Kapitel 179
Tagelang gingen ihr die Worte nicht mehr aus dem Kopf. Harry und Ron waren hingegen voller Tatendrang und wesentlich optimistischer. Nicht so Hermine. Sie verstand Snape nicht und kein Schlaf blieb traumlos – jeder Traum gehörte ihm allein. Sie konnte all die Bilder und Eindrücke nicht verarbeiten, zumal ihr das letzte Treffen nicht mehr aus dem Kopf wollte. Severus Snape war omnipräsent in ihren Gedanken. Sein Handeln, ihr Wissen und sein Auftreten waren inkompatibel. Ihr fehlten dazu Informationen, von welchen sie nicht einmal wusste, dass sie existierten. Ron und Harry schienen sich weniger Gedanken darum zu machen, woher das Schwert so plötzlich kam. Sie waren sehr dafür, Mr. Lovegood zu besuchen, sie hielt nicht viel davon – obgleich sie wissen wollte, ob er ihnen mehr Informationen geben konnte, vor allem zu dem Dreieck, welches sie schon so oft gesehen hatten. Ron hatte zudem einfach nicht aufgegeben, sich Hermine wieder anzunähern. Hermine spürte und sah, dass der Rotschopf mehr für sie fühlte als ihr lieb war, denn sie war nicht bereit und auch nicht gewillt irgendeine Beziehung über Freundschaft hinausgehend einzugehen. Dafür hatte Severus sie zu sehr verletzt.
„Wir haben wieder eine Chance. Wir haben alle einen Zauberstab. Lasst uns heute noch zu Lunas Vater apparieren.“, schlug Ron vor und sah zu Hermine, denn Harry würde ihm ohnehin zustimmen. Hermine dachte darüber nach. Sie wünschte sich, Harry nie auf diese Idee gebracht zu haben. Allerdings war auch Harry das Ganze nicht so geheuer.
„Ich weiß nicht… Ich meine, die Idee ist an und für sich gut, aber Hermine, du weißt, was in Godric’s Hollow passiert ist. Ich will nicht schon wieder in eine Falle laufen.“, warf Harry ein. Hermine seufzte.
„Ich denke, wir müssen es riskieren. Mr. Lovegood ist mit großer Wahrscheinlichkeit einer der wenigen, der uns momentan und vor allem mit dieser Frage weiterhelfen kann. Wir wissen jetzt schon etwas mehr als vorher, aber noch längst nicht genug um siegen zu können.“, gab sie nüchtern zu. Sie hoffte, ihre Gedanken vielleicht ablenken zu können, weg von Snape.
„Ich bin total Hermines Meinung! Ich meine, das mit dem Teil von Dumbledore hat ja auch was gebracht! Er hat mich wieder zu euch geführt! Und ich wette, das mit dem Zeichen hat auch was zu heißen… ganz sicher.“, bekräftigte Ron Hermines Worte und Harry sah zwischen den beiden hin und her, nickte dann. Zusammen apparierten sie zu dem Haus der Lovegoods. Hermine hatte vorsichtshalber noch weitere Banne über das Zelt gelegt und auch einen Zauber über sie drei. Die Gedanken und Gefühle, die sie mit Snape verband, schienen sich auch auf ihre Magie auszuwirken. Sie war unheimlich stark. Bei dem Haus angekommen, sahen sie sich zuerst um, gingen dann zielstrebig zur Tür. Hermine hatte das Gefühl, als seien ihre Sinne wesentlich schärfer als sonst, doch sie dachte nicht weiter darüber nach, aus Angst, nur wieder bei Severus zu landen. Xeno wirkte auf Hermine etwas seltsam, als er ihnen die Tür öffnete, doch sie hatte nicht genug Zeit, darüber nachzudenken, denn er führte sie direkt in sein Büro und Wohnzimmer, warf ein Tuch über die Vervielfältigungsmaschine und sah zu ihnen.
„Jungs, fasst das Erumpenthorn nicht an! Es explodiert bei der geringsten Berührung!“, warnte Hermine, doch Lunas Vater beruhigte sie mit einer beschwichtigenden Geste.
„Nein, nein… das ist ein Horn von einem Schrumpfhörnigen Schnarchkackler – völlig ungefährlich. Ich… habe es… für Luna gekauft.“, erklärte er.
„Luna… wo ist sie überhaupt? Haben sie gar nicht gesehen…“, meinte Ron und Xeno schien mit seiner Fassung zu kämpfen, was jedoch nur Hermine wirklich bemerkte.
„Sie… ist draußen… angelt Plimpys… fürs Essen. Ich geh kurz zu ihr und sage ihr Bescheid, dass ihr hier seid… dann bin ich gleich für euch da…“, antwortete er und war schnell verschwunden. Hermine sah ihm hinterher und fragte sich, warum er so seltsam war. Auf der Hochzeit war er noch ganz anders gewesen. Die drei sahen sich etwas um.
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7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...
FanfictionHermine und Snape - gegensätzlich wie Tag und Nacht... oder auch nicht? Beide sind stur und das nicht gerade wenig. Was passiert, wenn Sturheit auf Liebe trifft... Sieben Jahre, sieben interessante Jahre und das nicht nur für Miss Granger und Profes...