29. Privatsphäre...

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Die zwei Kerkerbewohner, gut – eine nur temporär, waren gerade fertig mit dem Frühstück. 

So ruhig war mein Frühstück seit Jahren nicht mehr... keine Störungen... keine Kollegen, die es nicht für nötig halten, erst zu essen und dann zu sprechen... kein lästiger Lärm von unzähligen Schülern... und doch habe ich nicht allein, sondern in Gesellschaft gefrühstückt... daran könnte ich mich glatt gewöhnen... 

Aber nicht mit ihr! Sie ist der Inbegriff der Nervigkeit! Sie ist Miss Granger, kleine Know-it-all, nerv tötende Göre Gryffindors...

„Danke, Professor.“, kam es dann von Hermine und sie lächelte ihn freundlich an.

Er zog eine Augenbraue hoch und stand gerade auf. Langsam empfand er es als mehr als lästig, ständig von irgendwem aus seinen Gedanken gerissen zu werden.

Wieso dankt sie mir schon wieder? Das ist irgendwie... lästig.

„Schauen Sie mich nicht so verwundert an. Ich danke Ihnen für das schöne Frühstück. Die Marmelade ist einsame Spitze!“, sagte Hermine.

Er nickte nur und verschwand hinter der Schlafzimmertür, das Tablett flog ihm hinterher und mit einem Schlenker war es auch hinter der Wand verschwunden. Hermine sah ihm noch hinterher, dann erwachte auch ihr Geist allmählich...

Merkst du noch was? Welcher Hippogreif hat dir denn den Kopf zertrampelt? ER hat dich ziemlich schwer verletzt und du hast nichts Besseres zu tun, als ihm ständig zu danken? SPINNST DU? Du solltest sehen, dass du hier verschwindest? Wer weiß, ob du seine nächste Attacke überlebst?!

Erinnerst du dich? Du hast dir Sorgen gemacht, dass er wieder so ausrastet... zu Recht! Dieses Mal kannst du dich nicht einmal mehr wehren! Du kannst mit links nicht zaubern... Du bist ihm ziemlich hilflos ausgeliefert?!

Warum hast du McGonagall nicht gebeten, dich hier wegzubringen? Die Gehirnerschütterung... egal – wichtiger ist es, dass er dir nicht noch schlimmeres antut!

Hermine schüttelte ihren Kopf. Er verwirrte sie schonwieder und es gefiel ihr gar nicht. 

Ganz einfach – ich muss nur wieder Distanz zu ihm bekommen... dann werde ich auch diese Gedanken los... Dann wir alles so wie früher... er ist der Oberfiesling und ich habe unter ihm zu leiden – allemal besser als so!

Der Beschluss war gefasst, aber es gab ein winziges Problem... Hermine war auf jeden Fall für dieses Wochenende an ihn gebunden und auf seine Hilfe angewiesen.

Och Nö! Das habe ich ja völlig vergessen... Na dann müssen wir auch hier Distanz hinbekommen – ohne dass wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen...

Als wäre das ein Stichwort gewesen, verging langsam aber sicher die Wirkung der Tränke und sie wurde sich ihrer Schmerzen bewusst. Sie wollte ihn rufen, aber ihre Stimme war eher ein Ächzen und sie brachte keine vollständigen Wörter hinaus.

„Prof...ahh..“, kam es leise von ihr. Sie musste sich eingestehen, dass die Schmerzen ziemlich heftig waren, wenn der Schmerztrank sie nicht überspielte.

Er hatte ihr Ächzen gehört und war sofort wieder bei ihr. Er setzte sich wieder neben sie auf die Kante und entkorkte die Phiolen, diesmal aber gleich drei.

Hermine sah ihn fragend an, aber ihr Gesicht verzog sich schnell wieder, die Schmerzen waren wirklich stark.

„Trank zur Erholung, gegen die Schmerzen und einen Schlaftrank. Sie sollten jetzt viel Schlafen, das hilft ihrem Körper... es strengt weniger an.“, sagte er verhältnismäßig kühl und hielt ihr bereits die erste Phiole an die Lippen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt