163. Mit deinen Augen

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Kapitel 163

Hermine saß in ihrem Bett und war in Gedanken versunken, es war in etwa ein Monat und doch war so viel passiert. Ron wäre um ein Haar tot gewesen. Harry hätte Draco fast umgebracht und das nur wegen eines Zaubers, den keiner kannte, aufgeschrieben von jemandem, denn sie unter seinem Pseudonym nicht kannten. Ginny war nun mit Harry zusammen und Ron hatte unbewusst mit Lavender gebrochen. Hermine schloss die Augen.

... Was hat sich dieses Weib nur eingebildet... Ron ist wie ein Bruder für mich, natürlich sorge ich mich um ihn... und sie glaubt, er gehöre ihr allein?!... auch wenn jetzt ein paar denken, dass ich was von ihm will... Wahrscheinlich ist das sogar besser so... Wenigstens hat Professor McGonagall es geschafft, mich in Ruhe zu lassen, aber sie glaubt wahrscheinlich, dass ich es nicht sehen würde, wenn sie auf meinen Hals sieht... und nur aufgrund der Haare das Bissmal nicht entdeckt... Professor Snape hat die ganze Zeit auch nicht ein Wort mit mir gewechselt und war so kühl wie immer, dabei sehe ich doch, dass ihn etwas quält... Merlin sei Dank ist das Jahr bald vorbei...

... Harry... ich hatte dir gesagt, dass du das Buch zurückgeben solltest... Wie konntest du nur so dumm sein und einfach einen Zauber daraus benutzen?... Draco wäre tot, hätte Professor Snape ihn nicht gerettet... Mein bester Freund wäre ein Mörder.... Wobei... Snape ist auch sowas wie ein Freund für mich... von ihm weiß ich, dass er Menschen umgebracht hat, kaltblütig und ohne Gnade, ohne Grund... Er ist so seltsam... er weicht meinem Blick aus und wenn ich ihn doch erwische, sehen mich nur zwei kühle schwarze Augen an, leer und ausdruckslos... Er ist nicht mehr so, wie ich ihn erlebt habe... er ist wieder so anders...

Traurig sah Hermine aus dem Fenster. Harry hatte ihr bereits mitgeteilt, dass er bald mit Professor Dumbledore die Schule verlassen würde um, wie er es ihr erklärte, einen Horkrux von Voldemort zu finden. Ihr gefiel das gar nicht und Ron war auch nicht sehr begeistert gewesen. In zwei Tagen würde er ihnen Genaueres mitteilen, soweit er es denn von Dumbledore dürfe. Hermine machte sich auch Gedanken wegen ihrer Zukunft, nie war sie ungewisser. Selbst ihr erster richtiger Tag in der magischen Welt war berechenbarer gewesen als das, was die Zukunft nun für sie bereit hielt. Eine Träne rollte aus ihrem Augenwinkel und verlor sich in ihren Haaren. Sie konnte nicht sagen, woher diese Träne kam, warum sie diese vergoss, doch sie spürte, dass es nicht grundlos war. So lange sie auch dalag und nachdachte, so oft liefen ihre Gedanken wieder auf eine Person hinaus: Severus Snape. Sie vermisste sein Lächeln. Wann immer man ihn sah, er lächelte nie – außer spöttisch oder einem süffisanten Grinsen umspielte keine Regung seine, für sie, verführerischen Lippen. Sie hatte ihn lächeln sehen, ihn sogar lachen gehört. Sie vermisste es, sie vermisste seine Nähe, seine Wärme – sie vermisste ihn. Diese Erkenntnis traf sie tief, denn sie stand im Gegensatz zu dem, was sie sich wie er einredete: es war nur eine dumme Schwärmerei und diese würde sich sehr bald wieder legen. Lange noch lag sie wach, dann überfiel sie der Schlaf.

*

„Ok. Ihr wisst Bescheid. Ich muss gleich zu Professor Dumbledore und ich bin mir sicher, dass Snape das auszunutzen weiß. Sobald ihr irgendetwas mitbekommt, informiert ihr die anderen vom Orden. Es müssen so viele kommen, wie möglich, denn wenn Snape die Todesser in die Schule bringen kann, dann sicher nicht nur einen oder zwei.", erklärte Harry abschließen und sah in die Runde. Luna, Neville, Ginny, Ron und Hermine nickten, wobei Hermine schon den ganzen Tag über ein ungutes Gefühl hatte, man konnte es weibliche Intuition nennen. Harry verabschiedete sich von allen und sie wünschten ihm viel Glück, dann machte er sich auf den Weg zum Astronomie-Turm, wo er sich mit Dumbledore treffen wollte.

„Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen... Ist Ihnen durch Ihr brilliantes Hirn einmal die Idee gegangen, dass ich das alles nicht mehr will? Dass ich es nicht tun möchte, es satt habe?", grollte Snape und Harry blieb auf der Treppe stehen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt