Kapitel 176
Sie spürte den Schmerz in ihrer Hand ganz deutlich und weitere Tropfen liefen über ihre Handfläche, zogen in das Laken.
… Warum habe ich seine Verletzungen?... Was hat er getan? … Warum tut er das?... Will er Bluthunde auf uns ansetzen?... Will er mich langsam umbringen?...
…“Du Monster… wenn du mich hörst, glaub nicht, dass allein du das kannst… Ich weiß, dass die Wunden bei dir nur heilen, wenn du dich darum kümmerst…“…
Hermine nahm ihren Zauberstab und heilte die Wunde. Sie war verletzt und das nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Es tat ihr weh, dass Severus sie quälte, denn nach wie vor konnte sie ihn nicht hassen, selbst wenn sie es wie jetzt wollte. Sie reinigte die Bettwäsche und grübelte über ihr weiteres Vorgehen. Die Nacht verging und Severus hörte sie nicht mehr, doch in seinen Träumen plagte sie ihn.
Als Hermine am nächsten Morgen erwachte, stand sie auf, machte sich fertig und löste Harry dann von seiner Wache ab. Er war dankbar, dass er sich schlafen legen und das Medaillon abgeben konnte. Sie wartete, bis er eingeschlafen war. Sie beschwor ein Messer herauf und besah sich die Klinge, sie war rasiermesserscharf und ein verletztes Lächeln zog über ihre Lippen. Sie nahm einen starken Schmerztrank und zog die Klinge geschickt links und rechts über ihre Wangen.
…“Ich will, dass du den Schmerz fühlst, den du mir zufügst. Sie dir sicher, wenn du mich noch einmal verletzt, wirst du es bereuen.“…
Sie konnte den Schmerz gut aushalten, denn durch den Trank fühlte es sich lediglich seltsam an, zog nur ein wenig. Schließlich heilte sie die Wunden. Sie hoffte, dass auch er nun zwei tiefe Schnitte im Gesicht hätte und tatsächlich rann sein Blut an seinen Wangen hinunter – während des Frühstücks in der Großen Halle. Ruckartig war er aufgesprungen und aus der Halle geeilt, was natürlich sämtliche Blicke auf ihn lenkte. Die Carrows, alarmiert von den Bluttropfen auf seinem Platz, folgten ihm, doch Severus war schnell in einem der Geheimgänge verschwunden und bereits in seinen Räumen angekommen, wo er ins Bad eilte. Hermines Worte dröhnten dann durch seinen Kopf und er ging in die Knie, da jedes Wort immer lauter wurde. Es riss ihn beinahe auseinander. Er wusste, dass sie ihn noch nicht richtig hasste, aber es war ein Ausdruck von tiefer Verachtung und Wut. Plötzlich erinnerte er sich an die Gläser, die er am vergangenen Abend zerworfen hatte.
„Sie hatte die Wunde… Sie hat meine Schmerzen gespürt… Dann ist das hier ihre Rache… Meine unschuldige, kleine Löwin… meinetwegen handelst du so… ich habe dich verdorben, verzeih…“, murmelte er und erhob sich langsam wieder, denn Hermines Worte waren endlich verstummt. Er sah in den Spiegel. Es waren tiefe Schnitte und es schmerzte ihn mehr, zu wissen, dass auch sie diese Schnitte hatte, als der Schmerz selbst. Er ließ die Wunden heilen und wusch das Blut ab. Spuren blieben zurück und er schlug verzweifelt mit der geballten Faust auf den Waschtisch. Hermine sollte nicht diese Narben haben, nicht seine Hermine. Doch ihm wurde bewusst, dass er auf dem schnellsten Weg die Carrows finden und ihnen eine plausible Erklärung auftischen müsste. Rasch verließ er seine Räume und wurde auch bald fündig – die beiden waren eben wirklich nicht die besten Leibwachen, denn sie liefen in die entgegengesetzte Richtung davon, und so langsam fragte er sich, ob Voldemort nicht sogar wollte, dass ihm etwas passierte. Den Gedanken verwarf er fürs Erste, denn das konnte er gerade nicht gebrauchen, ebenso wenig eine verärgerte Frau.
„Severus!“, fauchte sie gereizt und hatte bereits ihren Zauberstab gezogen. Er vertraute auf sein Können ohne Zauberstab und drehte sich langsam zu ihr um. Minerva musterte sein Gesicht.
„Wie ich sehe, ist mir jemand zuvor gekommen. Schade. Dennoch wirst du büßen, Severus. Ich bin sehr tolerant, aber es ging zu weit. Stupor!“, kam es von Minerva, doch Severus wich dem Zauber mit Leichtigkeit aus, wehrte sich jedoch nicht, da es noch keine Zeugen gab. Minerva ließ mehrere Zauber auf ihn los, doch Severus wich ihnen aus oder wischte sie wie eine Fliege aus der Luft.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...