Kapitel 75
Die Zeit verging, aber Hermine wurde nicht müde, ihn anzusehen. Sie hatte sich auf dem Sessel zusammengerollt, ihre Arme auf der Lehne verschränkt und ihren Kopf darauf gebettet.
...er wirkt so friedlich und ruhig, wenn er schläft... Was hat ihn nur dermaßen entkräftet? ... Lange überlegte sie, dann kam ihr die einzig logische Erklärung in den Sinn. ...ein Dementor! ... Er muss von einem Dementor angegriffen worden sein... aber warum greift ein Dementor ihn an? ... Gut, der im Zug brauchte auch keinen Grund Harry anzugreifen... Aber Professor Snape kann sich sicherlich gegen einen Dementor wehren... Professor Lupin kann es schließlich auch...
„Was ist bloß passiert?", sagte Hermine leise und strich geistesabwesend über die linke Hand ihres Professors, welche auf der Armlehne ruhte. Schließlich ließ sie ihre Hand auf seiner liegen und sah zur Uhr. Es war bereits nach neun Uhr, fast halb zehn.
„Ich muss zurück in den Gryffindor-Turm... aber ich kann Sie doch nicht einfach so alleine lassen...", sagte sie leise zu ihm, als könnte er sie hören. Danach setzte sie sich wieder auf und legte ihre Finger zaghaft an seinen Hals um den Puls zu prüfen, er war in etwa wieder normal und sie lächelte beruhigt. Eine seiner Haarsträhnen löste sich wieder und fiel ihm ins Gesicht, automatisch strich Hermine sie sanft zurück und erschreckte sich, als ihr plötzlich dunkle Augen entgegensahen. Peinlich berührt zog sie ihre Hand zurück und errötete etwas.
„Was? Warum sind Sie noch hier?", sagte er und sah kurz auf die Uhr, dann wieder zu Hermine.
„Ich konnte Sie doch nicht einfach alleine lassen... Wie geht es Ihnen? Besser?", erklärte Hermine und sah ihn dann besorgt an. Er zog seine Augenbraue, als Kommentar dazu, hoch.
„Mir geht es blendend. Was soll heißen, Sie konnten mich nicht alleine lassen? Halten Sie mich nicht für alt genug, dass ich alleine in meinen Räumen sein kann?", knurrte er und sah sie verständnislos an.
„Ich weiß, dass Sie alt genug sind! Sie waren ohnmächtig und leichenblass... ich habe Ihnen einen Trank zur Stärkung gegeben. Warum hat der Dementor Sie angegriffen?", kam es nun etwas lauter von Hermine.
„Sie haben, WAS? Was fällt Ihnen ein, an meine Tränke zu gehen?! Sind dann auch noch so dreist und flößen mir einen Trank ein! Sie hätten mich vergiften können! Wie so etwas aussieht, muss ich Ihnen wohl nicht erklären! Wie kommen Sie darauf, dass ein Dementor mich angegriffen hätte? Und selbst wenn, glauben Sie, ich wüsste nicht, wie man ihn abwehrt? RAUS!", bellte er und sprang aus dem Sessel auf, taumelte aber kurz, denn er war definitiv zu schnell aufgestanden.
Hermines Blick wechselte von wütend über enttäuscht zu sorgenvoll und letztendlich zu schwer verletzt und traurig. Langsam stand sie aus dem Sessel auf und stellte sich aufrecht hin, neben ihr grummelte er etwas, doch das ignorierte sie. Etwas trotzig und wütend über seine Reaktion drehte sie sich doch wieder um, obwohl sie eigentlich gerade gehen wollte, und stellte sich dicht vor ihn.
„Warum können Sie nicht damit umgehen, wenn sich ein einziges Mal in Ihrem Leben jemand um Sie sorgt?! Ich habe Ihnen lediglich helfen wollen! Sie haben mich fürchterlich erschreckt, als Sie so kraftlos und bleich zusammengesunken sind... Aber schön! Dann lasse ich Sie einfach in Ruhe... Vielleicht ist es wirklich das Beste, Ihnen mit Gleichgültigkeit zu begegnen!", fauchte Hermine und brüllte ihn zum Schluss regelrecht an. Er funkelte sie wütend an und wollte gerade etwas sagen, als ihm etwas einfiel.
...' Ich brauche keine Hilfe von einem dreckigen Schlammblut wie dir!' ... Du hast Lilly beleidigt und sie damit vertrieben. Sie hat sich auch um mich gesorgt und wollte mir nur helfen... Sie macht sich wirklich Sorgen um mich...
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...