Sinne betört und den Kopf verhext… und du zeigst mir, wie gut du es auch ohne dieses Wissen kannst und wirfst mich ins kalte Wasser…. Dir war egal, wer ich bin… was ich bin… Du hast mich nur um meiner selbst willen ge… Du - NEIN … Es war nur eine idiotische Schwärmerei… Es kann nicht mehr gewesen sein… Du bist in dem Alter, in dem man sich ausprobiert, tiefer gehende Kontakte knüpft… Warum du mich erwählt hast, ist mir schleierhaft… Bitte, Hermine… Wenn du mich hören kannst, erfülle mir einen Wunsch! Nur diesen einen Wunsch und schlage ihn mir nicht aus. Vergiss mich, vergiss alles, was passiert ist…
Die Wut packte ihn – er das Glas. Kraftvoll warf er es von sich und lautstark, klirrend ging es zu Bruch, zerbarst im Kamin. Fahrig fuhr er sich durch das strähnige Haar. Es war absurd. Jedes Mal, wenn er duschte, wenn er den Duft seines Shampoos wahrnahm, spürte er einen Stich in seiner Brust und musste an Hermine denken. Er wehrte sich dagegen, so gut es ging, doch viel half es nicht. Ihm kamen immer wieder Bilder in den Kopf, die er vergessen wollte, doch nichts half. Er zog sie aus seinem Kopf, füllte sie in Phiolen, verwarf sie, versuchte sie mit Okklumentik zu verbannen – nichts half und voller Zorn fluchte er vor sich hin, gestikulierte dabei wild mit den Händen wie Hermine es oft tat. Als ihm dies bewusst wurde, stoppte er langsam, ballte dann die Hände zu Fäusten und schlug gegen eine der Wände, worauf etwas Putz auf ihn rieselte. Er zog die Augenbrauen hoch.
… Verdammt! … So geht das nicht!... Ich lege noch mein eigenes Haus in Schutt und Asche!... ich muss sie endlich ein für alle Mal vergessen! Alle Gefühle für sie.. alles, was war! Ich kann mir dergleichen nicht leisten, nicht erlauben. Ich brauche einen Trank…
Sogleich trat er an sein Regal und stöberte darin. Hier in seinem Haus hatte er noch weitaus mehr schwarz-magische Trank-Bücher, denn es war mitunter zu gefährlich, diese in Hogwarts aufzubewahren. Er lief die Buchrücken ab und stoppte hier und da kurz, zog ein Buch heraus, blätterte gezielt hindurch und stellte es zurück ins Regal. Es dauerte erstaunlich lange, bis er endlich einen brauchbaren Zaubertrank gefunden hatte. Es war der Trank, den er Hermine einmal ausgeredet hatte, der Obliviscor. Er nahm das Buch und ging hinunter in seinen Keller, denn dort hatte er sich ein Labor eingerichtet. Er überflog die Zutatenliste und stellte zufrieden fest, dass er alle nötigen Zutaten hatte.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
Fiksi PenggemarHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...