Kapitel 83
Es war mittlerweile später Frühling und es war wieder herrlich, draußen zu sein. Nur an diesem Tag war die Stimmung zwischen Harry, Hermine und Ron sehr gedrückt. Ron wurde von seiner Mutter ziemlich gefaltet, weil Krätze verschwunden war. Er gab Hermines Katze Krummbein die Schuld und somit verstanden sich die beiden nicht gerade einwandfrei. Zudem waren sie auf dem Weg zu Hagrid, sie wollten ihm etwas Trost spenden, da für den heutigen Tag die Hinrichtung von Seidenschnabel angesetzt war, der Henker saß bereits im Hof und wetzte das Beil. Als sie den Gang verließen, sahen sie Crabbe, Goyle und Draco, wie sie mit einem Fernglas die Hinrichtung beobachten wollten. In Hermine kochte die Wut nun über, sie zückte ihren Zauberstab und rannte auf Draco zu, beleidigte ihn dabei, wenn auch etwas ausgedrückter, als manch anderer es getan hätte. Sie drückte ihren Zauberstab fest an seinen Hals und er wimmerte vor Angst, hatte die Augen schmerzvoll zusammengekniffen und zitterte wie Wackelpudding. Harry und Ron liefen ihr nach und redeten auf sie ein, dass er es nicht wert sei. Sie ließ von ihm ab und drehte sich halb von ihm weg. Er grinste und lachte hämisch – etwas, dass er hätte unterlassen sollen. In ihr kamen alle Erinnerungen an Lucius hoch und die Angst die sie in dieser Situation hatte, wandelte sich nun in blanke Wut. Sie wirbelte blitzschnell herum und schlug ihm mitten ins Gesicht. Ihre Reaktionsschnelle hätte sogar Snapes alle Ehre gemacht. Fluchend und blutend lief Draco mit Crabbe und Goyle davon. Harry und Ron beglückwünschten Hermine und sahen sie dennoch etwas erstaunt an, dann gingen sie zu Hagrid.
Draco lief wutschnaubend durchs Schloss in Richtung Kerker, er fluchte und brachte Schimpfwörter hervor, mit denen man ein ganzes Lexikon hätte füllen können. Snape sah ihm mit hochgezogener Augenbraue entgegen und räusperte sich.
„Ihre Ausdruckweise, Mr. Malfoy.", tadelte er ihn und bemerkte erst jetzt, dass Draco aus der Nase blutete.
„Sie sollten den Angriffen bei einem Duell ausweichen oder sich dagegen schützen. Ich habe keine Lust Madame Pomfrey erklären zu müssen, warum sich meine Schüler prügeln oder duellieren und ich dies nicht unterbinde.", knurrte Snape dann weiter und Draco wich nicht zurück, sondern seine Augen begannen vor Wut zu funkeln.
„Wäre McGonagall fähiger, ihre Schlammblüter unter Kontrolle zu halten, wäre das nicht passiert.", schnaubte Draco, vergaß dabei völlig, wer vor ihm stand. Crabbe und Goyle waren schon gute zwei Meter zurückgewichen und waren ziemlich bleich – weit entfernt von gesunder Gesichtsfarbe.
„Sie sollten diesen Umstand verschweigen, Mr. Malfoy. Niemand wird stolz darauf sein, dass ein Schlammblut, noch dazu ein Mädchen, in der Lage war, Ihnen das da zuzufügen.", sagte Snape und deutete mit seinem Zauberstab auf Dracos Nase. Er murmelte einen Heilzauber und der Blutfluss versiegte. Draco nickte ihm dankend zu. Snape rauschte an ihnen vorbei und verschwand im Dunkel eines Flures. Erst jetzt bemerkte Draco einen Becher, den Snape mit sich trug, schenkte diesem aber keine große Bedeutung und zog mit Crabbe und Goyle in Richtung Slytherin-Haus.
Harry, Ron und Hermine verließen die Hütte von Hagrid und achteten darauf, nicht von Dumbledore, Fudge oder dem Schafrichter gesehen zu werden. Am Gang zurück zum Schloss angekommen, sahen sie zurück und sahen, wie der Henker sein Beil fallen ließ. Hermine drückte sich an Ron und Harry nahm sie in den Arm. Krätze biss Ron in den Finger und lief davon, Ron hinterher. Harry und Hermine folgten den beiden in einigem Abstand. Sie hätten zurück ins Schloss gemusst, da es knapp vor Ausgangssperre war. Ron saß dicht an der Peitschenden Weide und hielt Krätze fest umklammert, dann sah er zu Harry und Hermine, hinter ihnen stand Black in seiner Animagus-Gestalt und knurrte. Dann ging alles sehr schnell. Black sprang über Harry und Hermine, verbiss sich in Rons Bein und zog ihn mit sich zwischen die Wurzeln der Peitschenden Weide. Harry und Hermine hatten darauf mit der Weide zu kämpfen um nicht erschlagen zu werden, konnten dann schließlich Ron und Black folgen. In der Heulenden Hütte fanden sie die beiden, Ron saß zusammengekauert in einer Ecke, Krätze fest umklammert.

DU LIEST GERADE
7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...