194. ( Kurz) Schluss

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Kapitel 194

Etwas aufgewühlt kam sie im Klassenzimmer an und das gerade kurz bevor Minerva den Unterricht beginnen wollte. Leicht fragend sah sie zu Hermine, der doch anzusehen war, dass sie gefühlsmäßig aufgekratzt war. McGonagall begann dennoch einfach ihren Unterricht und sah über Hermines geistige Abwesenheit hinweg. Erstaunlicherweise meldete Hermine sich jedes Mal, wenn eine Frage gestellt wurde und sogar auch dann, als Zauber demonstriert werden sollten. Einmal, gegen Ende der Stunde nahm Minerva sie auch dran und Hermine vollzog den Zauber völlig problemlos, allerdings auch gleich wortlos und mehr als perfekt. Selbst für Hermines Können war es noch zu perfekt. Hermine schien es ebenso zu wundern und doch konnte sie sich recht schnell erklären, warum es ihr so perfekt gelungen war – sie griff unterbewusst auf Severus‘ Fähigkeiten zurück. Minerva lobte sie und fuhr mit dem Unterricht fort. Insgeheim war sie mehr als beeindruckt, wenn nicht sogar leicht beängstigt, wie stark Hermine nun war.

„Mr. Potter, Mr. Weasley und Miss Granger, ich würde Sie gern noch einen Augenblick sprechen.“, meinte die Hauslehrerin, nachdem sie den Unterricht offiziell beendet hatte. Die Drei kamen zu ihr und als die restlichen Schüler den Raum verlassen hatten, begann sie zu sprechen.

„Ich soll Ihnen von Professor Dumbledore sagen, dass er Sie heute nach dem Abendessen sehen möchte um Ihnen Ihre Fragen zu beantworten, welche Sie mit Sicherheit haben dürften. Mehr wollte ich nicht, ich wollte nur vermeiden, dass noch mehr über Sie gesprochen wird. Immerhin sind Sie jetzt bekannter als… Voldemort es selbst war.“, erklärte Minerva und die drei nickten, wobei Hermine ihr kaum zuhörte, sondern immer noch, bzw. wieder an Severus dachte. Mit einem knappen Nicken entließ sie die drei und sie gingen zusammen zu Slughorn in die Kerker. Ein Weg, der Hermine schwer fiel und nur, weil sie nicht wollte, dass es jemand bemerkte, zwang sie sich. Zudem gingen Harry und Ginny, Ron und Lavender und ein Stück vor ihnen Luna und Draco Arm in Arm. Es gab kaum eine größere Folter für sie. Den Zaubertrank-Unterricht brachten sie recht schnell hinter sich und wieder brillierte Hermine mit ihrem, bzw. Severus‘ Können, sodass Slughorn sie die ganze Stunde über lobte und als Musterschülerin klassifizierte. Die Tränke braute sie ohne auch nur einmal an die Tafel oder ins Buch zu sehen und sie war dabei präziser, als Slughorn jemals jemanden hatte arbeiten sehen. Die Tränke selbst hatten eine 1-a-Güte. Hermines Gedanken wurden immer trüber, denn sie dachte sehr weit – es würde noch ein Schuljahr so gehen. Sie würde sich an Severus erinnern, seine Fähigkeiten nutzen. Ihr graute bereits vor Verteidigung, denn das wäre ihre nächste Stunde. Zwar erst nach dem Mittag, aber das machte es für sie nicht besser, sondern eigentlich nur schlimmer. Dieses Mal setzte sie sich zu ihren Freunden, um nicht wieder den Eindruck zu erwecken, sich völlig abzukapseln, denn dann würden sie wieder Fragen stellen und das wollte sie um jeden Preis verhindern. Eigentlich wunderte sie sich, dass noch niemand etwas dazu gesagt hatte, dass sie nur noch schwarz trug, nicht ein Kleidungsstück mit dem Wappen ihres Hauses. Es war den höheren Klassen zwar erlaubt, ihre Kleidung zu tragen, aber wenigstens am Umhang sollte sich das Hauswappen befinden. Da aber jeder wusste, wer sie war und auch, in welchem Haus sie war, schien es niemanden sonderlich zu interessieren.

„Ich bin gespannt, wie dieser Williamson ist… Ich meine, bis auf Remus hatten wir bisher nur Pannen in dem Fach…“, meinte Ron und Hermine musste sich ihren Protest verkneifen. Harry nickte leicht, denn auch mit dem Wissen um Snapes Beweggründe, nahm er ihm sein Verhalten noch immer übel.

„Hoffentlich eilt uns unser neu gewonnener Ruf nicht so weit voraus, dass er uns ständig als Vorbilder darstellt.“, meinte der Schwarzhaarige dazu und Ron dachte über den Kommentar nach – ihm gefiel sein ‚Helden-Status‘ recht gut.

„Wartet es doch erst einmal ab. Er sieht recht nett aus und ich denke, Professor Dumbledore wird niemanden eingestellt haben, der nicht kompetent genug ist.“, kommentierte Ginny die zwei Jungs und da keine Antwort kam, war sie sich sicher, dass sie Recht hatte. Hermine quälte sich immer mehr und ihr Appetit verging völlig. Somit erhob sie sich und sah zu ihren Freunden.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt