Kapitel 187
Hermine war zu einer Salzsäule erstarrt. Sie war äußerlich ganz ruhig und still, doch innerlich schrie ihr Herz nach Leibeskräften. Es war ihr, als würde ihr das Herz brechen und sie fühlte auch, wie er ihr fehlte. Sie spürte ihn nicht mehr, es war als fehlte ein Teil von ihr. Seine gedachten Worte dröhnten durch ihren Kopf. Er liebte sie und sie glaubte es ihm, denn es waren seine letzten Gedanken – und sie galten allein ihr. Sie spürte kaum, wie Ron sie mit sich zog. Hermine wollte sich wehren und bei Severus bleiben, doch sie konnte es nicht, sein Anblick machte es ihr unmöglich und so verließ sie ihn. Ron schien es weniger mitzunehmen und Harry auch nicht, jedoch sah es so aus, als ging ihm einiges durch den Kopf. Hermine erschrak, als der Schmerz plötzlich versiegte und die Leere schwand. Ein feines Kribbeln durchzog ihren gesamten Körper – sie wusste genau, was es war – Severus‘ Kraft durchfuhr sie und verband sich mit ihrer.
„Ich muss ins Schloss und mir die Erinnerungen ansehen, vielleicht bringen sie uns etwas.“, meinte Harry und war dabei, in Richtung Schloss zu laufen. Ron nickte entschlossen. In Harrys Kopf hallte noch immer Voldemorts Stimme nach. Hermine war hin und her gerissen
„Also müssen wir uns doch trennen. Mine und ich werden sehen, wer Hilfe braucht. Einige scheinen noch immer zu kämpfen.“, kommentierte Ron und zog Hermine weiter. In ihm war die Kampfbereitschaft nun gefestigt und auch Hermine wandelte sich. In ihr loderten Wut und blanker Hass auf. Voldemort hatte den Mann getötet, den sie über alles geliebt hatte und was sie noch viel mehr traf: den Mann, welcher sie über alles geliebt hatte – bis zuletzt. Aus dem Augenwinkel heraus, sah sie, dass Ginny ein Problem mit Greyback hatte. Es war ein nonverbaler Zauber, doch es war ein überaus mächtiger Fluch, welcher den Werwolf von den Beinen riss und weit durch die Luft wirbelte. Schließlich prallte er gegen eine Außenwand Hogwarts‘.
„Hat dein Herr nicht gesagt, es wird nicht gekämpft?!“, fauchte Hermine. Ginny sah mit großen Augen zu ihrer älteren Freundin.
„Alles mit dir in Ordnung, Ginny?“, fragte Hermine besorgt. Die junge Weasley nickte und kam wieder auf die Beine. Hermine lief weiter und traf schließlich auf ihre Hauslehrerin, welche gerade allein gegen zwei Todesser kämpfte. Die zwei waren nicht sonderlich gut, doch McGonagall hatte schon lange gekämpft und war verletzt. Die zwei nutzten es schamlos aus und folgten auch nicht dem Befehl ihres Meisters.
„Wenn Sie erlauben? Stupor!“, mischte Hermine sich ein und sie stellte sich neben ihre Hauslehrerin, Minerva war etwas erschrocken, doch dankbar für die Hilfe. Scheinbar waren die Todesser wie lästige Wespen, zudem schienen ein paar Freunde der Todesser ebenfalls nicht auf Voldmeort zu hören. Kaum war einer weg, kamen zwei neue nach. Flüche und Zauber flogen hin und her, doch keiner traf Hermine. Sie sorgte ihrerseits dafür, dass das auch für die ältere Gryffindor ging. Mittlerweile waren sie von einem Todesser und vier anderen Personen umringt, wobei Hermine sich ziemlich sicher war, was es waren.
„Vampire… das dürfte eng werden.“, stellte Minerva fest und sprach damit Hermines Gedanken aus. Die Jüngere grinste leicht.
„DAS… sehe ich ein wenig anders. Runter!“, kam es von Hermine und Einer nach dem Anderen fiel regungslos zu Boden, die Vampire zerfielen in sich. Minerva verschlug es die Sprache. Etwas irritiert sah McGonagall sich um.
„Wie…? Wie haben Sie das gemacht und vor allem, woher können Sie das?“, fragte sie. Hermine wusste nicht direkt zu antworten. Doch sie antwortete.
„Ich kann das nicht. Aber es ist egal oder? Kommen Sie. Wir sollten ins Schloss gehen.“, meinte Hermine und ging mit Minerva ins Schloss. Die Schulleiterin fragte nicht weiter nach, doch sie war verwirrt und beeindruckt. Hermine und Minerva kamen schließlich im Schloss an und Hermine überkamen grauenvolle Gefühle. Alles war so still, still wie tot. Keine Lichtblitze, kein Geschrei, kein Kampf. Teile von Marmor lagen am Boden, vereinzelt Blut und auch Steine aus den Stundengläsern, Splitter aus den Fenstern. Minerva steuerte die Große Halle an, Hermine folgte ihr wie in Trance. Eiskalte Schauer liefen ihr den Rücken hinab. Die langen Tische waren verschwunden, auf dem Podium lagen oder saßen Verletzte, um welche Poppy sich kümmerte und in der Mitte lagen die Gefallenen nebeneinander. Die junge Gryffindor erstarrte ein zweites Mal, als sie Tonks und Remus sah – friedlich lagen sie dort, gerade so als würden sie sich lediglich ausruhen und schlafen. Dann fielen ihr die Weasleys auf. Die ganze Familie stand um Fred herum. Molly war nicht ansprechbar und kreidebleich, Arthur stand neben ihr und strich über ihren Kopf, auch ihm selbst flossen dabei Tränen über die Wangen. Fleur und Bill hatten Ron in den Arm genommen. Hermine konnte sich nicht mehr rühren, denn es erinnerte sie an ihren Traum von dem Ball, auf welchem alle um sie herum starben. Minerva, welche sich bis eben noch mit Shacklebolt besprochen hatte, kam zu Hermine und legte vorsichtig ihre Hand an Hermines Schulter. Augenblicklich fuhr die junge Frau herum und zielte mit ihrem Zauberstab auf das Herz der älteren Hexe. Als sie erst richtig erkannte, dass es Minerva war, senkte sie ihren Zauberstab. Nun verstand sie, wie Severus sich immer gefühlt haben musste.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
Fiksi PenggemarHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...