Kapitel 117
Immer noch stand er dicht vor ihr und verfolgte ihre Bewegungen, die aufgrund seiner Nähe klein und wenige waren. Er spürte, dass sich etwas geändert hatte, doch ehe er genauer ergründen konnte, was es war und warum es passiert war, trat Hermine zu ihm und nun passte kein Blatt mehr zwischen sie und ihn. Tief atmete sie seinen Duft ein, er konnte ihre Atmung sehen und spüren. Regungslos stand er da, er wollte wissen, was sie nun vorhatte – er würde sie stoppen, sollte es gefährlich werden. Eigentlich hätte er sich ohrfeigen können, DIESE Situation war schon mehr als gefährlich und weit, viel zu weit für ihre eigentliche Beziehung: Lehrer-Schülerin.
„Überrumple ich Sie gerade nicht, dass Sie nichts tun?", sagte Hermine dann leise und sah zu ihm hoch, strich dabei zart über seinen rechten Arm – völlig ausreizen wollte sie es nicht, sonst hätte sie auch über den linken gestrichen.
„Nein, ganz und gar nicht. Wenn man eine Gryffindor in die Enge treibt, greift sie an – glauben Sie, ich lege mich mit McGonagall an ohne das zu wissen?", gab er dann zurück und sie wusste, dass er sie durchschaut hatte, warum er dann immer noch nichts tat, wunderte sie. Aber dann kam ihr die Erkenntnis.
„Sie treiben es jedes Mal absichtlich auf die Spitze. Sie wollen, dass sie angreift... und genau das machen Sie jetzt!", stellte Hermine dann fest und er lächelte. Sie war eben eine verdammt schlaue junge Hexe, wenn sie nicht nur auswendig lernte, sondern ihren Kopf benutzte, könnte man sie fast brillant nennen. Sie hatte immer noch keinen Platz um ihm auszuweichen, also öffnete sie doch die Tür hinter sich und ging in sein Schlafzimmer, etwas, dass er zugegebenermaßen nicht erwartet hatte. Er folgte ihr und schloss die Tür hinter sich.
„Das war nicht schlau.", bemerkte er nebenbei, doch Hermine interessierte das gar nicht, sie striff ihre Schuhe ab und setzte sich aufs Bett. Er blieb im Türrahmen stehen, weil er nicht wusste, was sie jetzt vorhatte und es interessierte ihn, deshalb und nur deshalb machte er weiter. Hermine beachtete ihn nicht mehr, sondern besah sich den Sternenhimmel, der wie immer über seinem Bett funkelte und sie atmete ruhig ein und aus. Snape sah zu ihr und schob fragend die Augenbrauen zusammen – was sollte das?
„Sie werden hier nicht schlafen, egal was Sie anstellen. Wie kommen Sie überhaupt dazu, sich einfach auf mein Bett zu setzen?!", sagte er dann und Hermine lächelte, sah zu ihm und legte ihre Hand auf ‚seine' Seite.
„Wer will denn schlafen? Na ja... Ihr Bett, aber Sie schlafen doch immer hier.", stellte sie fest und strich zart über sein Kopfkissen. Die Antwort erstaunte ihn. Nun kam er doch auf sie zu und stoppte vor seinem Bett, lehnte an einem Bettpfosten.
„Wie freundlich, dass Sie mir in meinem Bett einen Platz zuweisen. Wer schlafen will? Ich?", kam es dann von ihm und Hermine krabbelte über das Bett bis sie vor ihm saß, zu ihm hoch sah.
„Tun Sie sich keinen Zwang an.", sagte Hermine und lächelte ihn an. Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Bettkante, direkt neben Hermine.
„Sie vergessen, dass ich Sie noch nicht für Ihre Unverfrorenheit bestraft habe. Sie werden dem nicht entgehen, auch nicht, wenn Sie weglaufen.", sagte er dann nahe ihrem Ohr. Hermine durchzog ein wohliger Schauer – seine Stimme war in dieser Tonlage eine Waffe. Er stand wieder auf und fasste ihre Hand, sie nahm es kaum wahr. Sie ließ sich einfach vom ihm ziehen und er zog sie ins Bad, was Hermine bemerkte, da sie die Düfte der Öle und seines Shampoos wahrnahm. Dann ließ er sie los und sein süffisantes Grinsen rüttelte sie wach.
„Aguamenti!", sagte Snape dann und schnell war Hermine nass, was ihr weniger gefiel. Sie quiekte laut und stellte erst jetzt fest, dass sie in seiner Dusche stand. Sein Grinsen war noch breiter geworden und er war kurz davor, zu lachen. Hermine sah ihn erstaunt und wütend zugleich an, trat dann aus der Dusche und sah an sich hinunter – sie war pitschnass. Das einzige, was noch trocken war, waren ihre Schuhe und ihr Umhang – ersteres stand vor Snapes Bett und zweiteres lag auf seiner Couch. Sie sah wieder zu Snape, der im Türrahmen lehnte und immer noch grinste. Ironischer Weise ging Hermine plötzlich nur eines durch den Kopf: Rache ist Blutwurst. Snape konnte kaum reagieren, da fand er sich auch schon wieder auf dem Fußboden wieder, Hermine war auf ihn zugerannt und hatte ihn umarmt – nur etwas zu stürmisch und somit riss sie sogar ihn um. Sie lag auf ihm, war nicht schwer, aber das Wasser durchweichte auch seine Roben so langsam. Ein paar ihrer nassen Locken hingen in sein Gesicht und einzelne Tropfen perlten von ihrem Kinn auf seine Haut. Beide brachten lange kein Wort über die Lippen.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
Fiksi PenggemarHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...