42. Gedankenstrich- Schluss damit!

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Kapitel 42

Er war in sein Labor gegangen und hatte das Feuer unter dem Kessel wieder entflammt. Es wurde nun wirklich Zeit, sich um den Trank zu kümmern... ein unkontrollierter Werwolf im Schloss würde nur wieder Stress für ihn bedeuten. Und den hatte er reichlich – nicht zuletzt dank einer kleinen Hexe.

Das Feuer flackerte und der Trank wärmte sich langsam. Er holte routiniert die nötigen Zutaten für diesen Trank und machte sich daran, sie abzuwiegen, zu zerteilen oder zu zerreiben. Leider hing er zeitweilig seinen Gedanken nach, sodass seine Roben nicht unbefleckt blieben.

... Merlin... Severus! Fass' dich... du hantierst hier mit zum Teil giftigen Mitteln...und du weiß doch hoffentlich noch, dein Messer ist äußerst scharf!.. eigentlich sollte dein Verstand das ebenfalls sein...

Er schüttelte seine Gedanken ab und konzentrierte sich auf den Trank. Es lief nun wieder alles wie immer – er verrichtete sorgfältig, akribisch genau und präzise seine Arbeit und es unterlief ihm nicht der geringste Fehler. Ohne Zögern fügte er die Zutaten in den Trank, rührte ihn in den nötigen Richtungen um und wich geschickt den Flammen aus, welche hochschossen, als er gerade Mondtropfengras hinzufügte.

Er hasste diese Phasen des Trankes... es war sehr schweißtreibend und nicht ungefährlich, höchst anspruchsvoll. Aber vielleicht waren genau dies Punkte, die den Trank so interessant für ihn machten. Die Hitze sammelte sich im Raum und er zog seine Roben so weit aus, dass nur noch sein Hemd seinen Oberkörper bedeckte – er zog lieber gleich seine weiteren Roben aus, weil er den Trank nicht wieder unterbrechen wollte.

Er arbeitete akribisch weiter und merkte gar nicht, wie die Zeit verging... er war nun bereits etwas über vier Stunden in seinem Labor gewesen. Der Trank war nun soweit, dass er ihn wieder einfrieren konnte, was er auch tat. Danach nahm er seine Roben und verließ sein Labor.

Er schloss die Tür hinter sich und in seinem Wohnzimmer empfing ihn  eine wohlige Stille, er genoss es – aber er konnte es nicht lange genießen, sein Magen grummelte und die so gut verdrängten Gedanken sickerten ihm wieder ins Bewusstsein.

... ach ja... das Frühstück war heute ja etwas... weniger ausgiebig... apropos... Ich muss mal wieder nach der kleinen Nervensäge sehen... Danach kann ich immer noch etwas essen...

Essen, trinken und schlafen waren in den vergangenen Jahren für ihn zu purem Luxus geworden, da er sich diesen Luxus nicht als solchen vor Augen halten wollte, wurden sie zu lästigen Notwendigkeiten deklariert.

Er öffnete die Tür und sah direkt auf sein Bett.

Hermine schlief und so wie sie dalag, schien sie weniger Schmerzen zu haben. Sie lag auf dem Rücken, eine Hand auf ihrem Bauch und die andere ganz leicht und locker über ihrem Kopf, ihre Locken lagen leicht um ihren Kopf herum, rahmten ihn ein, und über ihre Schultern. Sie sah aus wie ein Engel, wie sie so in seinem Bett lag, die grüne Seide seiner Bettwäsche und der schwarze Pyjama schmeichelten ihr... 

...stehen ihr... stellte er fest. 

Er schüttelte seine Gedanken ab und zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er gehen oder bleiben sollte. Etwas trieb ihn dazu, zu ihr zu gehen – er hatte sich daran gewöhnt, ihr in diesem Maße nahe zu sein.

Er setzte sich neben ihr aufs Bett und sah sie an.

... sie schläft wirklich tief... der Trank muss bei ihr sehr stark gewirkt haben... aber er war doch nur sehr schwach konzentriert?...

Er dachte darüber nach, warum der Trank bei ihr so stark wirkte und wie sie trotz der Schmerzen, die sie haben musste, einfach so ruhig daliegen und schlafen konnte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt