173. Du Gehörst nicht in meinen Gedanken

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Kapitel 173

Sie hatte keine Ahnung, wohin sie wollte, sie wollte einfach nur weg von ihm, denn seine Worte schmerzten ihr mehr, als jeder Zauber, jeder Trank oder jede Waffe es gekonnt hätte. Sie war verzweifelt. Sie konnte sich nicht erklären, wie und vor allem warum sie in sein Haus gekommen war und auch nicht, warum er alles vergessen hatte. Sie spürte Wut auf ihn, denn ihre Gedanken wollten sich eher damit beschäftigen, warum er alles vergessen hatte, als sich irgendeiner anderen Aufgabe zu widmen. Schließlich sah sie sich doch einmal um. Sie war irgendwo… mitten im Nirgendwo. Sie sah sich um und in der Ferne erkannte sie ein fast völlig verfallenes Haus. Sie wusste nicht, ob sie hingehen sollte oder nicht, doch stehenbleiben wollte sie auch nicht, denn der Wind zerrte heftig an ihrer dünnen Kleidung. 

… unwahrscheinlich, dass hier irgendwo irgendwer oder irgendetwas ist… ich sollte zurück nach London… aber… wenn ich so bei Harry und Ron auftauche… wie sollte ich das erklären… ich muss erst die Wunden heilen… dann kann ich immer noch zurück…

So eilig sie konnte, bzw. so weit der Wind sie vorwärts ließ, ging sie in Richtung Ruine – diesen Titel hatte das Gebäude wohl verdient, auch wenn es noch keine wirkliche Ruine war, war es doch nicht mehr weit davon entfernt. Sie kletterte durch eines der schmalen Fenster und ließ sich an einer Wand hinab gleiten, zeitgleich rannen ihr Tränenflüsse über die Wangen und ihr Schluchzen brach sich an den Wänden. Ihr Körper zitterte vor Kälte und sie schüttelte sich unter Tränen. Ihr wurde kalt und langsam wurden ihre Lider schwer, Schmerzen durchzogen sie und es waren nicht nur die Schmerzen, die sie aufgrund des Sturzes hatte. Wie in Zeitlupe kippte ihr Körper nach links und sie blieb wie tot liegen. 

*


Müde und träge öffnete sie ihre Augen, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, die sie verschlafen hatte. Sie erinnerte sich an vergangene Nacht und sie strich über die Wunde am Hals, doch sie war wie vorher. Sie spürte auch keine Schmerzen, von denen sie genau wusste, dass sie da sein müssten. Sie war die gesamte Treppe in Severus‘ Haus hinunter gefallen und hatte sich dabei mehr als ein paar blaue Flecken zugezogen. Doch nun spürte sie nichts davon. Sie setzte sich auf und sah sich um. Mit weiten Augen starrte sie Löcher in die Luft.

„Guten Morgen, Schlafmütze.“, murmelte Ron und Hermine drehte sich zu ihm, sah in sein lächelndes Gesicht. Sie war verwundert. Harry kam auch zu ihnen und setzte sich neben Hermine auf seinen Schlafsack, lächelte ebenfalls leicht.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte Harry und zu Hermines Verwunderung meinte er die Frage ernst. Sie wusste nichts zu antworten. Schließlich nickte sie einfach. Still erhob sie sich und sowohl Ron als auch Harry sahen ihr nach, denn sie sagte kein Wort, sondern ging einfach in Richtung Treppe, steig sie hinauf und stoppte letztlich vorm Bad. Es erinnerte sie an Severus. Die Szene war in ihrem Kopf omnipräsent und wollte sich nicht verdrängen lassen. Stur schloss sie die Augen und betrat den Raum – es wurde nur schlimmer.

… Verdammt, Hermine! Fass dich! … Er erinnert sich nicht mehr an dich und wird es auch nie wieder wollen… Es sind Erinnerungen – nicht mehr!... Wie konnte ich überhaupt einen Moment glauben, wir könnten sowas wie Freunde werden?... Ich war so naiv… so dumm… Aaaaarrrgghhh!... Verdammt! Hermine Granger! Du glaubst aber auch wirklich immer das absurdeste… was kommt als nächstes? Ich freunde mich mit Voldemort an und eröffne mit ihm zusammen eine Kindertagesstätte… Sicher!... Ok… also war das eine gemeinsame Zeit und nichts mehr – nein, sie hat ja für ihn gar nicht stattgefunden… ich habe also nur verdammt lange geträumt… habe mich auch selbst am Hals gebissen und meine Jungfräulichkeit beim Zauberschach gegen den Osterhasen verloren…

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt