158. Nitroglycerin

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Kapitel 158

Er war schließlich auch eingeschlafen und seine Hand ruhte auf ihrer Seite, die andere lag locker in seinem Schoß und hielt eine ihrer Haarsträhnen in der Hand. Ihr Kopf lag in seinem Schoß und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Fast lautlos erschien Albus neben der Couch und sah die beiden darauf schlafend. Er schmunzelte, denn es war ein wirklich süßes Bild. Doch er konnte den Schwermut nicht verdrängen, der sich langsam in sein Lächeln stahl. Die beiden könnten so glücklich sein und doch würde es so schwer für sie werden, wenn es denn klappen sollte. Neben ihm erschien Dobby und sah sich irritiert um, war ein wenig erschrocken, dass Dumbledore auch bei Snape war. Dann stellte er das Tablett auf den Tisch und sah zum Direktor, der mild lächelte.

„Danke, Dobby. Jedoch denke ich, wir lassen die beiden noch ein wenig schlafen. Ich lege einen Wärmezauber über das Essen, du kannst dann wieder gehen.", sagte Dumbledore leise und wunderte sich ein wenig, dass nicht einmal Severus wach wurde. Doch dann schmunzelte er, er an seiner Stelle wäre vermutlich auch nicht wach geworden, liege Minerva so mit ihm auf der Couch. Dobby disapparierte und Albus legte einen Zauber über das Essen, dann verschwand auch er. Hermine kuschelte sich ein wenig mehr an Severus und atmete tief ein und aus. Er zog ebenfalls tief die Luft ein und nahm den Geruch des Mittags war, schlug langsam die Augen auf, denn das tiefe Atmen war nicht schmerzfrei geblieben. Er sah auf Hermine, die immer noch da lag und schlief. Es fühlte sich für ihn so falsch an, sie bei sich zu haben, er hatte Angst um sie, davor, was passieren könnte, Angst, dass ihr etwas passieren könnte oder er ihr weh tat. Er wusste, dass er es ziemlich wahrscheinlich würde. Auf der anderen Seite hatte sie ihm so oft schon ein Lächeln entlockt, ihn mit seinen Macken akzeptiert und ihm immer stur die Stirn geboten. Sie faszinierte ihn. Er liebte sie, aber das konnte und wollte er sich nicht eingestehen. Er verharmloste es immer wieder: es sei etwas Besonderes an ihr, was er ganz sympathisch fände. Dass man allein aus ein wenig Sympathie nicht mit jemandem im Bett landete und eine solche Vertrautheit zwischen den beiden herrschte, wie es bei ihnen zweifelsohne der Fall war, blendete er aus. Ihr erstes Mal und auch das am Morgen schob er konsequent auf den Trank. Warum es allerdings wieder sehr weit gegangen war und sie nur knapp vor einer Wiederholung gestoppt hatten, das konnte er sich nicht erklären, er schob es auf seine männlichen Bedürfnisse und bei ihr darauf, dass sie Erfahrungen sammeln wolle. Diese beiden Ausreden waren nicht mehr als das, außer vielleicht absoluter Blödsinn. Aber das musste man sich ja nicht eingestehen.

„Hermine, es ist Zeit fürs Mittag.", sagte er leise und strich ihr vereinzelte Haare aus dem Gesicht, ließ seine Hand dann zart über ihren Arm streifen. Er wollte sie nicht aufschrecken und so öffnete sie langsam blinzelnd die Augen und blickte auf das Essen, welches vor ihr auf dem Tisch stand. Sie streckte sich und gähnte ein wenig, setzte sich dann auf und sah ihn ein bisschen fragend an.

„Du bist eingeschlafen. Ich hätte dir sagen können, dass Muggelpsychologie zum Einschlafen sein kann, besonders, wenn man ohnehin die Augen kaum offen halten kann.", erklärte er und tadelte sie versteckt, doch Hermine hörte es natürlich und nickte leicht – warum sie wohl so wenig geschlafen hatte. Doch dann machten sie sich schweigend ans Mittagessen, nur hin und wieder ertappten sie einander dabei, wie sie sich ansahen. Keiner von beiden sagte etwas dazu, sondern sie aßen unverändert weiter. Dann erhob Snape sich langsam und sah kurz zu Hermine, ging dann zu seinem Schreibtisch und ordnete die Papiere.

„Ich denke, ich lege mich noch etwas hin.", sagte er dann und Hermine sah erstaunt zu ihm. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er so einfach nachgeben würde. So leicht würde er es auch ihr nicht machen, aber sie fragte sich, was er denn nur vorhaben könnte und folgte ihm ins Schlafzimmer. Er hatte sich entspannt aufs Bett gelegt und sah auf den Betthimmel, der ihm das Bild eines recht schönen Tages zeigte. Hermine wurde misstrauisch, kam aber näher zu ihm, setzte sich schließlich neben ihn.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt